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Ich verwende viele Bilder von anderen Treffenteilnehmern, die mir dafür zur Verfügung gestellt wurden. Leider kann ich die zeitliche Zuordnung oft nicht |
vornehmen, deshalb sind die Bilder thematisch ausgewählt und passen zeitlich nicht immer ... |
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Prolog |
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Das Tauerntreffen heuer war anders. 2021 musste es komplett ausfallen, da pandemiebedingt sämtliche Veranstaltungen verboten waren und die Gastronomie zu. Im November kam eine neue Welle von Covid-19-Fällen (die Deltavariante) und Österreich verabschiedete sich wegen überlasteter Intensivstationen abermals in einen Lockdown. Danach: Omikron kommt auch nach Europa. Gerade in der "Pause" aber liegt unser "jährlicher Stammtisch auf der Edelrautehütte". Das Gespann war zuletzt im Einsatz um einen Christbaum zu kaufen, vor gut 5 Wochen: Eine Woche vor Abfahrt dann: Räder umstecken, Kettensatz neu, Lastenboot drauf, packen! Von den üblichen 450 E-Mails blieb ein Drittel unbeantwortet, ein Drittel hat abgesagt und um Einladung für 2023 gebeten. Der Rest? 113 Absagen im Endeffekt, 39 Zusagen, bei 9 Leuten kam auf E-Mails nur eine Fehlermeldung, und ein paar hatten ganz mit der Winterfahrerei aufgehört. Doris nimmt einen großen Geburtstag dazu, da wir die Edelrautehütte bei weitem nicht voll machen, nur etwa ein Drittel der Betten sind für uns reserviert. Sämtliche Leute außerhalb von D-A-CH mussten im Endeffekt absagen, außer Richard, mein heuriger Held, der mit ungeeignetem Material die Niederlande vertreten wird :-) Außerdem: die Wirtsleute müssen auf der Edelraute aufhören, der Pachtvertrag läuft aus und wird nicht verlängert, Nachfolger gesucht ... Vielleicht wird es das letzte "Tauerntreffen" heuer? Mei oh mei ...
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Es geht los, ich starte gegen Mittag und hole Uwe ab. Das Gespann fährt sich sehr ungewohnt, als ich Graz verlasse. Die Reifen laufen jeder Spurrille nach und mit der schweren Beladung bin ich das nicht mehr gewöhnt. Sechzig spannende Kilometer, die ich lieber auf der Bundesstraße und Landesstraße zurücklege, man weiß ja nie, wer möcht schon gern in einem Autobahntunnel zum Stehen kommen. Aber es geht gut, anfängliche Schlingerei war wohl Fahrbahnrillen geschuldet, seltsame Geräusche macht das Gespann kaum, also nicht mehr als sonst, und Leistung ist da. Hurra! ich kanns gar nicht glauben ... Uwe hatte anscheinend auch ein Jahr länger Zeit zum Vorbereiten, keine Sucherei nach Zeug, keine letzten Schraubereien, wir trinken einen Kaffee und fahren einfach los. Es ist fein kühl und trocken, und sonnig! Schnee liegt halt keiner, aber es ist ja auch Tal. Der Besuch bei Staudachers fällt heuer sicherheitshalber aus, weiß ja keiner ob er grad ansteckend wäre, und getankt wird beim Automaten, ohne Pappbecherkaffee wie sonst. Schnitt 6,8l/100 km.
Der Öldruck an der Knepta schwankt stark, Uwe vermutet zu dünnes oder zu wenig 15W-40 als Ursache. Riecht man auch. Über der Tankstelle spielen die Zeltweger Abfangjäger abfangen: In Möderbrugg kaufen wir beim SPAR ein und kommen an der Kasse drauf dass das inzwischen ein ADEG ist - erfreulicherweise hat man das innen nicht gemerkt, immer noch ein toller Laden, wie ein Überraschungsei, ein Tante-Emma-Supermarkt quasi. Es gibt ToGo-Kaffee, der gar nicht schlecht ist. Getankt ist schon (in Hetzendorf), also geht es mit dröhnenden Motoren im Tiefflug bergan! Der Öldruck der Knepta hat sich nach Einfüllen eines zusätzlichen Schlucks Motoröl stabilisiert, auch gut. Währenddessen, ungefähr, legt eine wackere Reisegruppe Ketten an, angereist aus Niedermoosen bei Rosenheim ...
