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Kirgistan 2017 - Teil 1 von 8  1 2 3 4 5 6 7 8

 

 

 

Vorspiel

Bishkek

 


Vorspiel

 

Unser Freund K. hat Ortskenntnisse und stellt uns eine dreiwöchige Rundreise zusammen, die alle gröberen Sehenswürdigkeiten beinhaltet, und ich adaptiere im November und Dezember 2016 nach und nach die Route, lese mich im Internet und im Reiseführer ein, wir wählen einen abenteuerfesten Wagen mit Übernachtungsoption und versuchen, auf der Reise so wenig Termine (Buchungen) wie möglich zu haben, um unsere Route und den Zeitplan den Umständen anpassen zu können. Hier die geplante 2500-km-Route (grün) und ein Größenvergleich: Kirgistan ist etwa so lang wie Österreich und die Schweiz zusammen:

Im November wird der Mietwagen und die Unterkunft für Ankunft und Abreise reserviert, und natürlich die Flüge. Dank der frühen Buchung können wir mit Turkish Airlines ab Graz fliegen, zum Kampfpreis von 1350 Euro wird es über Istanbul nach Bishkek gehen und wieder zurück - und zwar für uns alle drei!

Dann geht es weiter mit Navigation: ein Garmin GPSMAP 276cx wird angeschafft, diverse Mapping-Apps getestet und Karten heruntergeladen, der Scanner kriegt Arbeit (Reiseführer, Sprachführer, Landkarte) und vieles mehr. Russisch lernen wäre schlau, da komm ich aber nicht so richtig weiter. Wird schon irgendwie gehen.

Jetzt sind wir 10 Jahre lang mit dem eigenen Campingwagen in kleine Sommerurlaube ums Mittelmeer gestartet, hatten immer eh alles dabei, aber DAS ist mal wieder eine Herausforderung. Wir entscheiden uns dafür, unser Vaude Buszelt mitzunehmen, um bei Schlechtwetter eine geschützte Sitzmöglichkeit zu haben. Probeaufstellung im Garten, kleine Verbesserungen werden angebracht, zusätzlich klein zusammenlegbare Vordach-Zeltstangen gekauft:

Da wir im Passagierraum wenig Platz haben werden (ein Bus war leider nicht zu mieten, es wird ein normaler Geländewagen), müssen wir aus dem Kofferraum leben. Genau dort wird das Zelt angedockt, und ebenda wird auch die Küchenkiste stehen. Die wird nach Idealmaßen extra erworben: hoch genug für PET-Flaschen, schmal genug für den Kofferraum: Hünersdorff Aluminium-ECO-Box, Typ 451300.
Mit 157 cm haarscharf unter dem erlaubten Gurtmaß von 160 cm und superleicht. Ich kann die Kiste zum halben Preis auf amazon ergattern, weil sie eine kleine Delle hat. Naja, da werden noch ein paar dazukommen ;-)

Ein paar Gedanken zur Ausrüstung und unserem Gepäcksystem für diese drei Wochen:

Es kommt ins Freigepäck:

  • Küchenkiste (inklusive Kochern, Kaffee, Abwaschzeug, Wasserflaschen). Wer selber zelten mag, der muss für Abendessen und Frühstück meistens selber sorgen.
  • Schlafzeug in der großen Ortlieb-Tasche (80-Liter Rack Pack). Eva und ich werden im mitgemieteten Dachzelt schlafen, Paul im Wagen oder fallweise in meinem kleinen Einmannzelt. In die Tasche müssen neben dem MSR-Zelt also nur Schlafsäcke und Matten. Und ein Tarp.
  • Zelttasche: das riesige Vaude Drive Van wiegt nur knapp 8 kg, also ist noch Platz für ein Dusch/Klozelt, das wir sicherheitshalber einpacken.
  • Je eine Reisetasche von Eva und mir mit allerlei Kleidung, Wanderschuhen, Wanderstöcken, Badesachen, Wasserfilter, Apotheke, Yogamatte, ...
  • Ein kleiner Rucksack mit Werkzeug und Reparaturuntensilien.
  • Zum Schluss ist das erlaubte Freigepäck von 3x 30 = 90 kg noch nicht ausgereizt, also kommen noch zwei Klapphocker mit.

