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Radreise 2020: Drauradweg und Kanaltal

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Nach unserem geglückten Fahrradurlaub 2018 in Istrien und der Radreise Westkreta 2019 wollten wir eigentlich nach Frankreich heuer. Als dann die COVID-19 Pandemie ausbricht, werden die Pläne zunächst auf das nähere Tschechien verlegt, wo es wohl eine schöne Strecke Prag-Wien gibt, und eine direkte Zugverbindung nach Prag. Und als Tschechien dann auf mehrere Wochen seine Grenzen dicht macht, satteln wir auf Inlandsurlaub und "schauen wir mal, dann sehen wir schon" um. Der Drauradweg war ja auch schon länger auf der Liste ...

Über den Winter hatte ich mir einen Intec-M1-Rahmen für mein Reiserad gekauft und nach und nach die Komponenten rübergebaut, der alte MtB-Rahmen war schon recht weich und Teile wie Sattelstützen aufgrund der kleinen Rohrmaße schwer zu bekommen.

Geändert:

  • Anderer Vorbau (wegen Umstieg von Gewindegabel auf Ahead 1 1/8'')
  • Neue Sattelstütze (wegen Rahmenmaß 27,2, es wird eine Ergotec Futura)
  • Neuer Sattel, erstmals kein Ledersattel sondern ein anatomischer Terry Fisio. Das weiche Gestell des B17 hatte gerne Sattelstützen geknackt.
  • Einen Satz Spezialized Krallenpedale hatte ich noch.
  • Für diese Reise kommt wieder die Lichtanalage samt Nabendynamo drauf, die Akkuleuchten sind mir zu umständlich und ich verliere die Dinger gern.

Fürs Gepäck ist bald klar, dass ich aufgrund der anderen Wettersituation das Mittelmeer-Setup etwas verändern muss:

  • Die alte vielfach geflickte Lenkertasche wird durch eine wasserdichte von VAUDE ersetzt
  • Ebenfalls von VAUDE besorge ich mir zusätzliche leichte Packtaschen.
  • Sämtliches Werkzeug und Ersatzteile wandern in eine wasserdichte Rahmentasche.

So schaut das ganze dann im Vergleich zu den Vorjahren aus:

2018 Lowrider vorne, große Packtaschen hinten. Zu viel Zeug.

2019: Nur große Packtaschen hinten, vorne ein Gepäckträger für Werkzeug und Badezeug. Perfekt für Kreta.

2020: Kleine Packtaschen hinten, und die schweren Taschen kommen vorne drauf. Laufruhe und Gewichtsverteilung sind angenehm, aber halt nichts für schlechte Wege.

Neue Lenkertasche - mit Klickfix!

Evas Fahrrad braucht auch ein bisserl Liebe:

  • Neuer Umwerfer vorne (Feder gebrochen) und Schalthebel (hielt nicht mehr die Position)
  • Neue Kette
  • Neue Bremsbeläge
  • Neuen originalen Klickfix-Lenkertaschenhalter ohne Schloss - die Ortlieb-Variante mit Schloss und reiner Seilbefestigung war Murks! Damit die Halterung nicht ständig rutscht musste man das Seil so stramm ziehen dass es die Halterung verzogen hat, wodurch die Veriegelung nicht mehr ordentlich funktionierte ... Jetzt ist der gleiche Original-Klickfix mit Bügelbefestigung (0211U) drauf wie bei mir.

Nach ein paar Proberunden warten wir noch tagelanges Schlechtwetter ab, und dann geht es endlich los. Wir haben 4 Wochen Zeit. Und weil wir am unteren Ende des Drauradwegs wohnen, werden wir ihn bergauf radeln.

 

7.8.2020 Freitag - Tag 1
Graz - Steinernes Wehr 50 km - R2 Murradweg und R6 Römerradweg (km 000-050)

 

Nach einem netten Frühstück auf der Terrasse müssen wir vormittags noch kurzfristig Enkel sitten. So kommen wir erst nachmittags nach 15 Uhr los.

An der Mur entlang geht es über den Augartenpark aus der Stadt raus. Wir wollen das linke Murufer probieren, kommen aber nur bis kurz hinter die Seifenfabrik und werden dort über eine neue Brücke wieder aufs rechte Ufer geführt, entlang am neu gestalteten Staubereich des Murkraftwerk Graz.

Gemütlich radeln wir nach Fernitz, wo wir nach ca. 20 km eine Eispause beim Purkarthofer einlegen. Der kleine Umweg zahlt sich immer aus.

