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Die Fronleichnamsausfahrt 2008 - Sa
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Samstag
03:30 Aufwachen, Fieber messen: 36,8 ° gilt. Ausschlag noch da aber juckt nicht mehr. Langsam packen, die Trümmer vom Mopped in den Bus tragen, Zettel schreiben für die Lieben, um 05:00 werf ich mich auf die Bahn.
07:20 österreichische Grenze bei Arnoldstein: scheitere beim Versuch Frühstück zu kaufen: noch alles zu. Also weiter nach Italien und über den Predelpass nach Slowenien.
08:00 Bovec Einkaufen, dann zum Camping in Trnovo ob Soci.
Viel ich noch nicht los, erst gut 1 1/2 Stunden später sind alle wach. Christopher stösst auch wieder zur Truppe, hatte zwischendurch Dienst gehabt.
Es nieselt ein wenig (Morgennebel) also stell ich den Bus mal ab und spanne eine Plane. Kaffeegekoche, Frühstückerei, ich kriege die gestrige Story dreimal verschieden gewürzt serviert - klasse.

Vormittags BMW holen: Zeug aus dem Bus geräumt, Pauli rein und los. Eine Stunde später sind wir vor Ort, warten zehn Minütchen bis die Hausherrin mit dem Wagen kommt, dann BMW einladen (Pauli: "des hätt ich mir den gedacht dass die BMW da reinpasst") und verzurren. Am Rückweg Grillerei einkaufen.

Ein Hilferuf erreicht uns: Paulis Frau Elisabeth ist mit Gernot, Jan und Vero eine Runde ausgefahren und jetzt will die Ducati nicht mehr recht laufen, zumindest nicht auf beiden Zylindern. Schauplatz: hinter dem Passo di Predil, auf der italienischen Seite. OK, am Camping kurz Gernots Werkzeugkoffer geschnappt (passender Kerzenschlüssel und kerze) und hingefahren. Dann rumgeschraubt. Kein Funke an einem Zylinder. Nicht wiedergefunden, also einzylindrig mehr schlecht als recht von Pauli zum Camping überstellt worden (im Bus ist ja schon die BMW). Dort grillt ein Drittel der Leute, der Rest fährt noch eine Runde und findet unterwegs Pizza.

Hannes muss heimfahren wegen einem Termin. Wir hören die Geschichte des Ausfluges der Verwegenen auf den Stol (siehe Berichte von Justus und Klaus).

Klaus: "Am Stol mache ich das Schlußlicht, und mit Fleisspelz im Beiwagen fahren wir den steilen Weg über groben Kies mit faustgroßen Steinen immer weiter nach oben ... eine harte Strecke aber es geht. Knapp unter der Nebelgrenze dann ein wunderschöner Anblick - ober uns der Nebel, der steile Abhang links, weiter hinten hat es etwas aufgerissen und ein paar Sonnenstrahlen beleuchten das Tal ... herrlich. Wir machen ein paar Fotos und rumpeln dann weiter hinauf ... anstrengend und hart, aber so eine Strecke macht halt Spaß. Die Abfahrt ist schnell und von unzähligen Regenrinnen geprägt- Alex will in einer Kehre seine Junak an der Seite abstellen und verschwindet fast zur Hälfte in einem Loch ... durch das ganze Laub war das nicht zu sehen.
Bei einer schmackhaften Pasta in Italien stärken wir uns wieder und machen uns langsam über kleine Straßen wieder zurück in Richtung Campingplatz auf - erster Vorteil von Schengen, der kleine Granzübergang auf dem ich vor einem Jahr als Nicht-Einheimischer wieder zurückgeschickt wurde, war nicht besetzt und so konnte wir die schöne Strecke problemlos befahren. Nach einer kurzen Rast lief mein Motor nur mehr auf einem Zylinder, der Vergaserflansch war gerissen (der angeblich so viel bessere neue typ *grmpf*). Ein erster Reparaturversuch mit Sekundenkleber und selbstverschweissendem isolierband hielt nur zwei Kurven, also wurde stattdessen eine Fleischschmalzdose schnell zu einer Manschette umimprovisiert und hielt ... bis nach Hause."