In Summe gewogene 87 kg. Einen Klapptisch ein ein paar Sessel kriegen wir zum Mietwagen dazu. Dazu hat jeder von uns noch einen Rollkoffer und eine kleine Tasche/Rucksack als Bordgepäck.
Im Taxi zum Flughafen, das wir extra etwas größer bestellen, schaut das dann so aus:

Fast wären wir nur zu zweit geflogen, Paul hatte ein paar Tage vor Abflug kurz Bedenken, er hätte so viel zu tun, auf den Führerschein lernen etc. Die kleine Krise wird überwunden, indem Paul sein Macbook mitnehmen wird, mit der Führerscheinsoftware drauf. Schnell noch Wine installieren, eine PC-Lern-CD irgendwie zum Laufen kriegen, einen Auto-Ladeadapter besorgen, ist eh sonst nichts zu tun. Haha.

Und dann geht es wirklich los. D-Day, 29.7.2017. Fahrt zum Airport Graz um 17:00, wir holen drei Trolleys fürs Gepäck, mit 1€-Pfandmünzen, an die wir glücklicherweise daheim noch gedacht hatten.

Der Abflug erfolgt pünktlich um 19:40 mit einem Airbus A319-100. Wir haben drei Sitze über den Flügeln, und trotzdem einen tollen Blick auf Istanbul bei der Landung. Der Flug Graz-Istanbul dauert netto 2,5 Stunden, Zeitverschiebung ist +1 Stunde. Wir steigen am gleichen Flughafen um, müssen nur das Gate finden. Trolleys gibt es ab jetzt ohne Pfandmünze.

Bei Gate 304 lange Schlange vor dem Damen-WC. Dafür viele Steckdosen zum Laden. Unsere Boardingpässe haben wir schon in Graz gekriegt, leider liegen für den zweiten Flug unsere Sitzplätze nicht nebeneinander - nächstes Mal werden wir auf der Turkish-Seite online einchecken, ab 24h vorher möglich. Wir können aber an Bord noch tauschen, es gibt wieder einen Fensterplatz für Paul, diesmal in einer Boeing 737. Wir haben Notausgangsitze mit Kniefreiheit, dafür müssen bei Start und Landung auch die Rucksäcke überkopf verstaut werden. Nochmal gut 5 Stunden Flug der Sonne entgegen, Zeitverschiebung +3, also sind wir dann bei GMT +6 und somit 4 Stunden vor der österreichischen Sommerzeit.

 


Bishkek

 

Sonntag 30. 7. 2017

Wir haben kaum geschlafen, es gab viel Kindergeschrei an Bord und wenig Ruhe. Dafür hat die Boeing ein super Entertainmentsystem pro Sitz mit richtig aktuellen Filmen, ich schaue James Bond "Skyfall" an. Eigene Kopfhörer mit Umgebungslärmunterdrückung und Airline-Adapter hätten aber definitiv Vorteile. Skurrilerweise wird um ca. 01:30 Ortszeit eine warme Mahlzeit serviert, wir nehmen nur Wasser, hatten schon am ersten Flug Huhn mit Reis. Es gibt Schlafmasken, Socken, Ohrenstöpsel, Polster und Decke.

Wir landen pünktlich in FRU, Flughafen Manas. Langwierige Passkontrolle, eine gute halbe Stunde Anstellerei - die Gepäckabholung geht dafür schnell.

Noch schnell 10.000 Som abgehoben, etwa 120 Euro. Das sollte man machen, BEVOR man den Flughafen verlässt - die Bankomaten stehen in der Sicherheitszone, und wir müssen nochmal durch die Kontrolle, nur um Geld abzuheben.
Dann eine eher abenteuerliche Fahrt über 20 km auf der Schnellstraße, querende Kühe. Die aufgemalten 2 Fahrspuren zählen wenig. Check-in im Soluxe Hotel. Wir bekommen um 10 Uhr schon ein Zimmer und noch ein Frühstück. Unseren Freund K. werden wir später zum Abendessen beim Cafe Arzu treffen. Vorher noch duschen, ein bisserl Zeug sortieren und eine Runde rasten ...
Zum "Cafe Arzu" sind es knapp 20 Minuten zu Fuß, es ist warm und staubig, viele Baustellen am Weg, aber auch Philharmonie und Sportpalast. Nett abendessen und russisches Bier trinken steht danach auf dem Programm - weil in Kirgistan heißen auch die Restaurants "Cafe", auch wenn es sich wie beim Arzu um ein gehobenes Speiserestaurant handelt. Zu Fuß zurück, nochmal duschen, Wäsche waschen und ins Bett.

