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Teilnehmer der AIA Sternfahrt:
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Der simple Plan:
Freitag früh los, noch abends irgendwie auf die Hütte, ~ 450
km. Was tatsächlich geschah, lest Ihr hier. |
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Die MZ hatte bei der Abfahrt zum letzten Tauerntreffen versagt und stand seitdem in der Ecke. Also los - Umbau auf 12 Volt und gleich einen anderen Lenker drauf. Klingt trivial, aber wenn fast jede elektrische Verbindung zerbröselt wenn man sie anschaut ... diesmal sollte es länger halten, also gscheit: Ein Kompressorhörndl drauf (keine elektrischen Sachen im Salznebenl), ein Nebelschlusslicht, Warnblinker, H4, eine salzdichte Elektrikbox für Relais, Hupenkompressor und Sicherungen, Bing-Vergaser etc etc - sind ja noch zwei Wochen Zeit. Wenn, ja wenn man nicht krank geworden wäre ...
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Irgendwie krieg ich den Rest auch dank Freundeshilfe noch notdürftig hin, am Donnerstag abend läuft der Motor mit der neuen Magnetzündung. Aber ob das alles halten wird? Kein Meter Probefahrt war möglich ... Wegen der recht reschen Planung verzichteten wir auf den Zeltofen, Uwe nahm aber fürs gemeinsame Würstelgrillen und im Schnee hocken seine Feuertrommel mit. Iwan und Erich waren halbwegs fit, Erich war kaum wiederzuerkennen, winkte er doch jetzt mit der Kraft der 12 Volt! |
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Mit notgeschraubter MZ, Halsweh und Schnellgepäck gehts Freitag früh los, Uwe holt mich ab. So gegen 09:45 starten wir von Graz. Erste Panne: beim Einfahren winkt Iwan und bricht sich dabei den Arm was uns aber nur kurz aufhält. Eine Unterarmprothese aus leichtem Alurohr hilft Iwan zu neuer Gelenkigkeit. Es geht über die Dörfer in Richtung Autobahn, genau 10 km weit, dann fängts zu pissen an. Rein in die Kombi, getankt, weiter. Für die Gesundheit habe ich ein kleines Arsenal eingepackt, das ich hoffentlich nicht brauchen werde - wenn der Kopf mal kühl ist gehts mir besser als in warmen Innenräumen. Auf der Bundesstraße die Pack hoch - gut um wieder ein Gefühl für die MZ zu kriegen. Herrje ist das ein wackeliges Gefühl ... aber alles Gewöhnungssache. Auf der Passhöhe entern wir die Autobahn, flott gehts weiter bergab, ich lass es laufen, fünfter Gang neunzig da macht der Motor ein Geräusch das nicht ins Schema passt und es ruckt kurz ... kuppeln, Motor stirbt, weiterrollen. Es geht zwar bergab aber nicht genug, ich verrecke auf der Abbiegespur bei St. Andrä. Warnblinker an, was nu? Erstmal nachdenken. Entweder schon Tank leer, oder ein Klemmer. Also mal auf Reserve und nach einer virtuellen Zigarettenpause den Kicker betreten ... Motor dreht. Also kicken kicken kicken - da ich dabei den - ochsenaugigen - linken Blinker verdecke, mach ich das nur wenn grad kein Auto kommt ... (für Zusatzblinker hinten hat die Zeit nicht mehr gereicht ... ) - irgendwann läuft der Motor und es geht weiter, am erleichterten Uwe vorbei zur nächsten Raststation. Es passen gerade mal 7,5 Liter rein ... also war es wohl ein kleiner Klemmer. Den
Bing hatte ich nach Neubedüsung (laut Datenblatt) noch nicht im Vollgastest.
Was tut man so unterwegs? Zumindest mal die Nadel höherhängen.
Dauert auch eine halbe Stunde mit Werkzeugpacken, Kaffee trinken etc ...
