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Bumerang-FAQ
     
   

Ich hatte seit Beginn meiner Bumeranglaufbahn1987 oftmals Gelegenheit, die immer wieder gleichen Fragen zu beantworten. Daher hier eine kleine Auswahl zum Nachlesen... Genaueres zu den einzelnen Punkten und Bilder findet Ihr im Skriptum.

   

 

Kommen Bumerangs wirklich zurück?

Warum kommen Bumerangs zurück ?

Warum gibt es so verschiedene Bumerangformen?

Wurden Bumerangs zum Jagen verwendet ?

Was kosten Bumerangs und wo kann man sie kaufen?

Ist Bumerangwerfen leicht zu lernen ?

Wie lange dauert es einen Bumerang zu bauen ?

Wie kann ich einen zerbrochenen Bumerang reparieren ?

   

 

Kommen Bumerangs wirklich zurück ?
Ja, natürlich funktioniert das. Aber sowohl Bumerang als auch Abwurf müssen geeignet sein. Man kann das lernen, am einfachsten wenn man es sich zeigen läßt oder eine Anleitung studiert (Bumerangbuch, beigepackte Anleitung, Webseiten). Einfach nachmachen was man in irgendeinem Film oder Werbespot sieht funktioniert meistens nicht. Dort wird oft falsch geworfen.
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Warum kommen Bumerangs zurück ?
Eine einfache Frage, und leider nur umständlich zu beantworten. Es spielen jedenfalls nur die üblichen physikalischen Gesetze mit, keine Tricks! Gewichtigen Einfluss haben die folgenden Punkte, die einen Bumerang von einem normalen Holzstück unterscheiden: Booms sind flach und so gebaut, dass sie stabil rotieren und nicht ins Trudeln geraten. Daher greifen hier die Kreiselgesetze und sind tatsächlich für einen Großteil der Rückkehreigenschaften verantwortlich. Die Arme (egal wieviele es sind) sind wie Tragflächen gestaltet und erzeugen Auftrieb. Dieser Auftrieb hält einerseits den B. in der Luft (wie bei einem Frisbee) und sorgt andererseits in Verbindung mit den Kreiselkräften für die Rückkehr. Ein weiterer wichtiger Effekt: die Auftriebswirkung der Arme ist unterschiedlich groß. Das wird durch unterschiedliche Maßnahmen beim Bauen erreicht, woraus sich auch die Formenvielfalt erklären lässt. Und warum es keinen geraden Rückkehrbumerang gibt. Diese Auftriebsunterschiede bewirken dass die Resultierende des Auftriebs nicht im Schwerpunkt angreift (wie z.B. bei einem Frisbee) sondern exzentrisch. Diese Exzentrizität sorgt für den Kurvenflug und das Flachlegen des Bumerangs. Beide Effekte können recht unabhängig gesteuert werden.
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Warum gibt es so verschiedene Bumerangformen ?
Früher war die Sache klar: Mangels anderer Werkstoffe kam nur Massivholz in Frage, und die Form leitete sich aus dem Rohmaterial ab: gekrümmte Äste und Astgabeln zumeist. Heute wird entweder eine Form aus Sperrholz oder anderen Plattenwerkstoffen herausgesägt oder gleich in Kunststoff laminiert etc. Da es viele unterschiedliche Wege gibt den Flug des Bumerangs zu beeinflussen kann man auch (fast) jede Form zum Fliegen bringen. Einige Grundvoraussetzungen gibt es aber doch: Das Verhältnis Flügelbreite zu Flügeldicke muss sich in einem gewissen Rahmen bewegen, ebenso Auftrieb und Eigengewicht. Wenn man spezielle Anforderungen stellt, zum Beispiel einen Langzeitflieger, einen Weitflieger oder einen extrem schnellen Fast Catch Rang herstellen will, so müssen bestimmte Eigenschaften gegenüber der "Standardform" verstärkt werden. Deshalb schauen diese speziellen Rangs auch so unterschiedlich aus. Weitwurfrangs sind schwer, windschlüpfrig und zumeist zweiflügelig. Daher mit vielen Gewichten wenn aus Sperrholz oder aus schweren Kunststoffen wie Pertinax hergestellt Langzeitflieger sind sehr leicht, schnelldrehend und auch meistens zweiflügelig. Sie müssen sich sehr schnell flachlegen und dann möglichst stabil in dieser Lage schweben, was meistens durch Verlängern eines Armes erreicht wird. Oft sind die Flügelunterseiten aufgerauht um den Auftrieb zu vergrößern. Fast-Catch-Bumerangs legen sich praktisch nicht flach und kommen fast ungebremst zum Werfer zurück. Für fünf Würfe mit Fang werden unter 15 Sekunden benötigt! Meistens Dreiflügler aus Sperrholz. Trickcatch: Diese Bumerangs sollen sehr zielgenau und berechenbar zum Werfer zurückkehren, möglichst nicht zu schnell drehend, damit sie einfach beispielsweise hinter dem Rücken oder mit den Füßen gefangen werden können. Zwei- oder Dreiflügler mit stark abgebremster Rückkehr aus Sperrholz werden bevorzugt.
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    Wurden Bumerangs zum Jagen verwendet ?
Vorsicht, hier weiß fast jeder irgendwie so halb Bescheid. Es gibt nämlich zwei Arten von Bumerangs: Returner (zurückkehrende Exemplare) werden heute gemeinhin als "Bumerang" bezeichnet. Sie wiegen zumeist weniger als 150 Gramm und haben Spannweiten bis zu 60 cm und Ellbogenwinkel von weniger als 135 Grad. Abwurf gegen den Wind, Reichweiten (von Long Dinstance abgesehen) 30-80m. Non-Returner hingegen sind Jagdwaffen, die geradeaus fliegen und auch als Kylie, Killing stick, Jagdbumerang oder Hunting Boomerang bekannt sind. Sie sind weniger stark gekrümmt. Mit Spannweiten bis zu 100 cm und Gewichten bis 1000 Gramm dienen Sie dem Zweck, ein anvisiertes Ziel auf geradliniger Flugstrecke zu treffen, zu verletzen oder zu töten. Abwurf mit dem Wind, Reichweite bis zu 200 Meter. Im alten Ägypten gerne zur Jagd, aber auch als Kriegswaffe verwendet. Jagdbumerangs sind aus Funden auf der ganzen Welt bekannt. Die ältesten sind nachweislich über 20.000 Jahre alt. Diese Wurfhölzer sind durch ihre gekrümmte Form ohne ausgebildeten Griff von Wurfkeulen und Wurfstöcken zu unterscheiden. Man nimmt an dass sich die Returner aus schlecht (=nicht geradeaus fliegenden) Jagdwaffen entwickelt haben. In Australien waren (und sind) beide Arten bis in die Neuzeit in Gebrauch, von dort wurden auch die ersten Returner Ende des 18. Jahrhunderts ins staunende Europa gebracht. Returner sind wie jedes Wurfgerät auch zum Jagen geeignet. Man kann damit in einen auffliegenden Vogelschwarm ballern, Tiere erschlagen oder sie zum Treiben von Vögeln in Netze verwenden. Für die Jagd im klassischen Sinn (gezielter Angriff auf ein einzelnes, weiter entferntes Beute(l)tier) wurde aber sehr wahrscheinlich der Jagdbumerang verwendet! Es ist schon schwer genug mit einem Geradeausflieger ein Ziel zu treffen, um wieviel schwerer wäre es dann mit einem Gerät das sich auf einer ungefähren Kreisbahn bewegt, windempfindlich ist, deutlich leichter ist und weniger Reichweite hat als ein Kylie?
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    Was kosten Bumerangs und wo kann man sie kaufen?
Die Spanne ist groß. In gut sortierten Sportgeschäften kann man Glück haben und ordentliche Geräte um 10-20 Euro bekommen. Große Spielzeugmärkte bieten auch manchmal etwas an. Gute Tips sind Spezialgeschäfte für Fun-Sportarten (Drachenläden, Jonglierbedarf,...) in Großstädten, in Wien wäre das FLY-HIGH. Gute Qualität erkennt man an der sorfältigen Herstellung (z.B. keine Gußgrate oder scharfe Kanten bei Kunststoffrangs), dem verwendeten Material (bei guten Sperrholzbumerangs wird sehr feinschichtiges Sperrholz verwendet, etwa 2 Holzschichten pro Millimeter) und guter Wurfanleitung mit Bebilderung und Warnhinweisen sowie einer Herstelleradresse.
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    Ist Bumerangwerfen leicht zu lernen ?
Ist Autofahren leicht zu lernen? Eine Frage des Talents, der Bewegungsablauf beim Wurf kann einem liegen oder nicht. Was einer beim dritten Wurf heraußen hat, dafür muss ein anderer wochenlang trainieren. Es ist jedenfalls eher eine Frage der Körperbeherrschung oder des Bewegungstalents als eine Kraftfrage. Den passenden Bumerang vorausgesetzt können schon Sechsjährige einen Rang werfen und wieder fangen, und nach oben hin gibt es auch kaum eine Grenze.
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    Wie lange dauert es einen Bumerang zu bauen ?
5 Minuten für einen Kartonbumerang. Material: Stück Karton, Bleistift und Schere: Ausschneiden, Flügel passend knicken und biegen, Probewurf. 30 Minuten für einen Sperrholzbumerang mit Bauplan: Umriss auf Sperrholz übertragen, mit Stichsäge aussägen. Grobschliff mit Raspel, Feinschliff mit Schleifpapier, Probewurf. Ein geübter Mensch macht das in 30 Minuten. Ohne Bauplan kann es allerdings Tage und Wochen dauern, bis eine Neukreation zufriedenstellend fliegt...
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Beispiel einer reparierten Bruchstelle nach dem Schleifen.

