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Das BUCHELI-Projekt - SR 500 FAQ

    Fehlersuche an der SR500


Worum geht´s ?

 


Ergänzungen zu den Bucheli-Angaben aus dem wirklichen Leben (und mit 30 Jahren Erfahrung vieler Leute mit diesem Hobel ...).


Was ist das Problem?

 

 


Man merkt es unmittelbar, oder die Maschine ergeht sich in Andeutungen. Ersteres sind die einfacheren Angelegenheiten - wenn der Reifen platt ist, der Motor fest, oder das Benzin aus.
Schwieriger ist es, aus diffusen Symptomen die Ursache rauszufinden.

Hier werden einige Szenarien durchgespielt und mögliche (schon mal vorgekommene) Ursachen aufgezeigt, sowie der Weg dem Fehlerteufel auf die Schliche zu kommen.

Wichtig ist stets das systematische Vorgehen, sonst macht man mit etwas Pech die Arbeit doppelt. Oft schon habe ich gelesen "ich hab garnix gemacht, und am nächsten Tag lief sie wieder". Autsch - wie lange?

Also: wann trat das Symptom zum ersten Mal auf? Ist es reproduzierbar und hängt mit anderen Dingen zusammen? Beispielsweise bei bestimmten Drehzahlen, nur unter Last, nur wenns Licht an ist, abhängig von der Motordrehzahl oder der Fahrgeschwindigkeit?

Und: trat es eventuell auf, kurz nachdem man etwas am Motorrad verändert hatte? Kurz vorher getankt? Öl gewechselt? Ventile eingestellt? Mopped hingelegt?

Dazu passt auch meine hoffnungslos optimistische Seite
"Wie man Fragen richtig stellt" ...

Der Beitrag von rei97 passt auch gut hierher:

beim prüfen bitte sortiert vorgehen... erst die eine Möglichkeit testen, dann die andere.....

generell gilt: wenn es mal irgendwann funktioniert hat, und wenn es das jetzt nicht mehr tut, dann hat sich etwas verändert.

veränderung bei mechanischen systemen hat ein paar generelle ursachen:

- verschleiss von passungen
- änderung von materialeigenschaften
- einstellungen geändert
- ablagerung von verunreinigungen
- beschädigung
- fehlerhafte montage

... such dir was aus

 

    SR500 springt nicht an ...

 

Drei Dinge braucht der Motor grundsätzlich: zündfähiges Gemisch, einen ordentlichen Zündfunken, und ausreichend Eigendrehung um obiges herzustellen, sei es durch Ankicken, Anschieben oder während der Fahrt.

Zuerst zum naheliegendsten und für Anfänger schwierigsten:

Stimmt Deine Startprozedur??

 

Wenn der Motor gut eingestellt ist, wird ein Könner ihn mit wenig Anstrengung, ohne hinzusehen, und womöglich mit der Hand anwerfen, während ein Anfänger gnadenlos scheitert. Schau mal ob ein erfahrener SR- oder XT-Fahrer die Mühle anbekommt, und prüfe Deine Vorgehensweise anhand dieser Seite: Ankicken und Anschieben

 Die einfachsten Dinge

 

sind als nächstes dran: Ist die Zündung an, der Killschalter auf "Run", der Benzinhahn offen, Sprit im Tank? Choke betätigt? Hat ein Witzbold den Kerzenstecker abgezogen? Ist Kompression vorhanden?

Bei fehlender Kompression siehe hier: Ankicken und Anschieben

Manchmal kommt man mit dem letzten Tropfen an, und müsste dann mit Reserve wegfahren. Bei der SR einfach mal den Benzinhahn auf PRI drehen - dadurch werden auch einige mögliche Fehler des Benzinhahnes umgangen - aber Achtung, auf dieser Stellung wird der Tank gnadenlos leergenuckelt, es gibt KEINE Reserve! Natürlich wird - wie auch beim Fahren auf Reserve - an der tiefsten Stelle des Tanks angesaugt, wo sich Wasser und Dreck laange angesammelt hat ...

Mehr zum Thema Benzinhahn hier.

 Der Zündfunke ist der nächste Verdächtige

 

Also Bordwerkzeug auspacken, Zündkerze rausschrauben und nachdenklich betrachten.

