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Russentreffen in Tirol 2001 | |||
Winterfahrerfreuden: MZ |
Die MZ wurde heuer
kaum bewegt. Vage erinnere ich mich an die Gründe: Schlechtes Startverhalten
mit morgendlichen Anschiebeaktionen, kaputter Zylinderstehbolzen, wenig
Motorleistung, Kickstarterfeder gebrochen, Fahrwerksgeräusche. Macht
nichts, ist ja noch genügend Zeit. |
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Irgendwann war Platz in der Garage |
Probefahrt zu Alex ergibt stark nachlassende Motorleistung bei längerer
Vollgasfahrt. Immerhin wird durch Online-Fehlersuche (Uwe fährt im
Boot mit und horcht) die Ursache für die Fahrwerksgeräusche gefunden:
eine angeblich originale Radabdeckung war zu kurz, wodurch sich die Achse
nur gegen das Gewinde anziehen ließ anstatt das Rad zu fixieren. Ein
paar Millimeter Achsspiel können viel Lärm verursachen. Alex hat
ein passendes Distanzstück und das Problem ist behoben. Am Leistungsproblem knabbere ich noch ein paar Tage herum, die mit folgenden Tätigkeiten ausgefüllt sind: Vergaser putzen, Benzinwege kontrollieren, Tankentlüftung prüfen, Schwimmerstand messen, Zündung später einstellen, Zündkerze wechseln, Kondensator tauschen, 80 km Probefahrten machen, alles abends nach der Arbeit. Zum Schluss eine Probefahrt mit 10 Minuten Vollgas auf der Autobahn um Mitternacht, zur Einweihung der Vignette für 2002 - Spitzengeschwindigkeit 95, Dauertempo 87 ohne Leistungsabfall ist sehr zufriedenstellend! |
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Lichtmaschinenärger Mittwoch abend ein letztes Mal in die Garage, das restliche Werkzeug einpacken. Am Rückweg geht die Ladekontrolle nicht mehr aus. Ich komme noch zurück in die Garage, checke dort Lichtmaschine und Regler. Ich finde zwar nichts, danach geht die Ladekontrolle aber wieder aus. Sehr witzig. Donnerstag früh bei Bosch Reglerspannung einstellen, mit meinem Multimeter geht das nicht ordentlich. Auch ein Ersatzregler wird ausprobiert, der ist aber Schrott und regelt nicht ab. Da die ganze Einstellerei unter Last geschieht, mit eingeschaltetem Licht, muss ich danach viele Glühbirnen austauschen. Am Abend fahre ich also nochmal - ein letztes Mal - in die Garage, Ersatzbirnen holen. Am Rückweg ... - erraten! Vor dem Haus kippe ich das Gespann auf die Seite und lege die Lichtmaschine frei. Reglerkontakte säubern, Kohlen tauschen, Kabel nochmals überprüfen und sorgfältig verlegen. Anscheinend hatte eine Zuleitung zur Plusbürste Massekontakt, die Kontrollampe geht jetzt wieder aus. Ich bin ja gespannt ob sich das Spielchen morgen fortsetzt. Da brechen wir nämlich nach Tirol auf. Nach all der Schrauberei sind nur noch alle Sachen ins Boot zu packen und schon ist es nach Mitternacht. Kurz ein letztes Mal schlafen. |
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So viel Gewand brauche ich: 5 Schichten! |
Freitag Es hat etwas unter null Grad, als ich durchs spätnächtliche Graz knattere. Um 06:30 ist noch keine Spur von Dämmerung sichtbar, die flackernde rote Lampe dafür umso mehr. Verdammt. Hoffentlich sind es nur die neuen Kohlen die sich erst noch einlaufen müssen. Hinter Frohnleiten bessert sich meine Laune merklich, die Lichtmaschine lädt endlich sauber. Kalt ist es auch nicht, eigentlich. Nur das Aufsteigen auf die Maschine war mühsam, und das Anziehen von mehreren Schichten Gewand. Kniebeugen gehen nicht mehr. 07:30 Ankunft in Niklasdorf, tanken. Begrüßungskaffee bei Uwe, die ersten 65 km sind geschafft! 08:30 Alex kommt spät, aber doch. Auspuffprobleme machten noch kleinere morgendliche Adaptierungsarbeiten erforderlich. Die Junac läuft, aber Alex ist nicht zufrieden mit der Leistung. Trotzdem Aufbruch. Leichter Schneefall ab Sankt Michael. |
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Tankstellenjause... |
Junacs Ölungen
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Reifenflicken bei Minusgraden neben der Waschbox: nicht gut. (Klick>größer) Uwe auf der russischen "Knepta" MZ-Schneekette. Pewag/Eigenbau |
MZs Reifenpanne
Dneprs Kickstarterpedalbruch
Gerlos Junacs Finsternis
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Alex immer flott auf der 350er Junac |
Junacs
Reifendefekt Wir fahren noch zur nächsten Tankstelle, immerhin haben wir dort Licht und Druckluft, wenn auch der Motocross-Mantel mühsam zu demontieren ist. Wir sind leider etwas zu langsam, denn gerade als wir den Verursacher der Panne (Spax-Schraube) entfernt haben sperrt die Tankstelle zu. Licht aus, Druckluft weg. Verdammt. Dann halt doch mit der Fußpumpe und Taschenlampe geplagt. Damit haben wir gegen 21:30 nach gut 430 km endlich unser Pannenpensum für heute erfüllt, und röhren auf den Berg. Verschnaufpause für die Motoren am Parkplatz vor der Schotterstraße, hier liegt ordentlich Schnee, so etwa 30-40 cm werden es sein. Der Weg ist zerpflügt, mit tiefen Spurrillen. |
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Ratrac |
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Uwe am Morgen ... ... hat Sorgen: Gewand und Schuhe sind eingefroren. Mühsam, nur Kaffee hilft da. |
Ausklang
Noch einmal kochen wir Glühmost, diesmal etwas mehr, weil wir nicht mehr fahren müssen. Die Plane und die Schlafsäcke werden ausgebreitet, absolute Ruhe um uns. Grandioser Sternenhimmel. Plötzlich wird es heller, der Mond schiebt sich hinter einer Bergkette hoch und alles wirft bläuliche Schatten. Zauberhaft. 02:00 Wir packen uns warm ein: Uwe schläft in drei Schlafsäcken auf einer Isomatte, ich in zwei Schlafsäcken und einer Decke auf zwei Isomatten. Ein paar Grad unter Null hat´s schon, aber keinen Wind. Blick ins Tal hinunter |
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Der bekufte Seitenwagen |
Samstag 09:00 Ein wunderschöner
Morgen, die verschneiten Bergrücken glühen rosa, darüber blauer Himmel!