Weiter geht es über Wildon, wir sind die Strecke zuletzt erst im Juni geradelt und kennen uns aus.

So kennen wir die nötigen Abzweiger, auch den auf den Römerradweg über Tillmitsch nach Kaindorf führt, und kommen bei Sonnenuntergang am Steinernen Wehr an.
Der kleine Campingplatz am Flussbad ist gut belegt, aber wir finden noch ein Platzerl.

Nachdem wir uns angemeldet und 20 Euro fürs Zelten hingelegt haben, stellen wir leider fest dass die Küche seit 18 Uhr zu hat, aber wir haben ja ein paar Reste von daheim eingepackt. Getränke werden noch verkauft, ergo Zielbier:

Der übrig gebliebene Zeltplatz ist direkt vor dem Waschhaus. Nicht ideal, aber OK für eine Nacht. Bevor morgen die Sonne draufheizt, sollten wir schon weg sein ...

Nach dem Zelt aufbauen gehen wir schnell eine Runde im Fluss schwimmen, es ist sehr kalt, ich meine: erfrischend!
Eva steigt danach genussvoll in die Münzdusche, mir reicht die kalte Dusche im Freien - der Körper ist eh noch taub ...

Ich spanne inzwischen eine Wäscheleine zwischen den Lenkern der Räder - das geht glücklicherweise immer, auch wenn kein passender Baum in der Nähe ist. Dann gibt es noch ein Bierchen mit Soda im leeren Gastgarten, dazu unsere Salzbrezeln.
Ganz gut gelaufen, der erste Tag. Das neue Setup ist noch kaum probegefahren worden. Ich stelle für morgen den Sattel etwas höher (hatte etwas Schmerzen im Knie)..

Um 2130 fallen wir ins Bett. Gegen das helle Licht vor dem Waschhaus hab ich noch die Plane ans Zelt karabinert, die wir als Unterlage für Picknick und Yoga mitführen. Gegen das periodische ungebremste Zuschlagen der Waschraumtür hilft das leider wenig ...

Hier noch die Tagesetappe, nachgebaut auf der Seite https://maps.openrouteservice.org/ (Klick vergrößert)

 

8.8.2020 Samstag - Tag 2
Steinernes Wehr - Unterschwarza bei Spielfeld 20 km (km 050-070)


Auf gegen 0630, es wird hell und der Campingplatz erwacht. Die Nacht war OK, gegen das Türschlagen halfen irgendwann Ohrstöpsel. Mit ca 16°C waren auch unsere dünnen Sommerschlafsäcke noch nicht überfordert.

Alles ist taunass, außer der benachbarte Tisch unterm Baum. Ich richte Kaffee, neben dem Packen. Dann mitgebrachte Wassermelone als Frühstück, und Kaffee vom Mini-Gaskocher mit mitgebrachter Milch.

Das Außenzelt und etwas Gewand muss leider nass eingepackt werden.

Dann los, zu einem zweiten Frühstück am Leibnitzer Hauptplatz.

Wir kaufen noch Elektrolytpulver in der Apotheke und Kaffee beim Hofer, dann geht es weiter am Murradweg. Einkehr für Getränk und WC in Ehrenhausen. Bei der Internetsuche nach dem nächsten Campingplatz (Maribor) stoße ich auf "Oliver kocht". https://www.oliver-kocht.at/ und wir beschließen kurzfristig, uns das anzuschauen. Wir haben ja Urlaub, und nichts treibt uns ...

Wir finden ein nettes Zeltplatzerl am Waldrand, obwohl der Platz eher für Wagenurlauber ausgelegt ist, und können einen Tisch für ein Mittagessen um 1315 klarmachen. Irgendwie können wir auch unsere Hängematten aufhängen.

Beim Salat essen erkennt Eva am Nebentisch Gerrit und Martin, ehemalige liebe Nachbarn aus der Schillerstraße, also von vor ... über 25 Jahren!
Die beiden haben einen ähnlichen Weg wie wir vor sich, nur als Radtouren-Neulinge und mit gebuchten Hotelübernachtungen. Nach netter Plauderei halten wir nachmittags Siesta, lesen ein wenig, und planen die Route nach Maribor morgen. Scheints geht es entweder einfach und meist bergab auf der Bundesstraße dahin, oder etwas bergiger rechts davon parallel zur Autobahn.
Zum Abendessen werden wir nochmals sehr köstlich von Oliver bekocht, auch der Gastgarten ist absolut zauberhaft!