Kerzenprüfung auf Sicht: Ist die Kerze trocken, feucht oder nass? Wenn sie trocken ist obwohl man schon einige Zeit gekickt hat sollte man die Benzinversorgung checken. Feucht wird sie kaum sein, außer man hat nur wenig gekickt. Ist sie Nass, ist der Motor "abgesoffen", was zweierlei bedeuten kann:
1) die Kerze ist so nass dass kein Funke zustande kommt und/oder
2) Es ist so viel Sprit im Gemisch, dass der Benzinanteil im Gemisch viel zu hoch ist.

Das merken wir uns mal, und suchen ein schattiges/dunkles Plätzchen auf. Dort stecken wir die Kerze in den Kerzenstecker, legen die Kerze mit dem Kerzengewinde an die Kühlrippen (gut geht dafür ein Gepäckspanner) und kicken mal so als ob wir den Motor starten wollten (also Zündung an etc).

- Wenn der Funke kräftig und bläulich an der Elektrode überspringt ist erstmal alles paletti und man kümmert sich um das benzinseitige Problem (siehe weiter unten).

- Wenn nicht: Kerze saubermachen und nochmal probieren. Nasse und/oder verrußte Kerzen kann man mit einem kleinen Gasbrenner sauber bekommen. Auch eine Kontaktfeile hilft, notfalls geht die kleine Nagelfeile am Schweizermesser.

Der Elektrodenabstand ist auf der Packung angegeben die man meist nicht mithat - liegt so um 0,7 - 0,9 mm normalerweise. Kann man nachbiegen wenns nicht passt.

Ruß und andere Beläge auf der Mittelelektrode können leitend sein so dass der Zündstrom außenrum abfließt anstatt überzuspringen - man kann die Mittelelektrode mit einer kleinen Stahldrahtbürste sauber machen - oder man probiert die stets mitzuführende Ersatzkerze aus. Die ist übrigens am Besten nicht neu, sondern schon mal gut gelaufen und damit zuverlässig in Ordnung (merke: es gibt auch neue kaputte Kerzen). Zum schadlosen Transport gibt es im Fachhandel kleine Kunststoffboxen.
Manchmal tritt ein Kerzendefekt auch erst auf, wenn man die Kerze einschraubt oder wenn sie heiß wird - hier ist die Gegenprüfung mit der guten Ersatzkerze das Mittel der Wahl!

Zur Wiederholung: NIE eine kalte Kerze in einem heißen Zylinderkopf anziehen!!
locker einschrauben und ein paar Minuten warten bis sich die Temperaturen angeglichen haben, dann erst anziehen (nicht anknallen!). Sparsam Kupferpaste aufs Gewinde ist der Lebensdauer des Gewindes absolut zuträglich - sollte daher ins Bordwerkzeug!

Wenn der Funke OK ist und die Maschine auch mit der Ersatzkerze nicht anspringt, suchen wir im Kraftstoffsystem weiter.

Wenn der Funke mau ist (weiß oder sogar gelb/orange und kaum hörbar), kann man der Elektrik weiter zuleibe rücken.

Kerzenstecker als Verdächtigen ausschließen. Der ist aufs Zündkabel - je nach System - aufgesteckt oder aufgeschraubt. Also nimmt man ihn mal ab, platziert das Ende 6-8 mm von der nächsten Kühlrippe entfernt und kickt - DAS geht jetzt am besten mit Helfer, und der sollte einen Handschuh anhaben beim Kabel halten. Diese Funkenstrecke überbrückt eine gute Zündanlage noch ohne Weiteres. Wenn da nix springt, näher drangehen und schauen wanns denn funkt. Funkt es irgendwann, kann man mit einer neuen Kerze, etwas verringertem Elektrodenabstand und Glück noch heimkommen und dort weitermachen (Lichtmaschine, Zündspule, Kabelbaum, Schalter ...).

Die andere Seite des Zündkabel ist übrigens im Gehäuse vergossen. Da kann man unterwegs wenig tun - zu Hause aber schon -> siehe hier.

