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Ergänzung
zu Kapitel 5.4
Das Vorderrad mit Scheibenbremse
Tips zum Thema: Bremsflüssigkeit wechseln und Bremsenüberholung |
Worum geht´s
?
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Das Bremse entlüften
ist zwar im Bucheli beschrieben, aber ein paar Goodies gibt es doch.
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Bremsleitung
wechseln |
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Laut
Yamaha alle 4 Jahre zu machen. Die Original-Gummileitungen werden mit
der Zeit weich. Ein Umbau auf Stahlflex-Bremsleitungen ist absolut empfehlenswert
und notwendig, wenn sich der Bremshebel schon fast bis zum Griff ziehen
lässt ...
Bezugsquellen:
Zubehörhandel, und natürlich Kedo.de
Markenware: z.B. von Spiegler
Empfehlungen:
ummantelte nehmen statt welche mit Metallgeflecht außen. Die bleiben
länger frisch, und hinterlassen weniger Scheuerstellen. Neue Dichtringe
verbauen. Bei Verlegung drauf achten dass nichts scheuert, auch beim Lenken
oder einfedern nicht. Nötigenfalls Führungsschlaufen oder Halter
bauen, z.B. aus Fahrradspeichen. Wenn es das Kabel zum Bremslichtschalter
erwischt, ist Kurzschluss und eventuell Bremsversagen möglich.
Genau
Anschlüsse und Verlegung der alten Leitung anschauen, evt. Fotos
machen, und die neue gleich anbauen wenn möglich.
Manche
SRs haben eine zweiteilige Bremsleitung mit einem Verteiler unter dem
Scheinwerfer. Das stammt aus dem Ersatzteilregal und wurde so in der XS650
verbaut, wo es auch Sinn machte weil die eine Doppelscheibenanlage hatte.
Für eine Einscheibenanlage tuts eine simple Einfachleitung.
Das spart
Gewicht und Kosten, und über den Verteiler freut sich vielleicht
wer der auf Doppelscheibe umbauen mag (obwohl er dafür nicht notwendig
ist, siehe Doppelscheibenumbauseite.
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Bremsflüssigkeitsbehälter:
Schrauben fest |
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Das sind
handelsübliche Schrauben mit Senkkopf und metrischem Rechtsgewinde.
Sie sollten durch passende Edelstahlschrauben ersetzt werden, die mit
etwas Kupferpaste am Senkkopf verbaut werden. Inbus ist gleichwertig wie
Kreuzschlitz, solange der Kreuzschlitz nicht in den extra weichen Originalschrauben
sitzt ...
Rauskriegen: möglichst passenden Schraubenzieher oder Bit
ansetzen, kräftiger Hammerschlag aufs Werkzeug (lockert das Gewinde),
dann gleichzeitig
- Lenker festhalten
- Schraubenzieher
fest andrücken
- aufdrehen
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Zusätzliche
Hilfen:
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Behälter
abschrauben und im Schraubstock einspannen
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"Schraubendoktor"
verwenden oder ähnliches chemisches Hilfsmittel das die Reibung
zwischen Schraubenkopf und Werkzeug erhöht
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Mit
Helfer arbeiten
-
Mit
Akkuschrauber arbeiten
-
Ein,
zwei Tage vor der Aktion Schraube mit Kriechöl vorbehandeln
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Das
klassische "Bremse entlüften" in wenigen Worten (von JoeBar)
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Nippel
zu, Druck auf Bremshebel aufbauen, dann Nippel leicht öffnen
und mit dem Druck die Bremsflüsigkeit incl. der enthaltenden
Luftblasen ablassen.
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Immer
einen Sille- oder Plastikschlauch draufstecken, damit erstens das
Zeuch kontrolliert abfliesst, weil ganz schon agressiv und zweitens
einen gewissen Flüssigkeitsstand auch hinter dem Nippel aufzubauen,
damit Sich die Bremse nicht aus versehen dort gleich wieder Luft einzieht,
wenn man mal etwas Druck am Hebel nachlässt.
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Am
besten schon während der Bremshebel richtung Lenker wandert den
Nippel wieder schliessen und den Hebel erst, wenn der Nippel verschlossen
ist, wieder zurücklassen.