Wie kann ich einen zerbrochenen Bumerang reparieren ?
Die grundsätzliche Anleitung steht im Skriptum. Was dort noch nicht steht: Ich habe einen sehr guten Klebstoff gefunden, mit dem ich inzwischen nicht nur Bumerangs klebe. Vorteile und Nachteile gegenüber Epoxy:

  • + einkomponentig, also keine Patzereien und Ungenauigkeiten beim Mischen
  • + In Kartusche, mit Pistole zu dosieren, einfachst
  • + Farbe beige, fällt bei Birkensperrholz kaum auf
  • + problemlos lackierbar
  • + kostengünstig, wenn man öfter etwas klebt
  • + schleifbar und lackierbar
  • + quillt beim Aushärten etwas auf, und füllt die Bruchstelle dadurch besser aus
  • + auch verwendbar zum Gewinde ausbessern, Risse abdichten, ...
  • ~ wasserfest
  • ~offene Zeit 3 Minuten, fest nach 45 min, durchgehärtet nach 24 Stunden
  • - großes Gebinde (Kartusche wie Silikon)
  • - bei wenig Verbrauch teurer

Das Wunderzeugs heisst beko ALLCON 10 Konstruktionsklebstoff (Bestellnummer 260 100 310), und mehr gibt es unter www.beko-gmbh.com. In Graz bei Firma Zengerer in der Herrgottwiesgasse.
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