Anyway, Kirgistan: Seit 1991 als erstes Land der ehemaligen Sovjetunion unabhängig, und als einziges Land in Zentralasien eine parlamentarische Demokratie:.

Unten rechts im Bild sind die Haupthandelswege eingezeichnet, die nördliche Seidenstraße verläuft durch Bishkek, das sich anscheinend aus einer Karawanserei entwickelt hat. Dieser Route werden wir in den nächsten Tagen nach Osten folgen, am See Issy Kul entlang. Erstmal Spaziergang von unserem Hotel zum Cafe Arzu, parallel zur Hauptstraße (Chuy Avenue). Das ist einfach nur ein Apartmenthaus:

Und das eine der vielen Blickachsen der Stadt, über viele hundert Meter Rosenbeete, Spazierwege, Brunnen. Das grüne Gebäude links ist ein automatisches Toilettenhäuschen, das man zum Preis von 5 Som (6 cent) benützen darf. Gleich dahinter links die Philharmonie und in der Ferne das an der Chuy stehende tempelähnliche Rathaus. Die Chuy Avenue ist so etwas wie die Wiener Ringstraße, alle wichtigen Gebäude der Stadt sind dort versammelt und warten auf uns - morgen.

Montag 31.7.17

Das Frühstück ist ganz OK, man kann sich Eierspeise oder Palatschinken (Rührei/Pfannkuchen für Nichtösterreicher) bestellen, es gibt frische Melonen und Ananas, nur der Kaffee ist instant weil die Kapselmaschine defekt ist. Und es gibt nur Toastbrot - ohne Toaster. Dann eine Überraschung: wir müssen in ein anderes Zimmer siedeln, unseres war lediglich eine Übergangslösung für den gewünschten "Early check-in". Das neue Zimmer ist größer, und hat einen Kühlschrank, und ist quer zu lüften, die kleine Suite geht einmal komplett durchs Haus. Dafür lohnt sich die Schlepperei.
Wir haben uns angewöhnt, die tagsüber verschwitzte Wäsche gleich abends zu waschen und aufzuhängen. Leider ist das in einem üblichen Hotelzimmer nicht vorgesehen. Die mühsam gespannte Wäscheleine wird abgebaut und im neuen Zimmer wieder gespannt, die Wäsche erneut aufgehängt. Beim Rauftragen des Gepäcks in den ersten Stock (kein Lift) stolpern wir mehrmals, immer an der gleichen Stelle. Genauere Beschau ergibt: diese eine Stufe ist zwei Zentimeter höher als die anderen, und die davor etwas niedriger. Wir werden noch merken, dass das ein Merkmal ALLER kirgisischen Treppen ist.

Heute ist Bishkek-Besichtigungstag, und wir haben für 17 Uhr die Übernahme von Wagen und Dachzelt vereinbart. Da unser Hotel günstig liegt, können wir zu Fuß los.

Gleich nebenan ist ein Neubau, und es wird fleißig gearbeitet, sonntags:

Man beachte die Absturzsicherungen, die aufwandsoptimiert aus Draht und Flatterband angefertigt wurden:

Wir wandern die Chuy-Avenue bis zum Hauptpostamt um Marken zu kaufen, am Weg viele Parks und der Regierungssitz, der Hauptplatz (Ala-Too Square). Auf der Chuy betrachten wir ein wenig den Verkehr. Kaum Gehupe, recht diszipliniertes Geschehen, auch die Ampeln werden beachtet. Bin ich im falschen Film? Fast wie daheim, samt der typischen grünen Grazer Stadtbusse:

Bei genauer Betrachtung offenbaren sich aber doch Unterschiede: Parallel zu den großen Bussen fahren jede Menge kleiner Mercedes-Busse mit Nummern herum. Diese ganz Kirgistan erschließenden Minibusse, meist ältere Mercedesbusse oder Sprinter mit oft deutschen Aufschriften, haben auch eine ehemals deutsche Bezeichnung: Marschrutka, was wohl von "Marschroute" kommen soll. Sie fahren fixe Strecken, aber ohne Fahrplan. Ist eine Marschrutka voll, dann fährt sie los. Unterwegs kann man sie durch Handzeichen anhalten um zuzusteigen. Auf der Website bus.kg findet man bei Eingabe von Abfahrtsort und Zielort seine Verbindung innerhalb von Bishkek.
Je nach Einsatzgebiet ganz zivil, oder entsprechend aufgeüstet mit Dachträgern, Steinschlagschutz, Zusatzscheinwerfern und Luftschnorcheln:

Der Transport von Personen auf Ladflächen ist ganz normal. Anscheinend auch in der Stadt.

Der Straßenverkehr ist gewöhnungsbedürftig, aber wir gewöhnen uns schnell. Es gibt Zebrastreifen, aber meist keine eigenen Fußgängerampeln. Man läuft einfach los, wenn die Autoampel in der eigenen Richtung auf grün schaltet. Das wird erleichtert durch eine fehlende Gelbphase und Countdown-Ampeln:

Das Giraffe Cafe ist ein kleiner Kiosk mit einer richtigen Espressomaschine - nicht selbstverständlich in einem Teeland. Mit dem Getränk sucht man sich dann eine freie Bank im Mini-Park nebendran. Es gibt auch Limonade, die aus frischen Minzblättern, Zitronenscheiben und je einem Schuss Zitronensirup und Minzsirup auf viel Eis zusammengerührt wird.

Ein junger Hirtenstar ( Acridotheres tristis ) matcht sich mit den Tauben um die Brotstücke der Parkbesucher. Diese Vögel haben einen Gesang, der mich an australischen Regenwald erinnert: Song

Die Tauben sind teilweise auch besonders:

Geld heben wir bei der Demir Bank ab, die haben das höchste Limit mit 25.000 Som. Ganz grob entspricht das 25.000 Euro-Cent also 250 Euro. Der tatsächlich Kurs liegt bei 80 Som pro Euro, wir haben jetzt also etwas über 300 Euro in der Kasse, plus 10.000 Som von gestern.

Hinter den Kursschild sieht man einen der zahlreichen Verkaufsstände, wo Getränke angeboten werden, gut gekühlt aus dem Thermobehälter:

  • Kwass (ein Süßgetränk aus altem Schwarzbrot, leicht alkoholisch)
  • Kompot (genau nach was es klingt nur ohne Früchte)
  • Eistee (meist grüner Tee mit Zitrone)
  • Maksym (ein essigsaurer salzig-vergorener Getreidetrunk)
  • Tan oder Chalap Schoro (ähnlich Ayran - aus Joghurt, Mineralwasser und Salz)

Wir geben nicht gleich alles aus, obwohl das in einige Souvenirläden gut möglich gewesen wäre:

Es hat gut 30°C. Gekühlte Getränke und Eis werden gern gekauft, und überall nützen große und kleine Leute die Brunnen für eine Abkühlung:

Der Mann auf seinem Ross ist Manas, der Held im längsten Epos der Welt und steht vor der Philharmonie:

Am Ala-Too-Platz ist leider Wassermangel. Dabei könnte man bei der Überquerung ohne Weiteres etwas Kühlung gebrauchen. Hier das eine Ende des Platzes mit den trockenen, etwas futuristusch anmutenden Wasserspeiern:

Die kirgisische Flagge wird heuer 25 - sie zeigt eine gelbe Sonne mit 40 Strahlen. Die Strahlen stehen für die kirgisischen Stämme. Im Zentrum der Sonne ist eine stilisierte Darstellung eines Tündük zu sehen, dem Herzstück einer traditionellen kirgisischen Jurte - in ihm laufen alle Dachstreben zusammen.