Uwe meint noch mein Licht sei viel zu hoch, blendet im Rückspiegel. Das wird mal verschoben. Weiter gehts auf der Bahn bis Klagenfurt/Wörthersee, dort auf der Terrasse der Raststation ein Syppchen geschlyrft. Das Wetter ist noch durchwachsen, die Kombi bleibt an. |
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Raststationen sind klasse ... speziell jene am Wörthersee. Man kann da mit Moppedmontour recht flott an sein Essen kommen und es dann ungestört auf der Terrasse verzehren ... auch im Dezember. Da zahl ich gerne etwas mehr für den Sprit. Und es gibt immer Seife am Klo ... |
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Autobahn bis Spittal das ist etwas die Hälfte der 450 km Anreise. Traditionelle Tankung beim Lagerhaus. Der Vergaser rinnt immer noch. Der Verbrauch vom MZ-Graffl passt trotzdem so bei 7,5 Liter auf 100, ex equo mit dem Russengraffl vom Uwe. Hängt auch jetzt schöner am Gas, nur bei fast Vollast klingelts fallweise trotz Nadel auf fettester Stellung. Muss wohl eine größere Hauptdüse rein ... Es finstert am Weg ins Osttirol. Durch Lienz brausen wir noch durch, in Matrei aber ist beim besten Willen kein Tageslicht mehr zu sehen. Schopping und Abendessing (Leberkässsemmel). Dann über den Felbertauernpass. Da ich beim Tanken unachtsamerweise einen Strahl Benzin über den Tankl laufen lasse brauch ich auch nicht nachdenken ob der Bock wegen dem rinnenden Vergaser so stinkt, klasse ... In Mittersill verfranz ich mich in Richtung Kitzbühel, also umkehren und Uwe fährt voran. Ewig keine Tankstelle wenn man nach Westen fährt. Reserve. Dann endlich "Luigis Disco" mit Pizzeria und Tanke. Wir füllen auf und bebasteln mein Licht, weil ich echt nix seh so. Dazu muss der halbe Kabelsalat raus, und wir biegen mit der Rohrzange rum, nach einer halben Stunde wieder on the road. Uwe hat kein Reserveöl mehr. Der Russ braucht 0,25 auf 500 km, und die 15W-40er Flasche steht daheim ... die Tankstelle hat nur synthetisches. Wenigstens hats aufgehört zu regnen, es schneit nämlich ... |
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Alte Gerlosstraße, so gegen 20 Uhr: Schneefahrbahn. Normal ein Grund zur Freude, und meine Immlers tragen die MZ auch problemlos ohne einen Rutscher die 17% Steigungen hinauf - aber der Uwe mit den Barums verreckt. Ich warte eine Zeitlang, fahre zurück da kommt er mir entgegen, rasselnd und klappernd ... mit Kette am Hinterrad. Es hört oben nicht wirklich auf zu schneien, die Sicht ist Scheisse, die Visierheizung packts nicht, so viel pappiger Schnee ... durchs Zillertal müssen wir halt noch.
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Wieder eine Tankstelle, Ölforschung und irgendwas an Uwes Mopped richten. | ||||
Publikum kommt herbei, bestaunt die Mopetten, den winkenden Iwan und den wachelnden Erich ... irgendwann sind die Leutchen wieder weg, aber einer kommt nochmal aus dem Wirtshaus und hält uns zwei Bierchens hin ... sehr nett. Die haben wir uns jetzt auch schon verdient! Weiter gehts hinunter ins Inntal es beginnt wieder zu regnen. Inntal, Schwaz. ÖAMTC. Wir haben immer noch kein Öl. Also fragen wir beim Pannendienst. Auch die haben nur synthetisches für die Kundenfahrzeuge, aber einem der beiden Wachhabenden fällt doch noch ein dass fürs eigene Pannenfahrzeug zumindest ein teilsynthetisches 10W-40er da ist und füllt uns ein Flascherl ab, für umsonst. Danke! Es ist elfe durch, wir werden heute wohl nix mehr grillen, und bis wir auf der Hütte sind, schlafen da alle. Also an der Bundesstraße eine Grillhütte heimgesucht. Die haben Bosna, steht da. Hatten sie wohl auch, tagsüber, jetzt gibts nur noch Chickenburger ... wurscht, her damit. |
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Mitternacht, mit geringer Restmotivation schlüpfen wir in die nassen Klamotten, setzen mit einem platschenden Geräusch den Helm auf und treten die Karren an. Die Fahrt auf der Asphaltstraße den Berg hoch ist wie gewohnt sehr schön, die MZ schnurrt turbinös, der Regen geht in Schnee über - hurra - aber plötzlich ist aber der Uwe weg. Wieder ging der Barum durch, auf der beschneiten Asphaltstraße, und Uwe legt Ketten auf. Ich probier inzwischen mal - schon leicht fertig mit dem Kreislauf und der Welt - einen ersten Anlauf den Rodelweg rauf ... und scheitere fast augenblicklich. OK, wenden (also absteigen, herumzerren und heben bis das Vorderrad halbwegs talwärts zeigt, wieder ankicken), runterfahren. Nochmal mit Anlauf ... zehn Meter weiter das selbe Spiel ... der Batzschnee ist so tief dass der Beiwagen blockiert und die MZ drumherum in die Wächte fährt. Also wieder zurück. Uwe hat Kette drauf, ich tu nach einigem Hin und her dasselbe. Scheitern. Schieben. Fluchen. Wenden. Andere Spur, andere Taktik, nix. Wir kommen keine hundert Meter weit. Gegen halb drei geben wir auf, wir sind komplett durchnässt, es schneit heftig, die Moppeds knistern, die MZ will nicht mehr starten (gottseidank). Wir werfen das Zeltgeraffel übern Zaun und bauen das AIA-Stoffhaus auf. Im knietiefen Schnee nicht soo einfach, wenn man sich wegen der Regenkombi kaum bücken kann. Irgenwann steht die Hütte, Zeug rein, endlich ein Dach überm Kopf. Nochmal raus, Benzinhahn zumachen. Probekick - Motor ist soweit abgekühlt dass er wieder startet. Erstmal eine Runde mützeln, dann ohne Gepäck probieren. Schlummerbierchen, Licht aus, es ist etwa 3.30 Uhr. Im Schlafsack liegend kehrt augenblicklich Zufriedenheit ein. Trocken und warm ist es, und ruhig. Ich denk mir noch, wie wir das dem Dorfgendarmen als Notbiwak verkaufen, aber dann bin ich WEG |
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