Am Platz tauchen abends noch zwei Burschen auf, auf Tour mit zwei Mopeds und Anhänger.
Die kommen aus der Vöcklabrucker Gegend, sind übers Salzkammergut und die Glocknerstraße zu den Kärntner Seen geknattert und sind jetzt über die südsteirische Weinstraße am Heimweg :D

Um 2130 sind wir im Zelt, heute haben wir die feuchte Wäsche unter unsere Plane gehängt, gegen den Tau. ...

 

9.8.2020 Sonntag - Tag 3
Unterschwarza bei Spielfeld - Maribor 45 km (km 070-115)


Auf um 0630, zusammenpacken. Das Zelt ist taunass, also verlegen wir die Radl in die Sonne und kochen dort Kaffee und trocknen das Zelt am Tennisplatzzaun.

Milch konnte ich gestern noch beim Gasthaus bekommen, leider bieten die kein Frühstück an. Somit vermeide ich den Notfallplan "Kaffeeweißer" (gut wenn man ein Leergebinde dabei hat).

Die Kaffee"gläser" sind aus Kunststoff ...

Die Sonne brennt schon ganz schön her als wir aufbrechen. Das Navi sagt: nach Maribor zum Camping Kekec sind es 32 km. Na ja, mit allen Umwegen und Einkauf werden es dann doch 45 km.

Zuallererst stoppen wir gleich im Ort auf noch einen Kaffee ... im supernetten Herzlhof Rupp, der lustigerweise Olivers Vater gehört ... dann geht es gemütlich weiter nach Spielfeld und über die Grenze.

Weiter geht's - die Armlinge sind ein guter Sonnenschutz.

Vorbei an einer Traktorausfahrt:

Wir navigieren neben einer detaillierten Papierkarte im im bikeline-Führer auch wieder mit Smartphone und der Android-App OsmAnd+:

Wie jedes Navigationsprogramm hat auch dieses seine Macken. Es will uns entlang der Bundesstraße routen, also gehe ich einen anderen Weg:
Ich mache die Route online in der App von Outdooractive mit dem Profil "Fernradweg", exportiere die als GPX-Datei und öffne die schließlich mit OsmAnd+.

Die Grenze passieren wir unkontrolliert, es ist auch nicht viel los. Hinter Sentilj geht es über einen Anstieg (schieben) zur Autobahn, dann dort begleitend nach Süden.

Sehr verkehrsarm und leicht hügelig radeln wir dann bergab bis kurz vor Maribor, wo wir auf eine Tankstelle mit Cafe stoßen. Getränke! Salzgebäck nachkaufen als Notproviant. Dann Autobahn queren und der Bahn entlang nach Maribor rein. Orientierungspause am Eisstandl. Drachenfruchteis kosten. Dann runter zum Drauufer im Stadtteil Lent:

Im Ranca Grill viel aber nicht besonders gut Pleskavica gegessen. Tipp: Plescavica NICHT in Brot bestellen, sondern Lepinja extra dazu. Die Plescavica kann man vor dem Verzehr ja selber reinlegen, unser Brot war schon ziemlich matschig.

Nebenan im Cafe Macka (Katze) guten Espresso und Limonade als Nachspeise, mit Blick auf den angeblich ältesten Weinstock der Welt. Dann die letzten 6 km zum Camping Kekec geradelt. OsmAnd führt uns 2x in die Irre, beim ersten Mal zu einem zu schmalen Waldweg, dann verbiete ich ihm unbefestigte Straßen, das zweite Mal über die Bahn wo früher mal ein Übergang war. Wir haben keine Lust, die schweren Räder illegal über die Geleise zu tragen, und radeln nochmal 2 km an der Bahn entlang bis zu einem Übergang.

Der Camping befindet sich am Ende einer längeren Steigung, und ist sehr nett, supersauber, freie Platzwahl, am Fuß des Pohorje. Wir finden was schattiges mit Tisch und Hängemattenbäumen!

Abends nochmal los um Getränke. Der Supermarkt hat zwar Sonntags offen - aber nur bis 15 Uhr. Die OMV-Tankstelle daneben bietet glücklicherweise einen Shop mit Kaltgetränken und Milch.

Es war ein heißer und recht anstrengender Tag, wir freuen uns über die Dusche, erledigen unsere tägliche Wäsche und lassen den Tag ausklingen. Eine Handvoll Radreisende sind am Platz, nette Gespräche, ansonsten recht lockere Belegung. Sehr angenehmer und ruhiger Platz.