Kriegt man trotz Handschuhen eine gewischt, dann ist das Zündkabel der Schuldige. Es ist rissig, und der Funke entweicht vor der Kerze. Hier kann es helfen, das Kabel sauber abzuwischen und mit Kriechöl (z.B. WD-40) zu tränken - das stellt die nötige Isolierung wieder für eine Zeit lang her. Möglicherweise war auch noch etwas Salz auf dem Kabel, vom letzten Winter oder dem letzten Urlaub, so dass da sogar eine leitfähige Schicht drauf war - vor dem Putzen.

Springt der Funke kräftig vom Kabel auf den Motor, liegt das Problem wahrscheinlich am Kerzenstecker: Es kann der Entstörwiderstand im Zündkerzenstecker sein, oder ein schlechter Anschluss. Wenn das Kabel noch lang genug ist, schneidet mans ein Stück ab (Fingerbreit), tut etwas Kontaktspray in den Kerzenstecker (vorher putzen = Oxidbeläge entfernen wäre noch besser) und schraubt/steckt das Kabel wieder drauf. Detto geht man beim Entstörwiderstand vor - entstörte Stecker haben einen Ohm-Wert aufgedruckt (5000 Ohm = 5 Kiloohm ist Standard glaub ich) und man verwendet sie nur mit NICHT entstörten Kerzen (ohne "R" im Kerzencode bei den NGKs). Da kann man meist von der Kerzenseite her mit einem Flachschraubendreher eine Schraube aufmachen unter der sich der Entstörwiderstand befindet - eingelegt wie bei einer Sicherung. Kann man rausnehmen, Beläge entfernen, kriechölen, einbauen und gut.

Kabelbaum, Anschlüsse: Immer noch kein ordentlicher Funke?
Tank, Seitendeckel und Sitzbak abnehmen, und
Kabel an Zündspule und CDI überprüfen (alles fest?), reinigen, kriechölen. Ebenso die Kabel prüfen wo es geht - zwischen Lima und CDI oder zwischen CDI und Zündspule kann es eine Scheuerstelle oder einen Knick zwischen Kabelbaum und Rahmen geben.
Bei Defekt, wenn Killschalter oder Zündschloss der Übeltäter ist, kann man das folgendermaßen überprüfen: Sitzbank runter, CDI finden und dortigen Dreifachstecker abstecken. Den maschinenseitigen Flachstecker rauspfrimeln (Metallzunge) der am Schwarz-Weissen Kabel hängt (=Zündunterbrechung). Dann wieder zusammenstecken. Wenn es jetzt funktioniert, dann liegt diese Leitung irgendwo unerwünscht auf Masse.

Auch mal den Lichtmaschinendeckel abnehmen - keine Angst dahinter ist es trocken. Sollte es NASS sein hat man wohl die Ursache gefunden - der Deckel war undicht und Wasser ist eingedrungen. Entweder die Lima ist verrottet, oder lediglich die Feuchtigkeit treibt ihre Spielchen. Möglichst gut trocknen (in die Sonne stellen, oder föhnen) und ein paar beherzte Spritzer WD-40 ins Rotor-Innere um Wasser zu verdrängen kann helfen. Der Rotor sollte aber dann bald mal ab um dahinter Folgeschäden wie z.B. korrodierte Schrauben festzustellen und zu beheben. Wenn man den Deckel ab hat achte man auch auf die Kabeldurchführung der Lichtmaschinenkabel und verfolge die Kabel bis hinauf zur CDI.

Damit hat man mal gemacht was unterwegs am Straßenrand leicht geht.

Für Leute mit erweitertem Bordwerkzeug:

Bei der SR gibts noch den Fall "Spule kaputt" - da ist die 330-Ohm-Spule der Lichtmaschine gemeint die für die Zündenergie zuständig ist. Bei jeder Motorumdrehung wird dort der Zündstrom erzeugt. Wenn die Spule defekt wird merkt man das zuerst am schlechten Anspringen. Wer ein Multimeter dabei hat kann ja mal messen: Stecker an der CDI abnehmen und zwischen braunem und schwarzem Kabel messen - sollte bei Zimmertemperatur mindestens 300 Ohm aufweisen, drunter kann es kritisch werden.

