motorang.com HOME SITEMAP BUMERANG MOTORRAD REISEN SCHRAUBEREIEN SONSTIGES [Suche] [Forum] [Shop]

die motorang-seiten - du bist hier:





  Rostschutztagebuch Renault Express



Als wir ihn anno 2000 kauften, hieß es beim Ankaufstest: Wenig Rost auf der Unterseite. Im Jahr darauf war es schon mehr, und als ich heuer, im Frühjahr 2002, einmal unter das Auto schaute, da stand es fest: Es ist so weit.

Unter dem Auto größere Roststellen, wo der Lack abblättert, und obenrum Steinschläge und einige kleine Rostblüten (Scheibenbereich).



    Planung und Vorbereitung    


März: Erste Vorbereitungen werden getroffen. Ist in der Garage genug Platz für das Auto? Welches Rostschutzmittel nehme ich? Was für Werkzeug wird benötigt? Wie stell´ich´s an?

Danke an dieser Stelle allen Freunden, die geduldig weiterhalfen!

Hier noch ein Super-Link:

Das neue Rostschutz-Forum


 Unter dem Auto geplant:

  • Abschleifen mit Topfbürste und Flex oder Bohrmaschine
  • Entfetten mit Bremsenreiniger und/oder Aceton
  • Grundieren 2-3x Brunox Epoxy (=Rostschutzgrund und Umwandler)
  • Kunstharzlack LKW-Qualität
  • Schutzwachs transparent


 Karosserie geplant:

  • Abschleifen mit Schleifpapier, Deltaschleifer
  • Entfetten mit Bremsenreiniger und/oder Aceton
  • Grundieren 2-3x Brunox Epoxy (=Rostschutzgrund und Umwandler)
  • Füller und/oder Polyesterspachtel
  • Original Lackspray Acryl
  • polieren
  • wachsen

  

    1. Einstellen und Aufbocken    

April: Es regnet ständig, der Wagen wird nie richtig trocken. Endlich ist es so weit. Es war drei Tage trocken, das Auto kommt in die Garage

Kurz zuvor konnte ich bei einer Baustelle vom Restehaufen einige schöne Holzklötze bekommen.

Freund Gunnar hilft beim Aufbocken.
  


Zuerst hinten auf die Auffahr-Rampen. Gegen Vorrollen verkeilt, dann vorne mit zwei Wagenhebern in zwei Etappen in die Höhe. Wir heben das Fahrzeug so weit hoch, dass ich mich unterhalb problemlos herumdrehen kann.
Dann wird mit den Holzklötzen abgestützt,
hält bombenfest.


Und zum Schluss geht sogar noch die Garagentür zu ...

 

 


 Tips:

  • Anhängerkupplung eventuell vorher demontieren, falls es eng zugeht
  • Rechtzeitig Material besorgen
  • Auto zu zweit Aufbocken
  • Auto muss trocken sein, wenn man beginnt
  • Ein paar Tage vor Demontagearbeiten die entsprechenden Gewinde mit Kriechöl vorbehandeln
  • Falls Räder abgenommen werden sollen (empfiehlt sich!), vor dem Aufbocken die Radmuttern lösen.

    2. Rost entfernen vorne    


Ende April: Drei Stunden Rost entfernt. Mit der Topfbürste auf der Flex, und teilweise mit Drahtbürste und Schraubenzieher von Hand. Eine Sch...arbeit. Danach sehe ich aus wie nach einem Zimmerbrand. Resümee:

  • Schutzbrille und Arbeitshandschuhe sind Pflicht!
  • Die gezopften Topfbürsten sind schärfer und haltbarer als die normalen, da geht etwas weiter!
  • Zum Unterlegen: Dämmplatte etc., alles besser als auf Beton zu liegen. Als Kopfstütze tut ein kleiner Kanister (Frostschutz) gute Dienste.

Blick von vorne unter die Stoßstange: Rost weggebürstet, Flächen mit Aceton und Bremsenreiniger entfettet und entstaubt. Beim nächsten Mal wird rostgeschützt, für heute reicht es mir.



Unter dem Auto. Gemütlich, oder ?

Rechts ist das Handwerkszeug zu sehen.

Und ganz rechts der Entfetter: Aceton, umgefüllt in eine leere Sprühflasche. Lysoform hält´s aus.

   
Entfetter, billig.

3. Rostschutz vorne erste Schicht, Vorarbeiten Heck

Ende April: Eine Stunde Brunox Epoxy über Kopf aufgepinselt. Wir hatten uns einen Kanister besorgt, als Ergänzung zum Spray. Ist sehr ergiebig, mit einem knappen Achtel Liter schaffe ich den Vorderteil des Wagens komplett.

Dann wird es grauslich. Während der Vorderteil trocknet, robbe ich mal nach hinten. Um die Anhängerkupplung komplett wegzukriegen, sollte ich das Reserverad ausbauen. Das hängt im Heck, und der Mechanismus ist komplett verrostet, rettungslos.


Dann gehe ich die Reserveradhalterung an. Nach einiger Rumprobiererei bleibt nur die Radikallösung: Bolzen mit Bohrmaschine durchbohren, und den so geschwächten Bolzen dann abdrehen.



