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TT-Bericht 2007,
der lange Samstag


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Nachts stürmt es heftig, so gegen vier Uhr morgens ist öfter Mal Geklopfe und Geschraube zu vernehmen als die Zelte zusätzlich oder neu verankert werden.

Morgens ist dann alles etwas chaotisch, Zeug suchen, Mopped abkehren etc - wir starten etwas später als geplant zur "langen" Ausfahrt für die Eisenärsche ...

Rechts: Mike.




Schneefall am Morgen ...



Das Zelt vom Jörg hats nicht überlebt. Der Boden war zwar noch vernagelt, aber es war rundum angerissen und die Glasfaserstangerl gebrochen.

Die Leutchen haben drin noch geschlafen. Wie gut weiß ich nicht ...






Neu verspaxen ...

Rechts: Schneeeinbruch im Zelt - uns hatte es die schleißig verankerte Abdeckung am Spitz weggeblasen ...








Die Ketten tu ich erst in Trieben runter. Dort gibts mal eine längere Pause und Überlegungen zur Routengestaltung ...

Oben: Uwe beim Tankstellenkaffee

Links: Albert macht eine Driftprobe ...


Auch die Bundesstraße ist ein Abenteuer bei so einem Wetter




Immer wieder sorgen kleine Probleme für Wartezeiten. Wasser im Vergaser, Salz auf Zündspulenanschlüssen ... nervig für die anderen. Immerhin kann man nebenbei seine Blase erleichtern ...



Über den Hengstpass: geniale Schneefahrbahn!



Rechts: motorangige Bergauffahrt - trotz Avon "Skidmaster" fehtl es nicht an Vortrieb.


Endlich beim Brunch ... zur Lunchzeit. Henris Zündspulenschaden hat uns eine gute Stunde gekostet. Jetzt hat er eine Entenspule drin, ätsch.


Im Gasthof von Unterlaussa gibts Heißgetränke und Kuchen, danach gehts weiter zurück über Weng nach Admont.


Scheinwerferschnupfen ...



Holzbrücke bei Weng


Wörschach, vor der Auffahrt zur Spechtenseehütte: die Tapferen legen Ketten auf und nehmen die Schotterstraße durch den Wald in Angriff (der direkte Weg).

Uwe: "Nachdem sich die Gruppe der langen Ausfahrt getrennt hatte, um auf verschiedenen Routen die Spechtenseehütte anzusteuern, haben Peter und ich versucht mit Knepta und Kette die Schotterstraße zu bezwingen. Nach einigen Metern auf einer Autospur konnten wir vor uns nur mehr eine jungfräuliche weiße Schneedecke erblicken und pflügten durch diese bei starkem Wind und ergiebigen Schneefall (also kaum Sicht) langsam immer weiter dem Mittagessen entgegen. Die Knepta wurde immer leiser, da sie bis weit über beide Zylinder vom Schnee bedeckt war und die Auspufftöpfe sowieso. Vor uns schoben wir einen Schnee-Keil der langsam die Bootsoberkante erreichte und sich so das Kneptaboot stetig mit Schnee füllte. "



"Trotzdem ging es auf Grund des relativ lockeren Schnees immer weiter die Forststraße nach oben.
Im ersten Gang, denn an Schalten war nicht zu denken, der Schalthebel war vom Schneee blockiert.
Wir kamen an einigen Abzweigungen vorbei, konnten keine Wegweiser erkennen und langsam begann ich zu zweifeln ob wir wohl am richtigen Weg seien. Trotzdem fuhren wir weiter, denn wann wäre es wieder möglich eine solche Straße mit dieser Menge Schnee befahren zu können. Nach einem kurzen Stück bergab war es aber dann leider vorbei. Der Schneekeil ließ sich nicht weiter schieben.
Wir versuchten durch Weggraben des weißen Hindernisses die Fahrt fortsetzen zu können. Es ging nicht. Auch der Beiwagenschi half nicht, wir rutschten bei unseren Anfahrversuchen immer weiter Richtung Abgrund.
So beschlossen wir umzukehren. Leichter gesagt als getan. Mit vereinten Kräften gelang es uns die Knepta um 180 Grad zu drehen."



"In unseren eigenen Spuren fuhren wir die Strecke zurück um uns mit Olly und Albert, der versucht hatte unseren Spuren zu folgen aber einige Kehren weiter unten gescheitert war, bei der schneesturmgerüttelten Tankstelle in Stainach zu treffen."