Kurz nach 4 sind wir beim Abzweiger nahe der Passhöhe, wo wir Schneeketten anlegen würden, wäre es nötig. Ist es nicht. Leichte Schneespuren auf der Bundesstraße, vom Wind, und eine apere Abfahrt runter zum Pfahlbaudorf, aber dann, im Wald, beginnt der Schnee. Und er ist alt und hart. Oben am Platz inzwischen: der Tom, und der Taxifahrer Marinus:
Wir sind aber noch unten (verwirrend, gell?) und treffen Michael und Elli mit ihren Ural-Gespannen bei der Mautschranke, die es sich in der Pension Ritzinger gemütlich gemacht haben. Immerhin, durchgehend Schneefahrbahn bis oben, kein Problem für meinen abgefahrenen Nokian-Reifen, trotz ambitionierter Beladung. Wie immer also. Wir treffen auf eine urbane Ansammlung, namentlich den Zwillingspeter (aka Sniper), Richard aus NL und natürlich den einzigen originalen Urban selbst! Tom, der gatsch.hupfa, wartet entzückt, bis er an der Reihe ist! Im Hintergrund, doch keineswegs unentdeckt: Und sicher noch 2-3 Leute :-)
Talwärts jedoch: ungewohnt leer. Und dann wollen wir erstmal hoch zur Hütte, "Hallo" sagen, und Zeug aus der Werkstatt holen. Und den Abend genießen: Dank abgeworfenem Gepäck schaffe ich es auf den ersten Versuch zu Hütte hinauf, immer noch ohne Ketten. Entgegen entgegen der Wettervorhersage schneit es bereits leicht, und starker Wind mit orkanartigen Böen erschwert das Vorankommen. Die Scheiblalm wächst schon zu, der verwehte Schnee sammelt sich steuerbords und bremst das Beiwagenrad - aber ich kann Letzteres durch Gewichtsverlagerung lupfen und packe die Stelle praktisch zweirädrig mit Maximalgrip. Anreise-km: 153. Uwe scheitert erstaunlicherweise mehrmals vor der Scheibelalm, weil die Schneekette abfällt. Das dürfte am neuen alten Immler - Reifen liegen, der wesentlich schmaler und eckiger ist aus der gewohnte Reifen, auf den die Kette seit etwa 17 Jahren angepasst ist. Also gehe ich notgedrungen zu Fuß hinunter, um nach dem Rechten zu sehen. Wie erwartet kann Uwe nicht geholfen werden - er legt zum wiederholten Male Ketten an und hat auch schon einiges an Gepäck abgeladen. Ich gehe zu Fuß wieder hin auf, gemeinsam mit Marinus. Das ist keine Freude im zu warmen Motorrradzeugl. Immerhin sind meine Stiefel bespikt und geben Grip ... Erst etwa eineinhalb Stunden später erreicht Uwe die Hütte. Wir beschließen, die erste Nacht in der Edelraute zu verbringen und das Zelt morgen bei Tageslicht und hoffentlich weniger Wind aufzustellen. Abendessen Cordon bleu, Schnitzel, Knödel und so. Einige Getränke und viele Gespräche später falle ich um Mitternacht ins Bett. Gut ist 'gangen, nix ist g'schehen.
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Wir sitzen halbwach beim Frühstück, draußen schneit es waagrecht. Über Nacht hat es 20 cm Pulverschnee hergehaut. Aber hilft ja nix, ich zieh die Snowboardhose an und los. Zuerst Glump mit dem Gespann runterbringen im Sturm, einmal wandelt es mich in die Wächte weil ich absolut nix sehe am Weg runter, nicht mal die Schneestangen. Na, wo ist die Straße?
Zelt aufstellen im Sturm, zu viert. Währenddessen versuche ich, am Zylinder die zugefrorene Brille aufzutauen ... Der Gompho fühlt sich grad richtig wohl:
Der Boden hat nur eine dünne Eisdecke, darunter gefrorener Schotter. Ziemlich mühsam trotz Bohrmaschine, ich werd nächstes Mal zusätzlich einen Akkuschlagbohrer und lange SDS-Steinbohrer mitnehmen, jawoll. Hab gerade meine ganze Werkstatt auf Lithiumzeugl umgestellt ... Dann müssen wir nicht ständig zwischen Bohrer und Schrauber umstecken. Das Zelt steht um 12:30. Drinnen ist das echt aushaltbar, so ohne Wind:
Dann Schneekette anlegen an der SR, sonst bin ich wegen tiefer Verwehungen chancenlos - und das, obwohl Bernd heute früh schon mit der Schneefräse gefahren war.
Auch die Knepta wird gestreichelt:
Hats eh keiner gesehen?
Und es schneit, übrigens.