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Wichtig
dabei ist, wenn Du den Hebel loslässt, sollte sich die Handbremspumpe
einen neuen Schluck Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter
holen, je nachdem wie schnell Du den Hebel zurückschnappen lässt,
auch mit einen gewissen Druck, da kann sich die Pumpe auch bei einem
Flüssigkeitsstand von 5mm schonmal frische Luft mit reinziehen.
Also immer auf genügenden Flüssigkeitsstand im Vorratsbehälter
achten.
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Dein
Problem ist aber ein etwas anderes, Du brauchst erstmal Druck auf
der Pumpe. Also Vorratsbehälter füllen, Nippel leicht öffnen,
Schlauch drauf und leicht offen lassen. Dann oben pumpen, pumpen,
pumpen... bis sich irgendwas Druckmässig unten rauskommt, dann
anfangen wie oben beschrieben entlüften.
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Wenn
das Pumpen nichts bringt, dann Nippel auf, Pumpen, Hebel festhalten,
Nippel zu, Hebel loslassen bis sich wie gesagt ein leichter Druck
aufbaut, damit man 'entlüften' kann.
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Bremsleitungswechsel
Methode Sven bzw Hiha |
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Sven:
Du baust die Zange ab und pumpst die Kolben möglichst weit raus.
Evt. mußt du dazu oben im Ausgleichsbehälter zwischendurch
mal Bremsflüssigkeit nachfüllen. Dann wechselst du die Leitung
wie beschrieben. Wenn du jetzt den Kolben wieder zurückdrückst
(das mußt du sowieso, damit die Zange wieder über die Scheibe
paßt), reicht das aus der Zange verdrängte Volumen locker
aus, die gesamte Bremsleitung und einen Teil des Ausgleichsbehälters
wieder blasenfrei aufzufüllen.
Hiha:
Ich möchte hier mal meine Methode zum
problemfreien Leitungswechsel kundtun, falls es jemand wissen will.
Ich setzte voraus, dass das Bremssystem entlüftet ist, funktioniert,
und nur die Leitung getauscht werden soll:
Vor
der Leitungs-Ummontage wird die Bremsflüssigkeit ausgetauscht und
entlüftet, indem unten rausgelassen, und oben reingefüllt
wird, mit der üblichen pump_aufschraub_zuschraub, usw-Methode.
Zusätzlich drück ich den Bremskolben auch mal ganz rein (das
geht auch im eingebauten Zustand), pump ihn wieder raus, usw, damit
er danach leicht geht. Zuletzt achte ich drauf, dass die Beläge
an die Scheibe gepumpt wurden. Dann bau ich die alte Leitung ab, und
die neue drauf.
Jetzt drück ich den Bremskolben (unten, am Sattel) so weit zusammen,
bis oben Bremsflüssigkeit blasenfrei aus der neuen Leitung in den
Behälter strömt.
Eigentlich wars das, denn nun brauch ich den Saft, dessen Blasen sich
abgesetzt haben, nur wieder runter pumpen, und den Behälter auffüllen.
Hat bis jetzt immer sofort und ohne zusätzliches Entlüften
geklappt.
Überlegungsmäßig könnte diese Methode mit ganz
nigelnagelneuen Bremsklötzen nicht klappen, weil da der Kolben
zu weit drin ist, um ihn noch weiter reindrücken zu können.
Da könnt es helfen, einen der beiden Klötze rauszubauen. Hab
ich aber noch nie probiert.
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Hebel
drückt durch und unten tut sich nix
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Da ist
Luft in der Leitung, wahrscheinlich. Besonders gerne nach nem Einbau neuer
Leitungen.
Rauskriegen: Ist die Anlage dicht oder siffts irgendwo raus ???
Wenn dicht -> Entlüften wie im Bucheli beschrieben. Aber es gibt
Arbeitserleichterungen:
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Wenn
man sich nicht sicher ist: Von Werkstatt entlüften lassen. Du
kannst die komplette Anlage ausbauen und hintragen.
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Besorg
dir eine 100 ccm Einwegspritze aus der Apotheke und zieh die Bremsflüssigkeit
via Vakuum und kleinem Schläuchlein zwischen Entlüftungsschraube
und eben dieser Spritze von unten durch die Leitung. Entlüfterschlauch
von Batterie könnte passen.Gut isses, wenn oben ein Helfer neue
Flüssigkeit nachschüttet ...