Vielleicht hätte ich mir das kyrillische Alphabet noch etwas besser anschauen sollen ... hier gibt es INTERNET, haben wir entziffert:

Ein spätes Mittagessen gibt es dann im kleinen Restaurant "Vinoteka" - empfehlenswert!

Pünktlich kommen wir um 17 Uhr bei der Mietwagenfirma an, um unseren Wagen zu übernehmen, nur ist der noch in der Werkstatt, weil man am Motor ein Geräusch festgestellt hat, das noch behoben werden soll. Das würde etwa eine Stunde dauern. K. ist auch hingekommen, wir erledigen also erstmal nur den Papierkram und hinterlegen 300 Euro Kaution in bar.
K. leiht mir zwei SIM-Karten für Telefon und Internet, die wir gleich mit 100 und 500 Som aufladen.
Nachdem die Stunde vorbei ist und es auf Nachfrage eine weitere Stunde dauern soll, fahren wir mit dem Taxi ins Hotel, duschen, warten auf den Wagen. Der wird uns von Asamat (kirg. für "hervorragend") gebracht. Die Besichtigung ergibt: das Dachzelt klemmt und die Leiter ist zu kurz. War wohl auf einem anderen Gepäckträger auf einem anderen Wagen montiert, schade eigentlich.
Asamat versteht das Problem, bringt uns zu K. ins Bierlokal "Stary Edgar", und nimmt den Wagen mit, um ein anderes Zelt drauf zu bauen.

Das Lokal ist seit etwa 20 Jahren existent und somit eine Institution im schnellebigen Bishkek. Es ist auch das Lieblingslokal von Christoph, den wir dort kennenlernen, einem Wiener Juristen und Motorradfahrer mit einer V-Strom 650. Das russische Bier im Lokal ist sehr gut, wir essen ein paar Kleinigkeiten während eine mittelmäßige Kapelle einen mittelmäßigen Liederabend gibt: Paul bekommt die gewünschte Pizza Margherita, ich eine kalte Joghurtsuppe mit Gurken und Dill (Okroschka) und einen Salat, Eva gebratene Hühnerbrust ohne Spinat (weil aus). Wir hören einige Geschichten aus dem Alltag in Kirgistan und von Reisen über Land, unter anderem von einem Gästehaus am Issyk-Kul See, wo einmal Jurj Gargarin abgestiegen ist, und das sehr empfehlenswert sein soll. Ich notiere mir das mal.

Gegen 23 Uhr machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel, durch den Panfilow Park, einer Art Prater mitten in Bishkek. Es gibt allerlei Fahrgeschäfte, und viele Familien sind auch so spät noch mit ihren Kleinkindern unterwegs.

Da ruft Asamat an, er wär jetzt fertig. Leider nicht ganz, denn das Zelt ist so weit oben montiert, dass man eine zusätzliche Leiter bräuchte, um das Dachzelt zu packen (die Dachzeltleiter ist ja fix montiert und klappt sich aufs Dach, in luftige 2,40 m Höhe).

Ansonsten ist alles halbwegs OK. Ein Fenster und eine Türe lassen sich nicht öffnen, und die Batterie scheint schwach, aber "it is a Russian car" meint Asamat achselzuckend. "They come from the factory like that". Er werde morgen früh mit einer zusätzlichen Leiter vorbeischauen.
OK, Duschen, Wäsche waschen, dann Schichtende, schlafen gehen nach Mitternacht. Die Klimaanlage hat den Raum inzwischen angenehm gekühlt.

Der Wagen ist ein UAZ-469 "Hunter", anzunehmenderweise genauer ein Typ UAZ-31514 (mit Metalldach, Zivilausführung). Er hat einen modernen 2,7-Liter Benzinmotor, zuschaltbaren Vorderradantrieb und manuelle Freilaufnaben. Für uns ausschlaggebend war neben der Geländegängigkeit der Einheimischenbonus (fällt kaum auf), und die Tatsache, dass man darin schlafen kann und ihn samt Dachzelt, Tisch und Klappstühlen um überschaubares Geld mieten kann. Nämlich um 80 US$ am Tag.

Geplante Maximalroute für die nächsten knapp 20 Tage: 2500 km

 

 
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