[Suche] [Forum] [Shop] | |
die
motorang-seiten
- du bist hier:
|
|
|
Kirgistan 2017 - Teil 8 von 8 1 2 3 4 5 6 7 8 |
||
Über den Too-Ashuu-Pass nach Bishkek
|
||
Über den Too-Ashuu-Pass nach Bishkek |
||
Samstag 19.8.2017 Das Guest House: rechts ist für Gäste (3 Zimmer) und links für die Familie. Das Guest House hat WC und Dusche. Berta die dreibeinige Henne: Unsere Gastgeberin Katja, hat ein großes Herz für Katzen! Heute fahren wir das letzte Stück nach Bishkek, etwa 200 km. Anfangs geht es auf löcheriger Schotterpiste dahin, dritter Gang, 45 km/h, da kann ich gerade noch so den Löchern ausweichen oder notbremsen. Aus dem engen Tal des Kökomeren-Flusses erreichen wir die Suusamyr-Ebene. Am Weg liegt nahe Kojumkul ein altes Mausoläum, halb verfallen, wo der berühmte Ringer Koshomkul uluu Kaba (Kyrgyz Giant) seit 1955 beerdigt ist. Er war mit seinen 2,36 m weithin bekannt, und heute ist der Sportpalast in Bishkek nach ihm benannt. Das Mausoläum wurde im letzten Jahrtausend bei einem Erdbeben stark beschädigt und wird seitdem durch diesen Holzpavillon geschützt - erbaut von den Dorfbewohnern. Neben uns parkt eine Buhanka, und ich darf mal reinschauen: Bald darauf erreichen wir die Haupstraße Bishkek-Osh, eines der großen Bauprojekte des Landes. Auf der Südrampe können wir noch einige Greifvögel ablichten (vielen Dank an Matti von 4x4travel.org fürs Identifizieren!):
Der Teil über den Töö-Ashuu-Pass (3586 m) nach Norden ist asphaltiert und schön zu fahren, sieht man von dem starken LKW-Verkehr ab und der Tatsache, dass es im unbelüfteten 2600 m langen Gipfeltunnel sehr eng zugeht. Zu eng für zwei LKW, für die es deswegen eine Ampelregelung gibt. Und Offizielle, die darauf schauen, dass die Regelung auch eingehalten wird in einem Land, wo Verkehrszeichem oft nur als unverbindliche Empfehlung gesehen werden. An drei Dinge hält man sich in Kirgistan aber besser, auch weil die Polizeikontrollen sehr präsent sind:
Der Rest ist eher egal: Einbahnen, Fahrbahnmarkierungen, Überholverbote ... Abwärts: Wie überall im Land sehen wir auch hier ausschließlich Steigungen und Gefälle mit 12%. Da wurde wohl mal groß eingekauft:
Am Ende der Nordrampe dann eine Mautstation, wo wir 45 Som bezahlen. Beim rausfahren werde ich an die Seite gewunken und bekomme ein Bildchen auf einer Laserkamera gezeigt: 41 km/h bei vorgeschriebenen 20. Der Polizist ist recht freundlich, fragt ob wir Touristen seien, und winkt uns dann mit ermahnenden Worten aber ohne Strafe weiter. Bald darauf erreichen wir die Einfallstraße nach Bishkek. Irre viel Verkehr, drei bis vier "Spuren" auf der eigentlich zweispurigen Straße, jede Menge Querverkehr und zufahrende Autos, LKW, Marschrutkas. Sehr sehr anstrengend zu fahren. Überholt wird schon auch mal kolonnenweise nach dem Motto "der da vorne wird schon was sehen". Mit einer Wassermelonenpause schaffen wir es aber unbeschadet in die Stadt, lassen K. samt Gepäck aussteigen und sind wenig später im Soluxe Hotel, in unserem schon bekannten Zimmer 207. Uff. Klima an, duschen, Zelte auf der Terrasse trocknen die wir regennass einpacken mussten. Dachzelt ausklappen, ausräumen, lüften. Auto komplett ausräumen für die Rückgabe. Navihalterung, Dashcam, Ladestromadapter ausbauen. Und vieles mehr. Abends dann nochmal raus, in ein paar Minuten zum "Taksim" spaziert, einem türkischen Restaurant auf dem Chuy Boulevard. Sehr gut gegessen, mit Springbrunnen auf Rollen und viel Deko: Eine kalte Gurkensuppe (Okroschka), Fleischspieße, Eier und irgendwann todmüde ins Bett.