Von der zweiten Gruppe gibts keine Bilder - wir haben es außenrum versucht, über die angeblich einfachere Zufahrt (Trautenfels-Tauplitz-Wörschachwald). Starker Wind und Schneeverwehungen mit Sichtweiten von wenigen Metern machen es uns nicht leicht - scheitern tun wir an fehlenden Schneeketten - der letzte Anstieg ist zu steil, zu glatt, zu verschneit ... Ein Teil dreht direkt um und fährt nach Hohentauern zurück. Ich kehre mit zwei ostdeutschen MZ-Fahrern (Henri und Andre) und zwei englischen BMW-treibern (Kevin und Ian) bei einem Alternativgasthof ein. Erstmal was essen.
Per Handy erfahre ich dass die "Schotterstraßenpartie" uns nicht mehr folgen konnte - Schneeverwehungen auf der Bundesstraße, zu viel Gegenwind, keine Sicht - später lesen wir dass es dort einen Sattelschlepper umgeblasen hat ...

" ... wir waren schon so fertig und nassgeschwitzt von den Versuchen quasi auf blankem Eis die Hütte zu erreichen, dass der englische Drang einer sofortigen Umkehr und Heimfahrt lediglich in einem kompletten Diseaster münden hätte können. Aufwärmen von Körper und Gemüt war dringend angeraten! Die Hütte war sehr OK, mit angeschlossener Schnapsbrennerei und resoluter Wirtin, die das Wildragout mit den Worten servierte: "hab i selber gschossn!" - und wir glaubten es. Ihr Mann ist wohl Motorradnarr, denn es hingen einige entsprechende Bilder rum. Dass die Entscheidung richtig war, ist daran zu ersehen, dass ich vorher zweimal unfreiwillig die Straße verlassen hatte ... einmal rutschend bergab nach Erklimmungsversuch der Eissteigung (die Wahl lautete: englische BMW oder Schneewächte - letztere war weicher, und -knacks - ein Randstangl weniger ...
das zweite Mal wegen komplettem White-Out (Straße wegen Schneeverwehungen nicht zu erkennen) links ins Feld gefahren, weil ich mich halt an den Randstangerln orientierte - nur hatte ich die falschen beiden anvisiert, die Straße machte dort eigentlich eine Kurve. Die Truppe mir direkt hinterher und elegant wieder zurück auf die Straße zum Gasthaus. Dass nach dem Essen eine BMW nicht mehr wollte - nicht mal mehr mit Starthilfespray - und angeschoben werden wollte, ergänzt das Bild. Wir schoben lieber etwas bergauf, aber dafür mit 50 km/h Rückenwind.

Das mit den 50 km/h weiß ich genau, weil das unser Tempo hinunter zum Uwe nach Trautenfels war, und da stand der Schnee um uns bei selbiger Geschwindigkeit praktisch still. kein Wunder dass die Burschen da nicht raufgekommen sind - bergauf mit 60 km/h GEGENwind ist kein Spaß ... "

Wir treffen uns dann in Trautenfels bei der Tankstelle und treten gemeinsam den geordneten Rückzug über Bundesstraße und Autobahn an.

OllY und die Automatiktür:
"Es war so, dass anläßlich meines sturmverwehten Angriffs auf die Normalroute zur Spechtseehytte - wie berichtet - noch auf dem Zustieg eine wetterbedingte Umkehr sich hat ereignen müssen. Auf dem Weg runter von der Straße, die von Bad Aussee kommt, kam mir der Albert entgegen, aber ich konnte ihn nur für Sekunden sehen, dann kam wieder so ein Sturmgebläs. Abhalten war auch nicht, da mich keiner gesehen hätte. An der Kreuzung dann gehalten und schon kam von hinten das Donnern der Enfield. Albert ist also umgedreht. Schon mal nett, nicht mehr alleine durch dieses Gewetter zu düsen. Ampel grün und ab in die Tankstelle.
Albert war von dem Gewetter genauso beeindruckt wie ich und wir waren beide froh, endlich von der Straße runter zu sein. Wir also als 100%ig Schneegetarnte in die Tankstelle und dies hat augenscheinlich der Automatiktüre schweren optischen Schaden zugefügt. Sie ging nach uns nicht mehr auf. Aber wie waren ja erst mal drin und das Angebot an Speisen und Getränken sicherte uns eine mittelfristiges Überleben dieses Notbiwaks zu
Draußen vor der Türe ereigneten sich Dramen: Leute wollen rein bzw. aus dem Sturm raus. Ein Kind stand heulend vor der Türe, aber das Personal der Tanke war hochmotiviert und technisch äußerst versiert. Strom wurde ab- und angeschaltet, und nochmal und nochmal und die Lady an der Kasse gab nur immer wieder bekannt "Es blinkt". Die Türe blieb zu.
Die Herren der Tanke haben es dann nach locker nach ner halben Stunde geschafft, die Türe mechanisch zu öffnen und durften dann die Bierhalde aus dem jetzt stürmischen Eingangsbereich schaffen
Pünktlich zum Eintreffen von Uwe und Peter vom Versuch der schwierigen Südwand zur Spechtseehytte war die Türe wieder offen."