-
Speziell
auch bei neuen Leitungen: während dem Entlüften an die Bremsleitung
klopfen, damit sich anhaftende Luftblasen lösen.
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Neue
(leere) Leitungen kann man auch von unten mit Bremsflüssigkeit
aus der Spritze befüllen, bis der Ausgleichsbehälter voll
ist. Dabei Vorsicht sonst spritzts oben raus! Eventuell Deckel locker
auflegen, um das zu verhindern.
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Der
Lenker muß so stehen, daß die Bremspumpe (= der Ausgleichsbehälter)
den höchsten Punkt im System bildet. Ansonsten sammelt sich die
Luft genau am Anschluß zum Bremszylinder
Spezialtipps
von rei97:
Noch eine kleine Unterstützung in Sachen
' Entlüftung einfach gemacht' :
Nimm einen ca 80cm langen Schlauch . Stecke einen Ringschllüssel
und den Schlauch auf den Entlüfter. Oben ziehen, unten öffnen.
Die Brühe steigt mit weiterem Pumpen den Schlauch , der hoch gehalten
wird hinauf, bis sie droht überzulaufen. Jetzt über den offenen
Ausgleichsbehälter und weiterpumpen. Der Kreislauf ist geschlossen.
Es darf gepumpt werden, bis der Arzt kommt, nichts läuft leer.
Man
kann dabei dann auch die Sattelbefestigungsschrauben entnehmen und den
Bremssattel bewegen, sodass verbliebene Luftsäcke den Weg nach oben
finden. Die Beläge bewegen sich bei geöffnetem Entlüfter
normalerweise nicht.Ggf ein 7mm Flacheisen dazwischen. Der Entlüfter
am Sattel sollte dabei der höchste Punkt sein. Beim kräftigen
Pumpen findet auch die eine oder andere Blase aus dem HBZ den Weg nach
aussen, wenn man den Lenker hin und her bewegt. Danach unten Entlüfter
zu und rüber zu Sattel 2 wenn vorhanden..
Happy
pumping...
Tipp von Steffi: Ich mach das wie folgt:
- System über Entlüftungsschraube leeren durch Pumpen.
- Arbeiten wie Leitung ersetzen, HBZ/Zange revidieren ausführen.
- System zusammenbauen und Behälter am HBZ füllen.
- Entlüftungsschraube an Zange öffnen, durchsichtigen Schlauch aufstecken und kurz dran saugen, so dass sich das Niveau im Behälter um ca. 2mm senkt.
- Nun ist die Pumpe im HBZ voll und ich kann ohne Probleme duch Pumpen den HBZ, Leitung und Zange entlüften.
Duchsichtiger Schlauch deshalb, damit ich sehen kann wenn Bremsflüssigkeit kommt. Ich hab aber bei hunderten von Befüllungen noch nie Bremsflüssihkeit im Schlauch gesehen. Wer hier auf Nummer ganz sicher gehen will nimmt eben die Spritze zum Saugen, oder setzt einen Behäler in die Leitung.
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"Entlüfterventil"
???
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"Noch eine
technische Frage dazu.
Im Bucheli steht es nicht klar was man unter Entlüftungsventil
verstehen muß:
Ist es eine echtes Ventil, also- kann ich eine halbe Umdrehung öffnen
und friedlich pumpen, oder- muss ich vor jeder Entlastung des Bremshebels
das "Entlüfterventil" zu drehen damit es keine Luft zurück
saugt?.
Ist dann ein Schlauch mit einem Ventil am Ende
(wie von Louise z.B.) nötig/hilfreich?"
Antwort:
Das Originalschräubchen ist kein Ventil. Aufgeschraubt = offen,
zugeschraubt = zu. Daher ist ein Ventil im Entlüfterschlauch praktisch.
Tipp 1 von Joe
(hats ausprobiert):
Jungs, machts
Euch doch nicht so schwer!
Einfach ein altes Fahrradventil auf den Schlauch,und dann ganz locker
durchpumpen bis es gut ist.
Das erspart den zweiten Mann und graue Haare...