 

10.8.2020 Montag - Tag 4
Ruhetag Maribor 14 km (km 115-129)

 

Frühstück geholt, einen knappen Kilometer entfernt ist der kleine Supermarkt Jager. Dann mit dem Radl zum Drauufer, und auf Radwegen entlang der Hauptstraße die 6 km ins Zentrum geradelt. Kaffee im Macka getrunken, dann in die Fußgängerzone spazieren.

Die Gostilna Pri treh ribnikih hat heute leider Ruhetag, bei diesem Fischrestaurant im Park hatten wir vor ein paar Jahren sehr nett gegessen. Aber wir finden gutes Essen und himmlische Ruhe bei der Kirche im gemütlichen Innenhof vom Novi Svet. Und dazu auch auch einen sehr guten Malvasija von der Dar Sonca Winery (Vipava).

Innenhofbewohner:

Dann Sudocrem (gegen wunden Radlerhintern) in der Apotheke gekauft. Ein bisserl gebummelt, Kaffee getrunken.

Eis gibt es sehr gutes (und beliebtes) kurz vor dem Camping hier: Eissalon Paradice.
Dann ein bisserl Einkauf gegenüber im Jager-Supermarkt. Leider gibt es nur Industriekäse. Immerhin eine Flasche Malvasija können wir erbeuten und beim Camping einkühlen, der luxuriöserweise einen Kühlschrank für Gäste hat.
Der Nachmittag vergeht im Schatten, bei Hängemattensiesta und einer Runde Scrabble mit meiner Schwester in Salzburg, unter anderem dafür ist das kleine Notebook mit :-)

Auch beim Etappe planen ist das kleine Surface-Notebook sehr hilfreich, Radlje scheint gut machbar. Hat keinen Camping aber ein Hostel, und für morgen ist abends ohnehin Regen angesagt. Also reservieren wir!

 

11.8.2020 Dienstag - Tag 5
Maribor - Radlje 31 km - R1 Drautalradweg (km 129-160)

 

Guten Morgen aus dem Zelt! Wir sind heuer wieder mit unserem luftigen chinesischen Dreipersonenzelt unterwegs und haben viel Platz:

Von Maribor nach Fala ist es nett zu radeln, wenn auch weder dem offiziellen aktuellen Drauradweg-Track noch dem bikeline-Führer von 2009 folgend! Die Beschilderung ist nämlich irgendwo dazwischen, und es hat sich als zielführend erwiesen dieser zu folgen und die anderen Hinweise nur ergänzend zu verwenden ... Aber manchmal hilft auch das nichts, die Schilder sind verschwunden oder übersehen worden, und das endet in einem anstrengenden Umweg quer durch ein Schotterwerk.

Spannenderweise radeln wir westwärts dem schlechten Wetter entgegen, graue Wolken verdunkeln den eh schon schmalen Horizont. Noch ist es sonnig ...

Und warm ...

Eva entdeckt ein Sonnenblumenfeld und probiert die Kamera vom neuen Handy aus.

Das Galaxy S10e kann was ...

Die Besiedelung ist spärlich, und weiter radeln wir westwärts, wo die Route mangels Uferradweg über ein Wehr auf die andere Flussseite und dann über einen Bergrücken führt.

Kurz nach 11 passieren wir den Ort Fala und lesen auf einer Hinweistafel man könne die Strecke Fala-Podvelka mit dem Zug fahren statt 20 km und 200 hm über den Berg zu strampeln.

Angesichts einer Unwetterwarnung entscheiden wir uns dafür, zumal ein Check der Website ergibt dass die Information noch korrekt ist und um 11:58 der Zug kommt! Eine Stunde Zeit zu vertrödeln, der Platz ist hübsch, die Isomatte schnell ausgerollt - genau für sowas haben wir neben den empfindlichen Aufblasmatten noch unverwüstliche Schaumgummi-Isomatten dabei.

Pünktlich schnauft die kleine Diesellok daher, ein eher älteres Modell aus sozialistischen Zeiten. Das Einladen ist ein Abenteuer, Bahnsteig gibt es keinen, aber der Schaffner hilft die Räder durch die schmale und hoch gelegene Luke zu heben.
Im einzigen Waggon sind außer uns noch eine Handvoll italienischer Radler.