Ein Tipp von Matthias B., wie man bei defekter 330-Ohm-Spule doch noch weiterkommt:
Ich habe mal statt der 330 Ohm Spule (war defekt auf einsamer Landstrasse) die Batterie direkt an die CDI Box geklemmt. Das braune Kabel von der 330er Spule abgeklemmt und auf Batterieplus gelegt. Was ist passiert? Der Kondensator wurde von der Batterie aufgeladen, der Thyristor wurde weiterhin durch die 90 bzw. 16 Ohm Spule durchgeschaltet. Daraufhin kann sich der Kondensator entladen und gibt seine Spannung an die Zündspule ab. Das hat über ein halbes Jahr funktionert, ich kam einfach nicht dazu die 330er neu zu wickeln.
Dazu haben einige fähige Leuite geschrieben und sogar getestet dass das nicht funktionieren kann ... nur beim Matthias HAT es halt geklappt ... Versuch macht kluch, und der Matthias ist normalerweise einer der ankommt, und weiß was er schreibt.

Um weitere Fehler im Kabelbaum auszuschließen kann man die SR kurzerhand auf "Zweikabelelektrik" umbauen - damit wird Zündschloss und Killschalter umgangen: Die CDI-Ausgänge (+ und -) zur Zündspule mit den dortigen + und - Anschlüssen verbinden. Jetzt spätestens sollte ein Funken da sein, sonst könnte nur noch die Zündspule oder die CDI defekt sein, was beides recht selten ist und am besten durch Tausch gegen ein funktionierendes Teil geprüft wird.
Abstellen kann man den Motor durch Ziehen des Dekos.

Übrigens ist der Zündkreis komplett unabhängig vom Ladekreis, die Kiste sollte auch mit toter Batterie einwandfrei anspringen.

Fehler im Kraftstoffsystem

 

Wenn das Problem nach dem Tanken oder nach langer Standzeit auftritt: Eventuell Diesel getankt ? Oder sehr alter Sprit drin? -> Vergaser ablassen, Tank ablassen (für den Rasenmäher tuts noch, oder beim Auto beimischen, portionsweise ...), spülen und frisch befüllen, Vergaser mit sauberem frischem Sprit versorgen.

Wenn das alles OK ist, erinnere man sich nochmal an die Zündkerze von vorhin:
Die Kerze lieferte schon den entscheidenden Hinweis - zu viel oder zu wenig Sprit?

Zu viel Sprit (Kerze nass): Falsch gekickt (und dadurch zu lange), oder Schwimmerventil defekt (undicht, Fremdkörper hält es offen), oder Benzinhahnmembran defekt, oder Vergasermembran defekt, Luftfilter verdreckt oder verlegt (Putzlumpen).

Zu wenig Sprit (Kerze trocken): Schwimmerventil öffnet nicht, Benzinfilter zu, Benzinschlauch geknickt, Benzinhahn oder Sieb im Tank verlegt (Rost, Dreck), Wasser im Vergaser, Falschluft am Ansaugstutzen, Luftfilter fehlt bzw. hat sich zerlegt, Entlüftung im Tankdeckel verlegt, zu wenig Sprit im Tank ...

Die Benzinhahn- und Filtersache lässt sich testen indem man den Schlauch vom Vergaser abzieht und den Benzinhahn auf PRI dreht. Dann muss reichlich Benzin fließen. Wenn nicht, dann hilft unterwegs meist in den Schlauch zu blasen, damit wird der Dreck nach hinten rausgedrückt. Dabei Tank öffnen, sonst pumpt einem der Gegendruck den Mund voll Benzin (mit VIEL Wasser spülen in so einem Fall, ebenso bei Augenkontakt, sonst drohen Gewebeschäden bis zur Hornhautablösung!!) Schlauch wieder dranstecken, und Schwimmerkammer-Ablassschraube öffnen. Auch hier muss reichlich Sprit aus dem Überlauf kommen.
Nach dieser Spülerei sollten eventuelle Fremdkörper aus dem Schwimmerventil gespült worden sein, und reichlich frischer Sprit in der Schwimmerkammer sein für einen neuerlichen Versuch. Die Zündkerze hat man vorher schon trockengelegt und ein paarmal bei rausgeschraubter Kerze gekickt um den Brennraum zu lüften ...