(Am besten gehen die alten Dinger,bei denen ein Gummischlauch als Ventil
fungiert...)
Tipp 2 von Joe
(alter Fuchs):
Die Verwendung der
"rahmenfest eingebaute 500ccm vacuum-pumpe von yamaha" (copyright
fpg) als Entlüftungshilfe:
Nimm ein altes
Marmeladenglas o.Ä. und bohr oben in den Deckel 2 Löcher,
in die Du alte Fahrradventile oder (professioneller) Schraubnippel schraubst.
Gut abdichten, z.B. mit zurechtgeschnittenem alten Fahrradschlauch,
dann kanns losgehen : Einen Schlauch an die Bremszange, den anderen
an den Unterdruckanschluss am Ansaugstutzen. Achte aber bei Verwendung
von Fahrradventilen auf die Durchgangsrichtung!
Dann ankicken und freuen!
Tipp 3 von motorang:
Stahlbus Entlüfterventil M8x1,25x16 mm kaufen, reinschrauben, fertig.
Da drin ist ein Edelstahl-Kugelventil, das das Entlüften zum Kinderspiel macht. Einfach unten öffnen, Schlauch drauf, Pumpen, zuschrauben, Schlauch weg, fertig. Nie wieder Ärger mit festgegammelten Entlüfterschrauben, an denen sich der Sechskant runddreht ...
Gibt es bei Detlev L. unter
Bestellnr. 10002854
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TomLange
schreibt zum Thema "Bremsflüssigkeit"
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DOT3
und DOT4 sind gleichwertig in Bremsanlagen einsetzbar (bitte trotzdem nicht
mischen).
DOT5 ist silikonbasierend
und darf niemals nie nicht in Bremsanlagen gekippt werden, die für
DOT3 oder DOT4 ausgelegt sind. Grund: alle Gummi- und elastischen Kunststoffteile
sind von der Materialchemie entweder mit DOT3/4 oder mit DOT5 verträglich!
Der Effekt beim
Befüllen einer DOT3/4-Bremsanlage mit DOT5 wäre, daß alle
Gummiteile aufquellen!
Umgekehrt werden
die Materialien in einer DOT5-Bremsanlage von DOT3/4-Flüssigkeit
langsam zersetzt.
In beiden Fällen
geht die Bremsleistung rapide gegen Null und die kontaminierten Bauteile
können weggeschmissen werden.
Es ist also ganz
einfach:
Für die SR 500 AUSSCHLIESSLICH DOT 4 VERWENDEN
Hier nochmal von fachlicher Seite sehr ausführlich erklärt:
http://www.chemie.de/lexikon/Bremsfl%C3%BCssigkeit.html
[Als PDF]
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Trotz
korrektem Entlüften lässt sich der Hebel mit etwas Kraft bis
zum Griff durchziehen
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"Habe
die Bremse unzählige mal entlüftet und dabei an die 2 Liter
Bremsflüssigkeit verheizt, weil ich dachte, es sei Luft in der Leitung...
Erst dann habe ich gemerkt, daß es an der albernen Gummileitung
liegt. Also raus mit dem Schrott, Stahlflex rules!
Es gibt m.E. kaum ein sinnvolleres Zubehörteil."
Anmerkung:
Yamaha empfiehlt den Tausch der Gummibremsschläuche alle 4 Jahre
Pewe: Nach den Neubefüllen uns Entlüften des Systems, zur Perfektion befestigt man einen festen Gummi oder Kabelbinder über Hebel und Griff, so dass der Bremshebel fest angezogen fixiert ist. Das lässt man dann über Nacht so stehen. So verflüchtigt sich auch die letzte mögliche Miniluftblase nach oben und entweicht beim Lösen der Bremse ...
Steffis Erklärung: Wenn ich das System unter Druck setze, verkleinert sich eine Luftblase um ein Mehrfaches. Blasen, die ohne Druck nicht aufsteigen können weil sie zu gross sind, können so durch die Leitung in den HBZ gelangen und werden dort bei den ersten Pumpbewegungen entlüftet. |
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Bremsflüssigkeit
testen
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In Österreich ist die Überprüfung des Bremsflüssigkeitssiedepunktes
Teil des jährlichen Begutachtungsrituals ("TÜV" bzw.