Justus:
"Eine Partie macht sich auf zum männer- und maschinenmordenden Stol. Legenden von abgerissenen Auspuffanlagen und gescheiterten KTM-Enduristen ranken sich um diesen Pass an der Grenze Sloveniens zu Italien. Klaus nimmt mich in seinem Ural-Boot mit. Alex auf Junak, Uwe auf Oilfield, Christopher auf SR 500, Ikstee auf Brennesel und Hannes auf XT 500 sind mit von der Partie.
Auf dem kurvigen Weg zum Stol turne ich als Schmiermaxe ein wenig rum. Da der Gepäckträger der Ural beschliesst, mir bei einer unerwarteten Bodenwelle in einer Linkskurve das Kreuz zu verbiegen, während mein Kopf links vom Gesäss des Maschinisten vorbeilugt, habe ich heute noch ein steifes Kreuz davon. Laune macht das aber Fahrer und Schmiermaxe dennoch.
Irgendwann, kurz nachdem die Regenkombi vom Hannes sich selbständiggemacht und in der Luft vor Uwe entfaltet hat, zeigt Andreas uns ein Schild "Fahrradweg Stol", und los geht die wilde Fahrt über schöne, schönste und noch schönere Schotterpiste. Bin ich froh, auf der Rat vom Uwe gehört zu haben, und den Bertel damit geschont zu haben. Stellenweise habe ich alle Hände voll zu tun, nicht aus dem boot geschleudert zu werden.
Aber ich habe eine sicheren und gelassenen fahrer mit tauglichem Material.
Zum Gipfel hin wird es zunehmend neblig, und den Wanderweg, den wir nach dieser Kehre versuchen, wäre ich mit dem bertel schlicht nicht mehr hochgekommen.
Beim Abstieg parkt der Junakreiter noch schnell in einem Graben voller Laub. Wir beschliessen, erst Mal was zu essen. Auf der Suche nach einem Restaurant treffe ich einen Artgenossen, der sofort beschliesst, mein freund zu sein
Bei einem urigen Wirt kocht die Patrona dann sechs Teller Spaghetti Ragu, und kaum sind die Teller leer, schon strahlt die Sonne drauflos.
Auf dem Heimweg zum Zeltplatz bin ich müde und satt, geniesse die Beiwagenpartie, lege linksrum meinen Kopf nach links, rechtsrum nach rechts und entspanne. Nach einem kurzen Stopp irgendwo am Fuss des Stol hüpft Klaus der linke Vergaser vom Zylinder. Der funkelnagelneue "verbesserte" Ansauggummi ist gebrochen. Ein einfacher Sekundenkleberversuch hält nur sehr kurz. An der nächsten Parkbucht steht ein mistkübel, und schnell ist eine Selchfleischdosenbandage geschnitzt, die den Klaus sicher nach Hause bringt.
Kaum am Zeltplatz angekommen machen wir eine Pizzafahrt zurück ins Dorf. Auf dem Weg probiert der Herr Ingenieur den Bertel aus und ist erschüttert (gänzliche Abwesenheit von einem Fahrwerk, das diesem Wort gerecht wird - Starrahmen, Gabel gefedert aber nicht gedämpft - in Kombination mit einer miesen Hinterradbremse und einer noch mieseren Vorderradbremse, eine hakelige Schaltung, die brachiales Zupacken fordert, ungewohnte Bedieneinheiten - Fusskupplung, Handschaltung, Zündverstellung per Hand - und die rutschigen Reifen....)"

Als es dunkel ist und wir satt, kann endlich geschraubt werden. Der Ducatidefekt stellt sich als kaputte Zündspule heraus (eine von zweien). Der Versuch, Christophers Ersatz-SR500-Spule zu verbauen klappt nicht, zu stark sind die Spannungen der Elektronikzündung, der Funke schlägt innerhalb der Spule über.

Spätabends macht sich daher der Herr Inschenör daran, die Doppelzündspule der havarierten BMW mit einigen Kunstgriffen zu transplantieren. Unter tatkräftiger Mithilfe vieler anderer Menschen wird so lange gebastelt bis die Duc wieder zweizylindrig atmet ... so gegen vier in der Früh oder so. Ich schlaf da schon ein Zeiterl (dank an Gernot für den angebotenen Zeltplatz).