Seppzett, endlich wieder mal da (Foto von Zwillingspeter)
Es kam auch eine entschlossene Gruppe Norwegenfahrer an, die sich ihren Urlaub nicht von einer ausgefallenen Fähre verderben lassen wollten und kurzfristig südwärts abgedreht sind. Waren eh alle schon mal bei uns: Jens und Johannes, Thomas und Armin.
Und eine grausliche Windbö:
Und noch eine!
Auffi muass i, mit'n Beiwognschi!
Mittags eine Krautsuppe auf der Hütte, mit Flugshow: Will wer ein Eis?
Dann ein technischer Einsatz: Rüdigers Beinschild richten. Da war eine Halterung gebrochen und das Blech droht veroren zu gehen. Mit vereinten Kräften kommt das Gespann über die Stufe am Werkstatteingang ins trockene, windstille Innere der Werkstatt. Mit vorhandenem Material kann das Problem gelöst werden. Zufrieden überlegen wir, was wir mit dem Rest des Tages anfangen. Siesta? Inzwischen wird immer wieder mal die Straße zur Hütte freigefräst. Sisyphos bei der Arbeit ...
Nachmittags erfahren wir, dass Elli wieder von ihren Ausflug zur Bergerhube da ist und fahren zu ihrer Pension, Radlager nachstellen, damit das Gespann nicht mehr selbst lenkt. Tom, Uwe, Richy und ich pflügen talwärts. Richy muss bei Uwe mitfahren, weil sein Schneekettenrad auf der Anreise vom Gepäckträger gehupft war und verschollen ist. Hier war es noch da:
Anfangs sieht man sogar noch was:
Uwe findet noch ein weiteres lockeres Radlager und einen lockeren Schalthebel, deswegen dauert es etwas länger ;-) Dann noch Sprit rein ... Elli ist dem Pensionszimmer entschlüpft und tatendurstig!
Wir fahren zum Wenden und Anlauf nehmen zum Pfahlbaudorf runter - zum ersten Mal seit vielen vielen Jahren ist es dunkel dort, geschlossen. Ein Pächterwechsel steht an. Abendessen Steirerkas-Kasnocken. Christoph (Ölfinger) ist inzwischen mit dem Roller hochgefahren und Steve (Therion) mit der 125er YBR seiner Tochter. Legendär ... somit: inklusive dem Gatschhupfer 3 Solisten am TT heuer!. Abends noch die Abfahrt zum Zeltplatz, gegen 22 Uhr finde ich mich an der Feuertrommel ein. Glühwein wird gemacht, und Würstel. Es ist halbwegs windstill, wunderbar sternklar und wattig-weiß. Herrlich! Nach Mitternacht verkriech ich mich in meine zwei Schlafsäcke und hoffe dass das Zelt halten wird.
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Ein windiger Morgen, eine kleine Platzrunde, aber kaum wer ist draußen - und wenn dann nur kurz. Crusos Notzelt steht noch, immerhin :-) . Sein gutes Alpinzelt war einem Chemieunfall zum Opfer gefallen, wie er beim Packen feststellen musste. Die Norwegersiedlung:
Armins SR-Gespann: Das "Cafe Zwillingspeter" hat noch geschlossen, aber Richy kriecht rum und gräbt nach Frühstück. Ich lade ihn ein ins Zelt, es ist zu windig draußen. Uwe schläft noch, der wird das nicht merken :-D Warme Milch zum Kaffee! Der Sniper ist erwacht!
Und langsam kommt auch die Sonne übern Berg ... Achim ist am Platz. Unübersehbar!
Und es wird gespielt. Platz genug ist ja! Henry und Andre geben den Emzetten die Sporen bis sich das Beiwagenrad lupft.
Später dann fahr ich mit dem kaffeegefütterten und halbwachen Uwe zur Hütte hoch, es ist schon 11. Zur Scheiblalm: Zur Edelraute:
Flint hat sich seine Freude bewahrt! Der Pensionsschock hat ihn nicht getroffen! Uwe zeigt Contenance. Kein Restalkaohol, eventuell Unterzucker. Kurz hinsetzen ... dann zum Frühstück.
Stefan: ZEN
Und es stürmt inzwischen. Wir verabreden Abfahrt zur Bergerhube mit den Norwegern um 13 Uhr. Zwischenmahlzeit erforderlich!