§57a-Überprüfung). Hat wohl was mit schlechten Erfahrungen
zu tun. Bremsflüssigkeit mit zu viel Wasser drin verhält sich
zuerst mal recht unauffällig. Wird der Siedepunkt aber überschritten,
verwandelt sich das Wasser in Dampf und der Bremshebel lässt sich
widerstandslos bis zum Griff ziehen ... gerne genommen bei Passabfahrten
mit Gepäck.
Da
es mir zu blöd war, da Mecker zu hören, und ich auch nicht vorauseilend
a) jedesmal Flüssigkeit wechseln, oder
b) angefangene Bremsflüssigkeitsflaschen wegwerfen wollte,
hab ich mich mal schlau gemacht wie man den Siedepunkt selber misst.
Die
einfachen Geräte, die den Wassergehalt über eine Widerstandsmessung
durchführen, taugen anscheinend wenig.
Ein
Freund hat neulich aber mal für eine Werkstatt ein Profimessgerät
instandgesetzt (er ist Mechatroniker), und das ist sehr simpel aufgebaut
- so simpel, dass man das Messprinzip daheim problemlos anwenden kann.
Man
braucht halt ein Messgerät für Temperaturen bis 300°C -
da gibts inzwischen günstige, ich hab ein Multimeter mit Temperatursensor
um 16,- Euro.
-
Kleine
Kochplatte besorgen, notfalls gehts auch am Küchenherd.
-
Metallgefäß
besorgen, ich nehm da einen alten 250er Kolben.
-
Zange,
Lappen, Trichter bereitlegen, eventuell Handschuhe.
-
Kolben
auf Platte, etwas Bremsflüssigkeit mit Spritze entnehmen und
ein paar mm hoch ins Gefäß träufeln.
-
Platte
an, Sensor rein.
-
Nach
1-2 Minuten hat die Kochplatte den Kolben auf interessante Temperaturen
gebracht, die Mindestmarke liegt bei 150°C was etwa 1,5% Wassergehalt
entspricht.
-
Wenn
die Bremsflüssigkeit zu kochen beginnt (sprudelt, blubbert) ist
der Siedepunkt erreicht ... Wert ablesen und fertig.
-
Platte
abschalten
-
Gefäß
mit Zange packen und Flüssigkeit über Trichter oder direkt
zurückkippen.
-
Falls
das die Flüssigkeit aus einer Flasche war: Aufkleber drauf mit
Datum und Siedepunktangabe
Info: neue Bremsflüssigkeit hat knapp 300° Siedepunkt (270 -
290°). Wechseln sollte man bei 180°C, allerspätestens bei
150°C.
Die
in meinen (angebrochenen und fallweise mehrere Jahre alten) Vorratsbehältern
hatten allesamt so 235 - 250°, war also noch gut!
Ach
ja, alles auf eigene Gefahr, und Bremsflüssigkeit ist aggressiv,
gesundheitsschädigend und lackfressend, die Reste sind Sondermüll.
Den
Dampf sollte man auch besser nicht einatmen, also für gute Lüftung
sorgen wäre meine Devise.
Steffi: Ich mach das wie folgt:
- System über Entlüftungsschraube leeren durch Pumpen.
- Arbeiten wie Leitung ersetzen, HBZ/Zange revidieren ausführen.
- System zusammenbauen und Behälter am HBZ füllen.
- Entlüftungsschraube an Zange öffnen, durchsichtigen Schlauch aufstecken und kurz dran saugen, so dass sich das Niveau im Behälter um ca. 2mm senkt.
- Nun ist die Pumpe im HBZ voll und ich kann ohne Probleme duch Pumpen den HBZ, Leitung und Zange entlüften.
Duchsichtiger Schlauch deshalb, damit ich sehen kann wenn Bremsflüssigkeit kommt. Ich hab aber bei hunderten von Befüllungen noch nie Bremsflüssihkeit im Schlauch gesehen. Wer hier auf Nummer ganz sicher gehen will nimmt eben die Spritze zum Saugen, oder setzt einen Behäler in die Leitung. |
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Dichtring im Bremszylinder |
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srpedro:
Nach Entnahme des 4-kant-Dichtringes muß zwingend nachgeschaut werden, ob sich darunter keine Ablagerungen von Glykolzucker abgesetzt haben.... [der schnürt dem Kolben sonst den Hals zu und wird dann nicht besonders gleiten] Dazu benutze ich einen billigen Kunststoff-Zahnarztspiegel, das sieht man sonst nicht.