Justus:
"Die BMW Spule ist eine Doppelspule mit ungewöhnlichem Steckeranschluss. Zunächst wird eine Glühbirne als Vorwiderstand zurechtgelötet, die das Vorschaltgerät simulieren soll. Dahinter wird in Reihe der Niedervoltbereich der BMW Spule angeschlossen. Da wir weder die Ducati noch die BMW ireversibel umbauen wollen müssen wir Steckkontakte mit Gummiband und Knetmetall improvisieren. Am Kabelbaum schnitzen wollen wir nirgends. Nach knapp zwei Stunden gelöte und gebastel der erste Test:
Vorderer Zylinder hat Funken, läuft aber nicht mit. Der Krümmer bleibt kalt.
Die Anspannung steigt. Inzwischen gibt es Hühnchen und Roastbeef vom Grill, dazu Rotwein und Bier.
Kein Sprit am vorderen Zylinder. Okay, man kann ja auch Pest haben und Cholera. Am Lagerfeuer werden erste Stimmen laut: "Das wird doch eh nix. Was wollen die machen? Eine neue Zündspule wickeln?" Na Gott sei dank sind nicht so viele andere Campinggäste vor Ort. Unsere Probeläufe um die Zeit sind wahrscheinlich nur für uns selbstverständlich.
Erneut wird der hervorragend durchdachte Klapptank der Duc bewundert und seine Servicefreundlichkeit gepriesen. Beim Ausbau des Luftfilters, um an die Vergaserschwimmerkammer zu gelangen wird schon nicht mehr so laut gelobt. Am Tank sitzt ein Benzinfilter, dahinter ein Sprithahn, dann eine Benzinpumpe, dann gabelt sich der Schlauch zu den beiden Vergasern. Ergo können wir, da nur ein Zylinder rumzickt, davon ausgehen, dass der Mangel an Sprit nur am Vergaser selbst liegen kann. Nach einer weiteren guten halben Stunde ist Uwe soweit, dass er die Schwimmerkammer des fraglichen Vergasers gelöst hat. Sie ist trocken.
Ich frage beiläufig, ob der Benzinhahn offen ist. Die Stimmung sackt kurz in den Keller, als klar wird, dass irgendein Dösel den Hahn zugedreht hat.
Erneut wird alles zusammengebaut. Nach kurzem Startversuch läuft die Monster sofort auf zwei Zylindern, während die Vorwiderstandsglühbirne beim Gasgeben ordentlich hell wird. Wir trauen der Glühbirne die Drehzahllast nicht zu. Dann kommt Alex die Idee, die tote Duc Zündspule zu einem genau passenden Vorwiderstand umzubauen. Währenddessen befestigt Uwe die ihrer Elektroden beraubte BMW Zündkerze an der Masse des Ducatirahmens, um die zweite Hälfte der BMW Spule nicht zu überlasten.
Jetzt wird noch mit Knetmetall ein Zündspulenstecker gebaut, ein Einbauplatz für BMW Zündspule und Ducati Vorwiderstand gesucht und alles ordentlich mit Heftpflaster aus dem Verbandspäckchen verklebt
Wir bauen alles Zusammen und testen. Ich lasse mir eine Probefahrt durchs Dorf nicht nehmen ...geiles Mopped..."

 
Im Frühtau zu Berge ... Sonnenaufgang vor der Pack
Noch nicht wach

Gesamtsituation

"Jo servas ... ?" "Uh, da President!"

Etwas später reissts auf - bestens!
 


Cafe au lait und die Teetrinkerpartie
gestriges Lager




Heimholung der BMW vom Ende der Welt
     
  Ducati am Predil

Bergsee am Passo di Predil

Tod einer Zündspule ... die Monster läuft nur noch einbeinig

  Überquerung des Stol

Herr Klaus

Soft shoulders

Justus und sein Freund

Belohnung

  Wieder im Lager

BMW in der Küche
 

Ducatiwerkstatt


Kleine Wartungen ...

Links: Uwes Benzinfeuerzeug

Rechts: Klausens Benzinural

Uff ...

Selten erwischt: der Hannes

 
Uff 2
 


Oben: Speis

Links: Trank

Hmmm ... wie mach ma des
 
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