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ALPENTOUR 1999 Teil 3 von 3 | ||||
Am Lago di Como Zeltleben am Campingplatz |
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Morgen im Obstgarten Falzarego-Pass Ostrampe mit Tunnelkehre Am Passo di Falzarego, 2117 m Und nochmal Falzarego |
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Die Fauskeilmethode |
Eine gute
Gelegenheit, einem unangenehmen Geräusch auf die Spur zu kommen, während
die Mädels ausschlafen. Seit den Getriebesorgen treten auch vermehrt knackende
und klackernde Laute im Hinterradantrieb auf, in Rechtskurven ausgeprägter
als linksherum, zwischendurch ganz kurz undefinierbares Quietschen oder
Knirschen, dann wieder länger nichts. Ich vermute aufgrund eines Präzedenzfalles,
dass sich ein Teil der Bremse selbständig macht und schleift, entdecke aber
beim Ausbau ein zerstörtes Radlager. Es besteht noch aus Kugeln und Lagerschalen, der Käfig ist nur noch in Restbröseln zu erahnen, wohl zermahlen worden. Der Lagersitz scheint aber noch in Ordnung zu sein, kein Grund zum Verzweifeln, Radlager hat man ja dabei. Das erste Problem ist der Ausbau des Lagers, das sich ja zerlegt hat. Den Innenring und die Kugeln kann ich einfach rausnehmen, aber der Außenring bietet dann keine Angriffsflächen mehr. Also alles wieder reingelegt, die Kugeln mit Moos (als Käfig-Ersatz) ausdistanziert. Jetzt kann ich wie üblich auf den Innenring klopfen, und das gesamte Lager müsste herausgehen. Auf dem Benzinkocher kann ich die Nabe fast so gut erhitzen wie mit der Lötlampe, mit Hilfe eines Steinbrockens und dem größten Schraubenzieher (Methode Faustkeil, altbewährt) ist das Lager bald heraußen. Der Einbau ist zwar etwas kitzelig, aber das neue Lager lässt sich doch bis auf den Grund des Sitzes klopfen und läuft immer noch spielfrei. Schon etwas glücklich stelle ich dann noch die Bremsen neu ein und synchronisiere sie. |
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Radausbau |
Das defekte Lager |
bemoost ... |
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Sella Carnizza, Italien Die Reiseküche |
Slowenien Auf dem weiteren Weg nach Slowenien, über Tolmezzo und das Resia-Tal ist das schon ein ganz anderes Fahrgefühl! Alleine das Reinigen der Bremsen hat eine deutliche Verbesserung gebracht, und Knacken tut auch nichts mehr. Außer unsere Nerven. Weil wir jetzt unerwarteterweise mit dem schwierigsten Stück unserer Reise kämpfen. Wir hatten Respekt vor den berühmten und bekannten Pässen der Schweiz und Südtirols, aber der kleine Sella Canizzea fordert uns und den Maschinen das Letzte ab. Zuerst geht es über viele viele Kehren im Wald bei Steigungen jenseits der 20 Prozent bergauf, so dass der erste Gang an der MZ noch zu lange ist und der Motor vor Hitze stinkt, dann geht es einige Kilometer sehr eng, kaum einspurig dahin, dafür unübersichtlich und kaum mit Ausweichmöglichkeiten. Mit dem Beiwagen und ohne Rückwärtsgang sehr spannend, und Eva kann mit der XT auch kaum wo stehenbleiben, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Zwischendurch eine halbstündige Pause: Anlässlich einer Begegnung mit einem VW-Bus in einer unübersichtlichen Kurve mit beiderseitiger Gewaltbremsung reißt der Bremszug aus. Wir machen eine nervenschonende Rast, während der ich das Seil neu verlöte. |
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Der Paddelfluss Soca |
Slowenien, Julische Alpen Die weitere Strecke nach Ucca in Slowenien ist problemlos, gut ausgebaut und asphaltiert, nur der einsetzende Regen kann unsere Laune noch trüben. Wollten wir ursprünglich Bovec ansteuern, so entscheiden wir uns angesichts der finsteren Wolken für die Gegenrichtung und landen etwas südlicher in Trnovo ob Soci auf einem uns bislang unbekannten Zeltplatz. Der ein absoluter Volltreffer ist! Hier tummelt sich das bunte Völkchen der Wildwasserfreaks, die Soca ist ja einer der schönsten Flüsse (wenn nicht sogar der schönste) Europas. Unsere Freunde aus Wien sind leider nicht erreichbar, obwohl das ausgemacht war. Uns gefällt es so gut, dass wir trotzdem zwei Tage bleiben, ausrasten, faulenzen, spazieren, spielen, lesen, was man halt so tun kann wenn man nicht herumfährt und schraubt. Anna backt Brot für uns, Eva liest im neuen Buch von John Irving weiter. Ruhige Urlaubstage also. |
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Anna beim Brot backen |
Slowenien, das Land des Renault 4 ... |
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Anna im Beiwagen |
Italien, Österreich, heim Schon wieder Sonne! Wir gehen die letzten 250 Kilometer an. Im Soca-Tal an Bovec vorbei und über den Passo di Predil fahren wir nach Tarvis. Verkehrshölle, ein Stau wälzt sich durch den kleinen Ort. Wir parken außerhalb und gehen am Bach entlang ins Zentrum, wo wir unsere restlichen Lire in italienischem Essen anlegen. Über Arnoldstein reisen wir nach Österreich ein, fahren auf der Autobahn über Villach nach Klagenfurt. Alles bei schönstem Wetter. Weiter auf der Bundesstraße: Griffener Berg, Lavanttal, in St. Gertrauder Kaffee- und Kuchenpause. Dann ohne Zwischenfälle über die Weinebene zurück in die Grüne Mark. Nach Graz hinein regnet es leicht, aber das juckt uns nicht mehr. Nach 2400 km sind wir wieder zuhause! Mit Roland und Ulli sitzen wir noch lange auf dem Balkon bei italienischem Abendessen und plaudern, ein würdiger Abschluß für unsere dreiwöchige Alpen-Tour. |
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