Bei Ankunft kehren wir gleich im Bahnhofslokal ein, weil es grad so nach Regen aussieht und wir etwas mittagessen wollen. Ist leider Fehlanzeige mit dem Essen, aber ein Getränk später hat es etwas aufgeklart, und wir radeln recht flussnah weiter.

Fast hätten wir es vor dem Regen nach Radlje geschafft, aber natürlich waren da doch ein paar Schiebesteigungen. Diese Aufnahme der Wetter-App "Regen-Alarm" ist von mittags:

Ein Zielbier (slowenisches Lasko) kriegen wir im Cafe gegenüber dem Hostel Radlje, wo wir gegen 14 Uhr eintreffen. Check-In ist unproblematisch, wegen der Pandemie ist der Speisesaal der Herberge geschlossen und wir dürfen dort unsere Räder abpacken und parken. 75 Euro mit Frühstück kostet das kleine Doppelzimmer, mit Frühstück im Pub GOLD 800m entfernt.
Nach einer nachmittäglichen Rastung im Zimmer wollen wir das Pub beim Abendessen testen, dann wissen wir morgen früh auch gleich, wo wir hin müssen. Nach einem kurzen Spaziergang finden wir es gegenüber vom lokalen Einkaufszentrum. Es gibt für uns gefüllte frittierte Kalamari mit Pommes, und gegrillte Hühnerbrust mit Mangoldkartoffeln. Wenn das Frühstück auch so gut ist, dann passt das :-)

Wir sind etwas erholungsbedürftig ... und fallen quasi umgehend ins Bett, um 2030 wird das Licht ausgemacht. Es regnet.
Die Karte zeigt die Strecke über den Berg - stattdessen sind wir zwischen den Punkten 1 und 2 mit dem Zug gefahren:

 

12.8.2020 Mittwoch - Tag 6
Radlje-Lavamünd 33 km Drauradweg R1 (km 160-193)

 

10 Stunden Schlaf haben uns wieder fit gemacht. Leider sind die gestern gewaschenen Radlhosen noch feucht, so dass ich heute ungepolstert radeln werde. Nach dem rituellen fast täglichen Flicken des Northland Merinowollshirts checken wir aus (man sollte sich ENTWEDER für Merinowolle ODER für Klettverschlüsse entscheiden).

Es ist mit 16° kühl gewesen in der Nacht, und jetzt nebelig, aber regnet nicht. Das Pubfrühstück ist fein, ich bekomme Obst und Yoghurt, Eva 3 Eier mit Speck. So gekräftigt geht es weiter zur Drau, dort am Südufer entlang. Die Sonne kommt raus, fein!
Öfter mal wechseln sich schlechter Asphalt und Schotter ab, es gibt einige Steigungen aber dafür sehr wenig Verkehr, in Summe OK. Es wird wieder warm, und trinken ist super wichtig!

Heute treffen wir gerade mal einen (1) anderen Reiseradler, der den Drauradweg gerade wieder retour fährt, ein sportliches Kerlchen aus Deutschland. Eher trifft man gepäcklose Ausflugsradler oder Baderadler mit nasser Badehose am Lenker. Und uns begegnet tatsächlich eine komplette Schulklasse auf Radlausflug!

Landschaftlich sehr schön ist es vor Trbonje, dann geht es etwas fad ab Dravograd über die Grenze nach Lavamünd.

In der Pause: richtige Limonade kriegt man hier fast überall!

Beim Hüttenwirt am Abzweiger zur Soboth kehren wir mittags ein, speisen gute Salate, und erreichen kurz hinter Lavamünd beim Camping Lavamünd unser Tagesziel am Badesee.

Anfangs finden wir den Platz wenig attraktiv, doch ist die Alternative zum Camping in Dullach 30 km weiter zu radeln auch nicht so toll - und der grüne Badesee lockt! Die Drau selbst ist leider graubraun und mit ihrem Treibgut wenig einladend momentan.

Inzwischen ist der Nachmittag feucht-schwül und der Badesee gewinnt, Eintritt ist beim Campingpreis inklusive. Wir stellen das Zelt auf, und ich finde wider dem ersten Augenschein doch eine Hängemattenmöglichkeit. Alles wird gut.

Die Schwimmrunde im Badesee ist erfrischend! Unsere gewaschene Wäsche trocknet schnell im angenehmen Wind, Gewitter ziehen umher, aber verschonen uns.

