Das
Häusl |
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Vorgeschichte
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Nachdem wir knapp
12 Jahre in Graz zur Miete gewohnt hatten, war es an der Zeit für
etwas Eigenes.
Dafür sprachen
viele Gründe:
- Parkplatzsituation
in der Grazer Innenstadt, speziell im Univiertel, ist grausam. Abendliches
Kreisen war Standard, Fahrzeugbeschädigungen oder gar Diebstahl
kamen vor. Außerdem wurden 2004 Parkgebühren eingeführt
(etwa 210 Euro für 2 Jahre), und zwar auch für Beiwagenmotorräder
:-(
- Arbeitswege: Eva
arbeitet außerhalb von Graz - morgendlicher und abendlicher Stau
ist üblich; verschärft durch viele Baustellen in letzter Zeit
- Garten: ein eigener
Garten für Paulchens Radfahranfänge, unsere zukünftige
Obst- und Gemüseversorgung, Erholung etc war ein länger gehegter
Wunsch.
- Mehr Platz: Auch
eine Altbauwohnung mit über 100 qm und zwei Kellerräumen wird
irgendwann voll
- Bastelbude vor
Ort: zuerst wurden die Fahrzeuge auf der Straße gewartet, dann
extern Garage gemietet. 4 km Wegstrecke, kein Wasseranschluss, Kosten
von knapp 100 Euro/Monat: auf Dauer nicht lustig.
- Sicherung der Wohnversorgung
im Alter
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Objekt
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Wir haben in Graz-Stadt
(Andritz, Geidorf und Gösting) gesucht, da dort die Lebensqualität
entsprechend gut und die Wege zu unseren Arbeits- und Schulstätten
kurz sind. Anbindung an ÖPNV war ein wichtiges Kriterium. Besichtigt
wurden Neubauprojekte, Grundstücke, Gebrauchthäuser; gesucht über
Mundpropaganda, Internet und Kleineanzeigenstudium. |
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Gefunden haben wir
unser Gebrauchthaus über einen Makler - leider. Das war teuer. Aber
auch dieser Schmerz wird vergehen ...
Ende Mai 2004, nach knapp halbjähriger Suche, haben wir den Kaufvertrag
unterzeichnet. |
Substanz
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- Einfamilienhaus
von 1925 (Verhandlungsschrift vom 23.7.1925).
- Holzhütterl
vom 22.8.1928
- Ziegelbau, schon
mit 5 cm Vollwärmeschutz und großteils Kunststoff-Fenstern.
- Dach ungedämmt
aber zum Wohnen genutzt
- Morsche Eternitdeckung
- Sparsam dimensionierter
Dachstuhl
- Teilunterkellert
(immerhin trocken)
- Beheizt mit Öl-Zentralheizung
und Schwedenofen
- Carport (Baumarkt)
und Gartenhäuschen
- Obstbäume
!
- 1225 qm Grundstück
- Erdgeschoß
bewohnbar, Obergeschoß Sanierungsfall
Interessant: in den
Bauakten fanden sich Unterlagen von einem Rechtsstreit mit Gutachten von
1955, wo ein Mieter wegen schimmeliger Wände klagte, und der Besitzer
zur Verbesserung verurteilt wurde. Dank zeitgemäßer Heizung,
Fenster und Dämmung heutezutage kein Thema mehr.
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Umbau
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Beginn Juni 2004.
Zuerst wurde mal rausgerissen: Bretterverschläge im Keller, Drempelwände
im Obergeschoß, Bodenaufbau im Obergeschoß (PVC auf Spanplatte,
darunter Bretterboden mit Schlackenschüttung auf Tramdecke).
Bauansuchen:
- Erweiterung des
Hauses um ein Gaubenzimmer (Elternschlafzimmer)
- Neubau eines Nebengebäudes
(Baustofflagerung, später Hobbyraum, Tischtennishalle, ...)
- Erweiterung des
bestehenden Carports
- Neu: 1 Fenster
und 1 Balkontür
- Neu: Zubau gartenseitig
für Windfang, Terrasse, Balkon, Lagerraum
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Baumeister:
2 Leute von der Baufirma
Markus Pichler + ich, 1 Woche
- Bodenplatte (50
qm) mit Frostschürze und Ringerder für das Nebengebäude
- Baum umsetzen
- Einzelfundamente
für Carport
- Fenster und Türen
neu einschneiden/stemmen, teilweise verbreitern
- Rodelhügel
mit Aushub vom Nebengebäude aufschütten
- Stahlträger
einziehen (kaputter Tram in Decke über Wohnzimmer)
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Zimmerer Dach:
4 Leute, 1 Woche
- Abgedeckt haben
wir selbst: 2 Tage, 4 Leute (die Eternitschindel und Spenglerei wurden
ausgelöst und nach Möglichkeit zur Wiederverwendung gelagert.