Hoppla! Topfbürste frisst Kabel für die Hängerkupplung …



Aaaaah, da kommt Freude auf. Rostschutz ist drauf und färbt die metallischen Stellen tiefschwarz (vergleiche mit Foto oben mittig)

Allerdings auch die Fingerchen.

 


4. Rostschutz vorne zweite Schicht, Vorarbeiten Heck



Bremskraftregler vor der Behandlung


Auspuff-Endtopf und Hängerkupplung demontieren,
Bremskraftregler lockern.
Dann ans Werk mit der Bürste!




Für Tankbefestigungslaschen und Schrauben ist es allerhöchste Zeit!

5. Zwischendurch: Hängerkupplung, Reserveradhalterung



Die Originallackierung der Anhängerkupplung war nur als schleißig zu bezeichnen ...



Kaum zu glauben: Der gleiche Winkel wenig später. Genau eine Stunde; soviel Zeit war nötig, um die Kupplung mit der Topfbürste zu entrosten, mit Aceton zu entfetten und mit Brunox einzupinseln. Nein, schwarz lackiert ist da noch nichts.



Dann geht es an den Reserveradhalter:

Ausgebauten Mechanismus in den groooßen Schraubstock klemmen, 19er Mutter aufschweißen und mit dem langen Ringschlüssel aufdrehen.

Es QUIETSCHT, es KNARRT und VERBIEGT sich, aber es GEHT! Da werde ich wohl was Neues bauen müssen, vorzugsweise rostfrei :).
Aber zuerst - erraten - entrosten …





Links: Mutter anschrauben, dann punkten.

Oben: neue Mutter ist verschweißt

Rechts: Blechstöße werden auch verschweißt, das Ding war tatsächlich nur gekantet.

Und nochmal rechts: Eine mächtige Edelstahlschraube, auf deren Kopf nochmal eine Mutter aufgeschweißt wurde. Schlüsselweite 19, die kriegt man in Zukunft mit dem normalen Radmutternschlüssel auf, verlässlich!
Die Versäuberung ist nicht gerade exquisit, aber der Schlüssel passt gut!





6. Rostschutz Heck, Karosseriecheck



Die verdächtige Stelle unter der Frontscheibe. Tatsächlich! Ein Rostloch!

Aufschleifen, Brunox Epoxy, dann Polyesterkitt drauf.



Hier wird später der Reserveradhalter sitzen. Wo das Brunox auf Lack trifft, wird es nur violett statt schwarz.


Der Bremskraftregler, hier mit Brunox rostgeschützt.

7. Lackieren und Wachsen



Die gebrunoxten Flächen werden mit schwarzem Maschinenlack lackiert (Kunstharzlack, extrem zäh).



Danach wird mittels Kompressor transparentes Schutzwachs aufgebracht.


Auch die Hohlräume werden mit dem Wachs ausgesprüht.


Der Unterboden nach der Wachsbehandlung…


Mai 2002: Gut, das war´s erstmal. Die Montagearbeiten brauchen natürlich auch noch etwas Zeit.

Die Hängerkupplung bekommt neue Muttern, und eine neue Steckdose, und viele Kleinigkeiten mehr werden gleich miterledigt.

Die Karosserie (oben) kommt ein anderes Mal dran...




   

Resumee 2007



Nach fünf Jahren: es funktioniert nicht schlecht aber wirkt halt auch keine Wunder. Blechreparaturen halten ein paar Jahre, danach kommt die braune Pest wieder durch ...

An Kanten hat es nachgerostet, in der fläche blieb es stabil. das brunox wird recht hart, und an kanten anscheinend zu spröde weil sichs doch immer etwas bewegt, das blech. dort dringt dann wasser ein und hinterrostet.

Man sollte das zeug eher im sommer verarbeiten weils recht lange zum trocknen braucht. Aus heutiger sicht würde ich eher zur Kkonkurrenz greifen: "Tannox". Jenes trocknet rasch und bildet eine stabile schwarze Schicht sogar dort wo KEIN Rost war. Brunox bleibt eine zeitlang klebrig und lässt sich daher einige Tage schlecht überlackieren (was aber unbedingt nötig ist weils sonst Wasser zieht).

In einem der "Oldtimer-Markt" Sonderhefte geht es ausschließlich ums Thema Rostschutz, interessant zu lesen (nr 35 wars).

Wichtig ist:

- Brunox gescheit trocknen lassen (1 Tag mind.)

- auf die brunoxierten Flächen mit einem guten Lack zu gehen, um weitere Feuchtigkeit fernzuhalten.

- Und dann noch mit Sprühwachs transparent (für Unterboden) drüber damit man sieht wenns wieder gammelt.

Den Wagen habe ich 2007 verkauft, kann also leider keine weiteren Auskünfte geben, langzeitmäßig. Allerdings hab ich gelesen dass in der Schweiz bei den Offroadfahrern das Zeug beliebt ist, einfach mal im Forum hier suchen: http://www.4x4travel.org !

ZUM SEITENANFANG HOME E-Mail SITEMAP
[Impressum]
Diese Site wird durch Google Adsense teilfinanziert
Google