Den festgebackenen Glykolzucker entferne ich mit einer mittelgroßen gebogenen Polsterernadel.
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Ein
Aufsatz zur Bremsflüssigkeit von Silikon&Tape
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Ein
hydraulisches System hat innen sauber zu sein, entsprechend ist auf peinlichste
Sauberkeit zu achten, ausser dem Medium gehört da nix rein.
Bei
einer Bremse gilt das erst recht. In Geber- und Nehmerzylinder sind relativ
enge Passungen, Fremdkörper können zum Klemmen führen oder
zu vorzeitigem Verschleiß der Zylinder/Kolben/Dichtungen/Manschetten.
Die
Bremse funktioniert wahlweise natürlich auch mit Leitungswasser,
Pferdepisse oder Nutella. Bedienkomfort, Sicherheit und Lebensdauer der
Anlage sind dann allerdings eher begrenzt ...
Aus
diesem Grunde gab uns der Herr die Bremsflüssigkeit als Medium, die
zum Einen die entstehende Wärme am Kolben ganz gut verträgt
und zum Zweiten evtl. eingetragene Wassermengen aufnimmt und so weitestgehend
unschädlich macht. Täte sie das nicht, wie z.B. Öl, würden
sich unter Hitzeeinwirkung kompressible Gasblasen bilden und der Bremsdruck
würde zusammenbrechen. Deshalb wechseln wir auch brav alle zwei Jahre
die Bremsflüssigkeit, weil sie irgendwann übersättigt ist
und uns dieses Problem wieder einholt.
Zur Montage von Bremspumpen und Zangen gab uns der Herr zusätzlich
die Bremsenpaste, die es in weißer, leicht rosa oder blauer Färbung
gibt. Sie besteht im Grunde aus eingedickter Bremsflüssigkeit.
Weil
das alles relativ komplex ist, schuf der Herr ausserdem den Ausbildungberuf
des KFZ-Mechanikers, damit die Leute, die mit Nutella bremsen würden
auch die Chance auf ein langes Leben haben.
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Ein paar Worte
zur Restchemie
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Bremszylinder/Kolben
Montage:
Dort wo Bremsflüssigkeit hinkommt, darf man nur mit Bremsflüssigkeit
oder Bremszylinder-Paste arbeiten. Selbige ist klassisch von ATE und kostet
in der kleinst erhältlichen Ewigkeitstube gut 10 Euro. Von der ATE-Seite:
ATE
Bremszylinder-Paste 180 ml
ATE Artikelnummer 03.9902-0501.2
700009
Die
ATE Bremszylinder-Paste gewährleistet bei der Reparatur und Montage
von hydraulischen Bremsenbauteilen die notwendige Schmierung und Konservierung.
Sie wird auf die Zylinderlaufflächen, den Kolben und die Dichtelemente
dünn und gleichmäßig aufgetragen. Die ATE Bremszylinder-Paste
ist mit den Bremsflüssigkeiten DOT 3, DOT 4 und DOT 5.1 verträglich.
1
Tube zu 180 g.
Sicherheitshinweis: An Stellen, die mit Bremsflüssigkeit in Berührung
kommen, keine Mineralfette oder -öle verwenden.
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Schwimmsattel
Wo
der Schwimmsattel auf dem Bolzen gleitet wird mit Gummibälgen gedichtet.
Normales mineralöliges Schmierfett kann zum Quellen und damit zum
Stecken der Sache führen, Kupferpaste mit Sicherheit. Entweder man nimmt auch die obige Bremszylinderpaste
oder Silkonfett.
Befestigungsbolzen
und Bremsklötze
Kupferpaste auf die Gewinde der Bremsen-Befestigungsbolzen schützen
vor Korrosion. Dünn auf die Rückseite der Bremsklötze aufgebracht
wird ebendort Rost verhindert und Bremsquitschen vermindert.
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