|
||
Bishkek |
||
Sonntag 20.8.2017 Ausschlafen. Hotelfrühstück - in den letzten drei Wochen wurde die Kapsel-Kaffeemaschine repariert und ein Toaster angeschafft. Dann umpacken, den Benzinkocher für den Flug säubern und zerlegen (geht gut dank dem restlichen Polsterschaum): Auto zum Autowäscher bringen, wo es in 2 Stunden um 500 Som innen und außen gereinigt wird. Mit dem Taxi zum Chuy Boulevard, Souvenirs kaufen: In die Vinoteka mittagessen. Nochmal Geld beheben. Auto holen, Kaffee trinken, dann den treuen UAZ zurückgeben, unsere Rundreise ist beendet. Das Auto war ein Erlebnis. Von dort mit dem Taxi zum Hotel, wie so oft ein Privattaxi mit gesprungener Scheibe und unser erstes Taxi, das NICHT rechtsgelenkt ist. Für die knapp 2 km zahlen wir 70 Som, etwa einen Euro. Kurz im Hotel frisch machen, unsere Wäsche ist um 5 Euro gewaschen und getrocknet retour. Zum Abschluss gönnen wir uns ein Abendessen im "Arzu" mit K. und Freunden, wo wir vor drei Wochen unseren Einstieg in dieses schöne Land hatten. Finally: Plov. Es gibt ihn wirklich, auf der ganzen Reise war er zwar oft auf der Karte, aber immer aus oder nur auf Vorbestellung zu haben. Ist allerdings im Endeffekt nur Reisfleisch, und wir verstehen den Zirkus nicht ganz, der darum gemacht wird. Reisfleisch nur auf Vorbestellung? In einem Land wo 90% der Gerichte mit Fleisch zubereitet werden und Reis nicht gerade selten auf der Karte steht?? Gegen 21:30 ist für uns Schluss, Taxi zum Hotel, Bettruhe, wir müssen morgen früh raus und zum Flughafen.
|
||
Heimreise |
||
Montag 21.8.2017 06:30 auf Nach 5,5 Stunden Flug in Istanbul (Lokalzeit 12:55 Uhr). Dann 5 Stunden Aufenthalt im Transitbereich. 17:40 heben wir in Istanbul ab, die Flugdauer beträgt dank gutem Wind nur 1:50 h. Dann sind wir wieder wohlbehalten in Graz. Dafür teuer. Willkommen daheim! Statistisches von unserer Rundreise: In den 19 Tagen unserer Rundreise haben wir mit dem Wagen knapp 2000 km zurückgelegt, sind dabei etwa 110 Stunden gefahren.