Benzinhahnmembran samt Verbindungsschlauch kann man prüfen, indem man den Schlauch vom Ansaugstutzen abzieht und mal dran saugt. Zieht man Luft, dann ist der Schlauch undicht und der Motor zieht Nebenluft. Kommt Benzin, dann ist die Membran hinüber und der Motor bekommt "Nebensprit". In beiden Fällen: Benzinhahnanschluss und Ansauger verschließen (alten Schlauch opfern, mit etwas blockieren (notfalls Papier, besser eine Schraube plus Dichtmasse) und auf PRI ohne Reserve weiterfahren.

Das Schwimmerventil kann freikommen, wenn man mit einem Werkzeug (Hammerstiel geht gut, oder zusammengeklappter Leatherman) gegen die Schwimmerkammer klopft. Überprüfung durch Öffnen der Schwimmerkammer-Ablassschraube (am tiefsten Punkt des Vergasers) -> Sprit muss fließen, und nach Schließen der Ablassschraube wieder aufhören.

Wasser im Vergaser (und somit auch Tank): Nach Ablassen der Schwimmerkammer geht wieder alles, das Problem tritt aber später wieder auf, vor allem an kühlen Tagen (Kondensation). Abhilfe: etwa 5% oder 1/20 Spiritus dem Benzin zusetzen. Etwa ein Viertelliter auf 1 Tankfüllung ist das. Dann Schwimmerkammer ablassen, auf PRI etwas Sprit durch den Vergaser lassen, zumachen, starten. Der Spiritus löst die Wassertropfen auf und macht sie düsengängig.

Ansonsten hilft nur Vergaser zerlegen und reinigen - es könnte ein Fremdkörper in einer Düse, einer Bohrung, oder im Schwimmerventil sein. Dazu Tank abbauen (geht am einfachsten dann), Schwimmerkammer ablassen, Vergaserzüge aushängen, Klemmschellen am Vergaser lösen und den Vergaser um 90 Grad vom Kicker weg drehen so dass die Schwimmerkammer rechts ist. Dann kann man sie einfach abnehmen - wohl dem der beizeiten den unseligen Weicheisenschrauben Adieu gesagt hat und diese durch passende Innensechskantschrauben ersetzte.

Fürs Schwimmerventil ausbauen muss übrigens der Schwimmer raus. Den richtigen Schwimmerstand sollte man beim Zusammenbau auch gleich checken, und sich die Größen aller verbauten Düsen notieren ...

DAS sind aber eigentlich schon alles Werkstattarbeiten. Pressluft ist dafür vorteilhaft, und ein sauberer Arbeitsplatz mit dem richtigen Werzeug, und etwas Ahnung und das Handbuch - einem Neuling würde ich eher nicht raten den Vergaser das erste Mal am Straßenrand zu zerlegen ...

    Zu hoher Leerlauf

 

Bei unerklärlich hohem Leerlauf ist normalerweise eine Vergaserschelle locker oder ein Vergasergummi/Schlauch zieht Falschluft. Sehr manchmal hat sich eine Einstellschraube am Vergaser verabschiedet oder die Leerlaufdüse hat ein Durchflussproblem - kurz es rührt fast immer von zu magerem Standgasgemisch.

Falls das Problem nicht plötzlich auftritt sondern immer schon da war oder nach Überholung des Motors sollte man hier reinlesen:
[Warum sollte man die Steuerzeiten prüfen wollen?]

    SR500 Batterie tot...

Die SR500 hat einen Drehstromgenerator mit einem sehr simplen Regler. Fast narrensicher, dennoch ...

Der Regler regelt nicht wie er soll wenn der Akku nicht OK ist. Üblicherweise trägt ein Bleiakku bei unter 1,8 Volt irreparable Schäden davon - pro Zelle! Das wären 10,8 Volt an den Polen gemessen. Der Scheinwerfer hat dann schon ein recht gelbliches Licht, die Blinker blinken nicht etc.

Das hier geschriebene gilt auch für XTs mit 12 Volt - nicht aber für die älteren 6 Volt Modelle. Da ist es etwas komplizierter. Der Scheinwerfer wird direkt mit Wechselstrom ab Lichtmaschine versorgt und taugt nicht zur Diagnose der Ladespannung. Der Rest passt aber, mit entsprechend niedrigeren Volt-Werten.