Rechts: endlich, die Tankstelle Trieben


Das Blinklicht an der Knepta machte heute definitiv Sinn.. Uwe:
"...konnte sich die aufgespalteten Gruppen der Eisenarschausfahrt wieder an der Tankstelle in Stainach vereinen. Wir versuchten die im Schneesturm versínkende Tankstelle so rasch als möglich zu verlassen, doch Alberts Enfield wollte nicht. So blieben Peter und ich zurück um Albert zu helfen seine Inderin wieder zum Leben zu erwecken. Alles anschieben half nichts, die Schneeschicht an der Tankstelle war zu schmierig, das Enfieldraht rutschte nur blockierend dahin. Also Gummihaube vom orangen Drehlicht, Abschleppseil auspacken und die Enfield an die Knepta geknüpft. Nach einigen hundert Metern Anschleppen auf der Bundesstraße lief das Werkl wieder von selbst ..."

 


Uwe, der "Bergetrupp"
  "...nach einem rasanten Ritt auf der verschneiten und verwehten Bundesstraße von Liezen über Rottenmann nach Trieben trafen wir Olly an der Tankstelle. Die Tankwarte gaben uns kaum Hoffnung die Nordrampe bezwingen zu können, aber wir ließen uns nicht davon abhalten.
Am Fuße der Rampe blieben wir kurz beim Ketten auflegenden Andreas stehen um dann den Versuch zu starten die Rampe ohne Kette zu bezwingen. Mit genügend Vortrieb jagten wir die Knepta den Berg nach oben. Plötzlich konnten wir ein am Rücken liegendes Auto mit eingeschaltetem Licht erkennen. Wir blieben stehen um den Fahrer zu fragen, ob er Hilfe brauchen würde, er erklärte uns, daß die Polizei schon da gewesen wäre und so versuchten wir unser Fahrt fortzusetzen. Es gelang. Mit Drehzahlen über 5000 und durchdrehendem Hinterrad kamen wir am an der Leitschiene parkenden Olly und hinter der nächsten Kurve am die Unfallstelle im beheizten Fahrzeug absichernden Exekutivbeamten vorbei. Auf einem kurzen Flachstück hielten wir an um die Kette aufzulegen und zu Olly zurückzufahren, er mußte ja noch den Berg hoch.
Bei der Abfahrt mußten wir wieder am Polizeiauto vorbei und diesmal hielt uns der Beamte auf:" Wos mocht´s ihr do. Fohrt´s ihr do immer auf und ob. Hobt´s überhaupt a Kettn?"
Ich: "Jo sicher."
Er: "Wo? "
Ich:" Jo hinten natürlich."
Er: "Ihr könnt´s do net weiterfahren."
Ich:"Wir sind aber der Bergetrupp."
Er:"Aha, dann paßt des, fahrt´s weiter."
Es könnte sein, daß er sogar salutiert hat, aber da bin ich mir nicht sicher

Wir fuhren weiter und versuchten mit vereinten Kräften Olly über das steile Stück hochzuziehen. Doch die Knepta spielte nicht richtig mit. Der linke Zylinder weigerte sich, sich an der ganzen Aktion zu beteiligen. Erst nach einem Kabel und Kerzentausch spielte er wieder mit, doch da war schon Abschlepphilfe durch die Bergrettung in Aussicht. Olly wurde hochgeschleppt und Peter und ich setzten mit der beinahe wiedererstarkten Knepta unsere Auffahrt fort. (Das Wasser hab ich erst am nächsten Tag aus der Schwimmerkammer entfernt)
An der Mautstation trafen wir den wartenden Albert und nach einigen Anschieb- und Ausgrabhilfestopps erreichten wir den Parkplatz.
Olly stieg auf die Knepta um und wir erreichten zu dritt die Edelrautenhütte
um mit einigen Bieren den Adrenalinspiegel wieder zu senken."

Schnee ...


Unsere Engländer: tapfere Burschen.


Schneeketten anlegen in Trieben. Die Auffahrt nach Hohentauern ist ohne Ketten kaum zu schaffen.

Kevin muss seine BMW dort parken ... keine Ketten ... er fährt bei mir hinten auf der SR mit hoch.

 

Die Auffahrt ist fast zwei Stunden gesperrt. Es hatte einen Audi aufs Dach gelegt, der bergab ohne Ketten ins Rutschen kam und an einem Wasserdurchlass gebremst hatte. Immerhin kein Personenschaden.



Am Zeltplatz gegen elfe ...


Uwe kommt erst gegen eins hoch, und bringt Peter und Olly mit.




Die Zelte sind kaum mehr zu finden, die Leute teilweise nicht mehr zu erkennen. Rechts oben: Keksi ...

Alle sind wohlbehalten zurückgekehrt. etwa 280 km Tagesfahrleistung waren es (am VORDERRAD gemessen ...)



 
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