Trotzdem wurden es zwei Hängerladungen Müll).
- Dann blieb das
Dach eine Woche zugeplant, weil der Zimmerer grade nicht konnte. Dann
fiel der vom Zimmerer gestellte Dachdecker aus. Unsere Nerven lagen
blank. Schließlich hat ers in der Woche vor seinem Betriebsurlaub
doch noch gemacht.
- Neue Mittelpfetten
(zusätzlich)
- Sparren durch Beinageln
von Pfosten 20/4 verstärkt
- Ausgleich der durchgebogenen
Sparren durch die Pfosten
- Aufbau des Gaubenzimmers
- Vorbereitung für
Kaltdach: Schalung, Unterspannbahn, Konterlattung, Lattung/Blindschalung.
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Dachdecker:
4 Leute, viele Wochen
- Hauptarbeit war
in 4 Tagen fertig
- Alle Anschlussbleche
neu (Alu beschichtet), nach Möglichkeit Wiederverwendung bestehender
Rinnen und Rohre.
- Einbau von zwei
Dachfenstern
- Eindeckung mit
Tonziegeln rot, Strangfalz (ein Standardziegel)
- Blechdach für
das Gaubenzimmer
- Solarkollektor
raufgehoben mit dem Kran (einteiliger "gluatmugl" 10qm-Industriekollektor
von ökotech)
- Dann war Betriebsurlaub,
aber anschließend hat es noch Wochen über Wochen gedauert,
bis Ende Oktober das letzte Trumm fertig war - immer fehlten noch ein
paar Kleinigkeiten. Nervig.
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Haustechnik:
1 Mann + Helfer
- Ursprünglich
wollte ich nur die Solaranlage montieren lassen. Am Ende war Stefan
Thürschweller mit seiner Firma TEC der Mann der alles kann.
- Wasserinstallation
erweitert, Hausanschluss neu, Hauptleitungen neu, Feinfilter
- Zentralheizung
erweitert (in den neuen Räumen im OG)
- Abflüsse Obergeschoß
neu (Anbindung an bestehende Steingutrohre)
- Solaranlage Gesamtkonzept
(12 qm für Warmwasser, mit 500 Liter Speicher), Anbindung an die
Ölheizung, gemeinsame elektronische Regelung mit Außentemperaturfühler
- Lüftungsanlage
Gesamtkonzept (kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung)
- Material für
WC und Bad im OG
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Und selbst?
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Nebengebäude:
2 Leute + viele Helfer, 3 Wochen
- Ursprünglich
sollte das auch der Dachzimmerer machen, das ging sich aber nicht aus.
Also mit Freunden hingestellt, das Ding:
- Tragkonstruktion
aus Fichtenholz vom Sägewerk
- Tor selbst geschweißt
aus 40/60/2 Formrohr, holzbeplankt
- Außenverkleidung
Lärche Nut-Feder
- Fenster fixverglast
je 2 qm, Sicherheitsglas
- Gehtür (Holztür
vom Haus wiederverwertet)
- Dach mit Bitumenpappe
gedeckt (2-lagig genagelt und geflämmt)
- Regenrinne, Anbindung
an Sickerschacht
- Elektroinstallation
(Kraftstrom aus dem Keller rübergeleitet)
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Ausbau: Viele
Helfer, x Wochen
- Tapeten entfernen,
Beläge entfernen, Farbe entfernen
- Schlitze verputzen
- Spachteln, malen
- Bodenkonstruktion
- Obergeschoß/Dach
dämmen und Gipskartonverkleidungen
- Fliesen
- Putzen, Putzen,
Putzen
- Müll entsorgen,
Material kaufen
- Fenster versetzen,
Fensterbretter
- Fenster- und Türöffnungen
verputzen
- Böden reparieren
- Montage Lüftungsleitungen
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Elektrik:
- Eine Firma
Kristl und Seibt montierte den Zählerkasten, organisierte einen
neuen Hausanschluss, erneuerte einige wieder zu verwendende Leitungen.
Der Rest war Eigenleistung.
- Schlitze stemmen
und Schläuche ziehen durchs ganze Haus, Dosen setzen.
- Montage Satellitenschüssel,
Splitter, Antennenleitungen etc
- Montage Telefon
- Montage LAN (Breitbandanbindung
ans Internet)
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Siedeln:
Hat ja fast jeder
schon einmal gemacht. Wir hoffentlich zum letzten Mal ...
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DANK:
Vielen Dank allen,
die geholfen haben. Speziell und besonders meinen Eltern, die im Garten
im VW-Bus wohnten und viele Wochen lang dafür sorgten, dass auf der
Baustelle etwas weitergeht und wir (speziell ich) durchhalten. Manche
Helfer reisten sogar wochenendweise aus Wien oder Villach an!
DANKE!!!
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