Wir haben glatt durchgeschlafen, sogar ein passierendes Auto haben wir
verpennt. Frühstückskaffee, einpacken. Als wir gerade losfahren wollen
kommt Alex auf der Rodel vorbei. Er fährt hinunter um die Junac zu holen.
Der Weg ist heute etwas härter gefroren, so daß wir in einem Zug hinaufkommen.
Uwe testet seine Beiwagenkufe: Auf das Rad vom Boot wird eine 2CV-Stoßstange
montiert, die besser auf dem Schnee gleiten soll als das Rad. Dadurch
dreht das Gespann bei tiefem Schnee nicht so leicht ein. Geht gut. |
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Oben stehen etwa 30 Gespanne. Wir schauen mal so durch, es ist aber nichts wirklich neues dabei. Mit einer Ausnahme: Alois Löw hat tatsächlich sein Hatz-Dieselgespann auf die Straße und gestern auch auf den Berg gebracht. Ein gemütlicher Rasttag in der Winterlandschaft auf 1700 Metern Seehöhe, weit über der Nebelsuppe des Inntales. Dafür lassen wir die Ausfahrt in die Fußgängerzone von Schwaz sausen. Ein Tenere-Crossgespann kommt noch, und Harry aus Linz auf seiner Winter-Dnepr, abends auch der sehr lustige Schweizer mit dem immer bunten Kapperl. Karl der Wirt verschenkt T-Shirts, und Karl der 250.000-km-Dnepr-Fahrer zeigt ein Video vom letztjährigen Treffen. Das Abendessen ist OK, das Bier sehr gut. Benzingeschichten am Abend. | |||
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Die zweite Nacht Es ist kein Zimmer mehr frei. Im Massenlager wäre es etwas eng, und Uwe und ich haben eh keine Lust auf schnarchende Nachbarn, also draußen schlafen. Es hat verbürgte -7°C. Ich Weichei liege im etwas wärmeren Zelt mit Kerzenheizung. Nicht lachen, es hat dadurch immerhin Plusgrade! Uwe vertraut auf seine Schlafsackkombination und schläft draußen neben seinem Gespann.
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Sonntag Um halb acht aufgestanden.
Waschbeutel rausgesucht und ins Haus. Zelt abbauen und Frühstück. Anziehen,
verabschieden. Aufbruch erst um 10:30. Schönstes Wetter, trocken, etwas
bewölkt. Inntal, Zillertal, Tanken in Gerlos. Uwes Helmheizung heizt nicht
mehr, wir messen und suchen den Fehler, während wir auf den erschreckend
schlechten und lieblos servierten Kaffee warten. Kontaktspray hilft. |
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Schraubereien Technischer Halt in Mittersill: Bei Uwes Dnepr ist das hintere Radlager nachzustellen, bei der MZ sind die Hinterradspeichen recht locker und nicht mehr nachstellbar. Mit Hilfe eines durchgefädelten Gurtes läßt sich die Situation stabilisieren, ja verbessern: Das Rad läuft wieder rund, nachdem es zuvor schon einen deutlichen Schlag hatte. Eine knappe halbe Stunde später sind wir wieder unterwegs. Es ist etwas kühler als bei der Herfahrt, und wir sind froh, als wir nach einer besonders "erfrischenden" Fahrt durch das Hochtal bei Ramsau eine sehr nette Pizzeria fürs verspätete Mittagessen finden. 16:00 Die "Arche Noah" in Altenmarkt ist sehr zu empfehlen! Dort wird Uwes Helmheizung endgültig repariert (Thermokontakt war verdreckt) und durch Abzwicken eines Heizwendels auch in der Leistung reduziert. 70 Watt waren doch etwas reichlich. Nachtfahrt Radstadt-Liezen, dann Aufwärmen im Kino-Cafe. Temperatur-Anzeige am Straßenrand: "Fahrbahntemperatur -10°C". Liezen-Kammern und ein Kaffee bei der Tankstelle, Sprit auffüllen. Dann noch ein paar Kilometer zu Uwe nach Niklasdorf. Halb elf 22:30 Ankunft. Kaffee, Tee, Kekse. Alex´ Familie ist auch dort, so dass ich das letzte Stück alleine fahren werde. Etwa um halb zwölf gehe ich die letzte Etappe an. Fahrbahntemperatur -12°C. Problemlose Fahrt, um halb eins bin ich in Graz und wieder zu Hause. |
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