Der Zustand einer Batterie lässt sich mit einem Säureheber recht einfach beurteilen. Dieses preiswerte Werkzeug verrät einerseits ob in allen Zellen dieselbe Ladung (=Säuredichte) herrscht - und auch wie hoch diese Ladung ist. So lässt sich rausfinden ob eventuell eine Zelle gar nicht mehr tut.
Problem bei Auto-Säurehebern ist manchmal dass der Saugrüssel nicht in die kleinen Löcher der Motorradakkus passen. Beim Kauf also auf einen dünnen Ansaugschlauch achten. Dass eine Nassbatterie einen korrekten Säurestand braucht um zu funktionieren sollte bekannt sein? Hin und wieder prüfen (vor allem sommers) und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser auffüllen. Sollte man bei vollgeladener Batterie machen weil beim Laden der Pegel etwas ansteigt.

Sicherung?

 

Wenn unterwegs der Strom immer weniger wird oder ganz ausbleibt, ist der erste Verdächtige die Sicherung. Nicht nur die Sicherung prüfen und auf Verdacht tauschen auch wenn sie gut aussieht, sondern auch die Anschlüsse und Kontakte des Sicherungshalters prüfen!

Batterie

 

Säurestand in der Batterie prüfen und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser auffüllen (Tankstelle) notfalls mit Regenwasser. Leitungswasser ist gar nicht gut wegen der vielen Mineralien, die können die Batterie endgültig töten.

Wenn mans nicht gut sieht: Batterie raus und gegen das Licht halten bzw Batterie gerade hinstellen, Stoppel auf und reinleuchten - die Flüssigkeit muss IMMER etwas über den Bleiplatten stehen!

Anschlüsse prüfen - Korrosion? Kabelbruch?

Regler

 

Wenn die Batterie zu hohen Ladestrom kriegt wird sie leergekocht (riecht man auch - faule Eier).
Wenn sie zu wenig bekommt entleert sie sich über die Verbraucher.
Dass sie genau richtig bekommt dafür sorgt der Regler. Das kann er übrigens nur wenn alle seine Anschlüsse und die der Batterie in Ordnung sind (und der Sicherung!). Auch das kannst Du mal vorab checken.

Dass der Regler selbst einen Schaden hat ist eher selten.Trotzdem mal Anschlüsse checken - das ist der verrippte Bursche der an den Batteriekasten gespaxt ist.

Grobcheck ohne Multimeter: Der Scheinwerfer muss ohne Motor mal leuchten, mit Motor im Standgas deutlich heller, und beim Gasgeben vom Standgas weg nochmal heller werden, ab mittlerer Drehzahl dann gleich hell bleiben (weil da der Regler regelt). Das zeigt ob der Regler grundsätzlich tut - kann aber immer noch sein dass er zu früh oder zu spät abregelt.

Check der Ladespannung mit Multimeter: Multimeter auf Spannung (Volt) und Gleichstrom (DC) und Bereich bis 20 Volt stellen, Strippen an Plus und Minus der Batterie hängen.

Sollte ohne Motor bei 13 Volt etwa liegen.

Bei mittlerer Drehzahl bei knapp 14 Volt ohne Licht, bei 13,5 etwa mit Licht an. Dann wäre der Regler OK.

Lichtmaschine

 

In seltenen Fällen kann auch die Lichtmaschine der Übeltäter sein. Unterwegs kann man da sinnvoll nur an den Kabeln bzw. Steckern prüfen die aus der Lichtmaschine kommen (linke Moppedseite, unten, hinter dem Antreibsritzel). Da kann sich was durchscheuern wenn die Halteklemme abgefallen ist ...

GAU

 

Wenn der Strom nicht wiedergefunden wird kann man mit SR und XT immer noch weiterfahren - die Zündung wird direkt von einer eigenen Spule in der Lichtmaschine versorgt. Zur Schonung der Reserven sollte man halt nur so viel Licht einschalten wie nötig. Batterie NICHT abklemmen auch wenn sie garnix mehr tut - sie schützt immerhin den Regler vor dem Abrauchen. Deswegen soll man auch nicht ohne Sicherung fahren - diese trennt die Batterie vom Bordnetz. Falls die Sicherung lediglich kaputtvibriert war (Draht ab ohne Schmelzkügelchen und Schmauch) dann kann man notfalls die Sicherung auch kurzschließen indem man statt dem Sicherungshalter ein Stück Kabel reinbaut.

 

 

 

Mehr Elektrik hier: Elektrisch messen

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