Abends holen wir im Schwimmbadimbiss eine Pizza Napolitana (zu zweit) und Radler (jeder seins - Eva mit Soda und ich mit Zitrone). Kleiner Spaziergang am Drauufer bei den Fischern, dann gegen 21 Uhr ins Zelt.

 

13.8.2020 Donnerstag - Tag 7
Lavamünd - Dullach 37 km Drauradweg R1 (km 193 - 230)

 

Morgens nochmal umdrehen und weiterschlafen, bin seit 5 wach - der Boden ist ziemlich uneben und abschüssig, und der Schlaf wenig erholsam - und der empfohlene Gasthof Krone 3 km weiter in Lavamünd sperrt erst um 0830 auf. Aber jeder Platz hat Vor- und Nachteile - dieser hat immerhin eine Steckdose direkt neben dem Zelt. Unser Solarpaneel werden wir wohl heimschicken, wir haben außerdem 2x Powerbank dabei und bisher nur eine gebraucht.
Der Gasthof hat leider noch keine Mehlspeisen weil gestern Ruhetag war und man erst am Backen ist, schade. Trotzdem bekommen wir ein opulentes Frühstück :D.
Bankomatbehebung, dann weiter am Drauradweg.
Der Anstieg zum Museum Liaunig wo wir im Museumscafe was trinken wollen:

Hier erleben wir eine herbe Enttäuschung: Kaffee würden wir kriegen, aber die Räder sollen bitte 100m vorher am Parkplatz bleiben. Obwohl da reichlich Platz wäre, aber anscheinend haut das das Ambiete z'samm ...
Wir müssten in der Hitze zurückschieben, die Räder am Autoparkplatz außer Sichtweite parken, dann zurückhatschen.

Dann halt nicht ... weiter, die Steigung fertig, der Grant hilft mir in rhytmischem Wiegetritt bergauf. Dort dann: eine Quelle neben der Straße! Wie fein. Leiberl runter, Halbdusche, satt trinken. Etwas später dann dann ein freundliches Gasthaus, WC, Soda-Zitrone, und der zweite schlechte Kaffee heute.

Es wird Mittag, bis wir die Hängebrücke über die Feistritz bei St. Lucia erreichen:

Hier hängt auch eine schöne topografische Übersichtskarte (Klick vergrößert):

Kurz darauf wechseln wir über die Jauntalbrücke aufs andere Drauufer.

Danach machen wir in St Nikolai in einer supernetten Rad-Rast Siesta - hier werden Zelt, Plane und Hängematte getrocknet.

Weiter nach Ruden, es hat wieder über 30°C mittags, das erste Gasthaus hat nur Getränke, das zweite - Gasthaus Trappitsch - einen Kilometer weiter bei der Kirche ist ein Volltreffer.

Wir kriegen Spinat-Topfennudeln in Butter, und Salat dazu. Und Eva einen brauchbaren Espresso! Weiter gegen 14:30 Uhr, inzwischen haben wir einen Besuch bei Evas Lehrerkollegen Thomas ab 17 Uhr vereinbart. Easy, sind ja nur 10 km bis Ratschitschach. Aber wenn man schon 25 hügelige km intus hat, kann sich das trotzdem ziehen ... speziell an einem schwülen Tag.

Gegen 1530 sind wir am Campingplatz "Stauseecamping" angelangt. Schnell Automatenzielbier ziehen, Zelt hinbauen und eine Runde schwimmen. Und dann frisch angezogen gleich wieder los - 1 km und 60 Höhenmeter. Ein Stück schieben .... dann Baby schauen ... Thomas und Tamara haben seit 24.6. eine kleine Lia.
Im Gartenpavillon sitzen, etwas trinken, und viel Gegend schauen:

Als die Jungfamilie wegmuss, versuchen wir unser Glück ein paar Kilometer weiter bei der Buschenschank Enzi. Die Schank ist zwar eigentlich heute zu, aber wir kriegen trotzdem eine Jause - Radlerbonus?

Bei Most, Sulz und Schinkenbrot beobachten wir das aufziehende Gewitter.

Gerade noch so schaffen wir nach dem Essen die drei km zum Camping und werfen mit den ersten Tropfen alles ins Zelt, hechten hinterher, keine Sekunde zu früh, es prasselt aufs Zelt. Hinter uns die Sintflut, quasi.

Bis auf einen kurzen Gang ins Waschhaus bleiben wir auch dort, es regnet bis weit in die Nacht hinein.

 

 

Hier geht es weiter zur Woche 2
 
 
 

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