|
||
Tips |
||
Abschließend zusammengefasst noch ein paar reisepraktische Erfahrungen: Bargeld wechseln ist nur im Notfall nötig, in jedem großen Ort gibt es Bankomaten. Bei denen der Demirbank kann man bis zu 25.000 Som (300 Euro) abheben. Alternativ könnte man US Dollar beheben, das ist aber nur für größere Investitionen üblich, wie Kauf von Auto oder Immobilien. SIM-Karten für mobile Telefonie und Daten sollte man sich gleich beim Erwerb einlegen und testen/aktivieren lassen. Manche Tarife mögen kein Tethering, also die verwendung in einem Surfstick oder Router. Aufladen geht hingegen an jeder Ecke, entweder an einem Automaten oder in einer der vielen Telefonbuden. Smartphone und Internet sind entlang der Hauptrouten absolut üblich, man fällt damit definitiv nicht als Tourist auf. WIFI gibt es oft gratis in Cafes und Restaurants, aber manchmal mit Passwort gesichert. Am einfachsten ist es, den Kellner (beispielsweise) das Passwort eingeben zu lassen, und es später mit einem Tool auszulesen und es dem Rest der Reisegruppe mitzuteilen. Siehe unten unter "Apps" Bier gibt es überall zu kaufen. In Glas- oder Plastikflaschen oder Dosen. Gut geschmeckt haben uns Baltika, Zatecky GUS und das kirgisische Arpa, die tendieren alle in Richtung "herbes Pils". Unterwegs trinkt man Schwarztee mit viel Zucker oder Marmelade. In Hotels gibt es auch noch Grüntee. Klopapier und Küchenrolle gibt es in den kleinen Läden überall, auch in kleinen 2er und 4er-Packungen. Milch (Moloko) gibt es überall, oft steht auch H-Milch in der Kühlung, lässt sich aber über das aufgedruckte Verfallsdatum gut erkennen. Es gibt verschiedene Rahmstufen, beispielsweise 2,5 - 3,2 - 6%. Trinkwasser: Einheimische haben uns auf mehrere Nachfragen gedagt, dass SIE das Leitungswasser nur dort trinken, wo sie es kennen. Viele Häuser haben eigene Brunnen oder Filteranlagen. Wir hatten einen Sawyer Wasserfilter im Einsatz. Tanken sollte man rechtzeitig, öfter mal gibt es abseits der Hauptstrecke keine verlässlichen Tankstellen - sei es dass der Sprit gerade aus ist, die Pumpe kaputt, der Strom ausgefallen, oder die Tankstelle aufgegeben. Einheimische können eventuell nur mit dem russischen Sprit aushelfen (80 Oktan), mit dem normalerweise ein Mietwagen nicht klarkommt. Unsere Navigation hat sehr gut funktioniert:
Gaskartuschen kauft man am besten schon in Bishkek, beispielsweise bei Alex.kg Benzinkocher sind praktisch (vor allem bei Minustemperaturen oder in großer Höhe), man sollte allerdings bedenken dass der kirgisische Sprit deutlich stärker stinkt als der europäische oder gar Reinbenzin, und wahrscheinlich auch nicht ganz so nett zu Leitungen und Düsen ist. Unser MSR Whisperlite Universal kann sowohl Gas aus Ventilkartuschen als auch Benzin verfeuern, und Gas auch flüssig (Kartusche überkopf mit Vorheizung). Guter Kocher. Ich würde nur auf eine geruchsdichte Verpackung achten. Üblicherweise ist in Unterkünften die Versogung mit Steckdosen nur minimal, gerne gibt es nur eine einzige neben der Tür beim Lichtschalter. Die Mitnahme eines Dreifachverteilers (Euro) mit 5 Meter Kabellänge hat dieses Problem aber überall gelöst. Die kirgisischen Steckdosen funktionieren mit 220V und europäischen Steckern (zumindest im EURO-Format ohne Erdung, Schuko hatten wir nicht dabei). Daher war dieses Teil Gold wert. Für die ohnehin mitgeführten USB-Ladeadapter ist ein kleines LED-Licht praktisch, wie das winzige IKEA JANSJÖ-Lamperl. Notfallplan: Für Notfälle abseits der Zivilisation haben wir einen Delorme Inreach SE Satellitenmessenger mitgeführt. Der funktioniert über das Iridium-Satellitennetz weltweit auch abseits jedes Handymasten, man kann damit bezahlbar Textnachrichten senden und empfangen, Wetterberichte abrufen, Notrufe absetzen. Neben einer Jahresgebühr kann man jeweils monatsweise einen Datenplan kaufen und das Gerät damit für eine Reise aktivieren. Ich verleihe es auf Anfrage. Apps für Android:
|
||
1 2 3 4 5 6 7 8 |
Diese
Site wird durch Google Adsense teilfinanziert
|
||
|