Bei Abfahrt blockiert die Hinterradbremse an meiner SR500 und das Pedal kommt hoch? Stellt sich raus: die Hinterradachse wandert, da hat sich was gesetzt weil der Splint ist noch drin in der Kronenmutter ... weiter geht es mit Schneekette runter Richtung Trieben, sind nur wenige 100 m auf Asphalt, dann geht es auf der alten Bundesstraße (Schneefahrbahn) weiter. Weiter unten ist kein Wind, dafür ruhiges bedecktes Wetter. Ankunft Bergerhube ohne Pannen:
Bei der Bergerhube ist viel los, aber nach 30 Minuten sind 2 Tische frei. Super gegessen, dann wieder zur Hütte zurück die 40 km Wintertraum. Uwe fährt mit Richy talwärts, um Sprit zu fassen und nach einem Reserverad mit Schnekette drauf Ausschau zu halten. Ich kippe meinen 3-Liter Reservekanister in den Tank und gebe ihn zum Füllen mit. Am Berg ist im Schnee dermaßen viel Schlupf, dass man bei Tachoantrieb ab Vorderrad recht wenig Ahnung hat, wieviel Sprit man verbraucht haben könnte ... Der Rückweg ist fahrerisch unspektakulär, allerdings wird es immer windiger je weiter man hochkommt. Und damit kälter, bin ja mit den Spielklamotten unterwegs und damit zu dünn angezogen. Am Zeltplatz werfe ich einen Kontrollblick aufs Zelt - steht, ist allerdings freigeblasen - und fahre direkt weiter hoch zur Hütte, trockenes Zeug anziehen, aufwärmen. Abends kommt Steve vom Zeltplatz ich frag ihn wie es unserem Zelt geht. Er sagt: "Jo, es liegt eh noch." Fuck. Es ist 20 Uhr, finster, und stürmt. Umziehen, runterfahren im Schneesturm. Schaut aus als wär nur die Mittelstange weggerutscht, aber natürlich ist innen alles durcheinandergekugelt und voller Schnee. Wir bergen Gewandsack und die Schlafsäcke, dann wieder hochfahren und hoffen, dass der Rest morgen noch da ist. Uwe schafft es nicht mehr rauf zur Hütte und kommt nach einigen Versuchen zu Fuß nach, die Schneekette geht immer auf. Ich warte auf der Scheibelalm und beleuchte für abfahrende Geburtstagsrodler: Wandere dann doch zurück runter, aber werde quasi weggeschickt ... Uwe startet spätabends noch einen Versuch mit Peter, Urban und Steve, die Kette mit Reparaturgliedern fix auf den Reifen zu bauen. Da geht nix mehr auf. Leider scheitert er anschließend trotz meinem Beiwagenschi an der Scheiblalm-Schneewächte. Eine stürmische Nacht. Das Fester bleibt zu, selbst bei gekipptem Fenster bläst es einen Haufen Schnee ins Zimmer. Cruso ist inzwischen samt Notzelt ins Werkstattlager gezogen.
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Immer noch Schneesturm. Gemütliches Frühstück, Hüttenvormittag. Trockenes Zeug wegräumen. Bei den Norwegern gibt es auch einen Fast-Katastrophenschaden:
Abfahrtszeit! Servas Steve mit der YBR! Und Undine!
Ciao Ölfinger mit dem Großroller! Baba Urban mit Gompho! Ach nein, Du bleibst ja noch. Wie schön! Adieu Oliver und Alexander:
Gegen Mittag lässt der Sturm so weit nach, dass wir unser Zeug bergen können. Der Wind hat selbst das Gestell der Feuertrommel über den Platz geblasen ... aber alle Bodenschrauben vom Zelt haben gehalten!
Freundlicherweise dürfen wir dafür den Hüttenwagen verwenden samt Anhänger, sonst wär das eine ziemliche Plagerei - und haben Hilfe. Viele Hände-schnelles Ende :-) Mein Nachmittag vergeht mit dem Trocknen des Zelts, Aufräumen und durchsortieren des Tauerntreffen-Zeugs, das wir dank Alpenverein erstmal einlagern dürfen, bis der nächste Pächter Bescheid gibt. Dann sollte zumindest der Schnee weg sein und die Hütte per PKW anfahrbar ...
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Heimreise. Der Abschied fällt nicht leicht, es waren 7 gute Jahre mit den Hubers als Gastgebern, hoffen wir dass nochmal wer nachkommt.
Beim Runterfahren vom Berg treffen wir nochmal die Norweger ... kommt gut heim ihr 4! Tja, und auch Uwe und ich - und der Iwan - verabschieden uns von Euch. Und hoffen auf ein Wiedersehen! PS: wer sich bis hierher durchgelesen hat ... hier das (vorläufige) Ende von Richys Geschichte vom verlorenen Schneekettenrad, von ihm selbst erzählt:
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