Nach vielen Jahren mit einer sehr einfachen kleinen Siebträgermaschine, die es für 50-70 Euro beim Diskonter gab (üblicherweise um Weihnachten herum) und später noch auf Amazon, wurde es Zeit für etwas Neues. Für die einfachen Maschinen konnte ich bis auf die (weitgehend baugleichen) Pumpen keine Ersatzteile bekommen, und leider altern auch Dichtungen für die es keinen adäquaten Ersatz gibt. Ergebnis war öfter mal Wasser unter der Maschine oder neben dem Sieb, und zuletzt ging jeder dritte oder vierte Bezug schief, weil die Maschine fauchend Dampf durch den Siebträger blies ...
Eines der Probleme mit der alten Maschine: aus dem verkalkten Kessel gelangt immer wieder Kalk innen auf das Duschsieb und verlegt dieses. Dadurch wird der Kaffeepuck "durchschossen" (channelling) und der Kaffee wird dünn und untrinkbar:
Diese alten Maschinen, von denen ich insgesamt drei Stück daheim und im Büro betrieben habe, waren unter dem Verkaufsnamen Tristar oder Ariete erhältlich. Sie waren allesamt mit sogenannten "Cremasieben" ausgestattet - die haben einen doppelten Boden, und der untere Boden hat nur EIN winziges Loch, durch das der gesamte Kaffee gepresst wird. Das macht die Bedienung einfacher, da über das Loch der Gegendruck eingestellt wird ("Drucksieb oder "pressurized basket") und gleichzeitig der Kaffee aufgeschäumt wird. Der erzeugte Kaffeeschaum wird unter Espressoliebhabern abwertend als "Bauschaum" bezeichnet, da eine richtige Crema anders ist und hauptsächlich durch die Kaffeeöle und CO2 entsteht und nicht durch Untermischen von Luft ...
DAS ZIEL
Die neue Maschine sollte einen mindestens gleich guten Kaffee rauslassen, nur halt bitte zuverlässig und für die nächsten Jahre so 6-10 Espressi täglich. Da wir uns "verbessern" wollten, gab es gleichzeitig eine halbwegs ordentliche Kaffeemühle, eine GRAEF CM800.
Nach langer Recherche - es sollte ein Markengerät sein, wo man später auch mal Ersatzteile beziehen kann, beispielsweise die Dichtung für den Siebträger - sind wir nach einem Versuch mit einer Gaggia Classic bei der DeLonghi gelandet.
Die Gaggia wäre zwar die bessere Maschine (größere Siebe mit Gastrostandard, schwerere Ausführung), aber brauchte lange zum Aufheizen und war vor allem zum Wasser nachfüllen unzumutbar. Was mir an der Dedica gefiel:
- schnelles Aufheizen weil Thermoblock ("Durchlauferhitzer") aus Edelstahl statt Kessel
- gute Rezensionen und breite Userbasis mit Erfahrungen, beispielsweise bei kaffee-netz.de
- hübsch anzusehen
- bezahlbar
- klein
- durchdacht (Wasser nachfüllen ...)
- einige Parameter einstellbar (Bezugsmenge, Wassertemperatur, Abschaltung)
- ein sehr guter Preis
- Schon länger am Markt, fast baugleich zum Vorgänger EC 680 (anscheinend ist hauptsächlich die Milchschaumdüse anders)
Von links nach rechts:
GRAEF CM800, DeLonghi Dedica 685, Ariete
Aber: wir haben damit auf Anhieb keinen trinkbaren Kaffee hingekriegt. Nur saures dunkles Wasser.
Zuerst hatten wir es wie bisher mit demselben vorgemahlenen Biokaffee versucht, der in der alten Maschine gute Espressi machte (meine liebe Frau trinkt die kurz und schwarz und spricht von vergleichbarer Qualität wie in einer italienischen Bar).
Und mit dem im Büro verwendeten Segafredo Intermezzo. Beides wurde untrinkbar, sauer, ohne jede Crema. Aber auch mit selbst gemahlenem Kaffee wollte kein Espresso gelingen. Ich habe mich dann an die Ursachenforschung gemacht, einen espressokundigen Bekannten hinzugezogen (der selbst Kaffee röstet), und bin mal von den Anhaltswerten des
Istituto Nazionale Espresso Italiano für einen "Espresso" ausgegangen:
- notwendige Menge an gemahlenem Kaffee = 7 g ± 0,5 g
- Wassertemperatur am Ausgang des Aggregats = 88 °C ± 2 °C
- Getränktemperatur in der Tasse = 67 °C ± 3 °C
- Druck der Wassereingabe = 9 bar ± 1 bar
- Durchlaufzeit = 25 Sekunden ± 5 Sekunden
- Volumen in der Tasse (einschließlich Crema) = 25 ml ± 2,5 ml
Den folgenden 2 Monate dauernden Leidensweg möchte ich nicht allzu ausführlich beschreiben, nur so viel: da wir immer wieder mal Gäste hatten und auch selber Kaffee trinken wollten, haben wir die alte Maschine wieder rausgeholt und parallel betrieben ... Folgende Dinge haben wir versucht, beachtet bzw. gelernt:
- Wasserhärte: das Grazer Leitungswasser gilt als mittelhart, kein Hinderungsgrund für guten Kaffee
- Grammatur: die notwendige Bohnenmenge wurde mittels Feinwaage ermittelt und dann direkt in den Siebträger gemahlen. 7 g für einen einfachen Espresso, 14 g für einen Doppio.
- Füllhöhe: die Dedica hat eine recht weit ins Sieb ragende Duschplatte, so dass der Kaffee einige Millimeter UNTER dem Rand des Siebes sein muss. Ermitteln lässt sich das, indem man auf den getamperten Kaffee testweise eine Münze legt und dann den Siebträger einklinkt - die Münze sollte gerade noch nicht ins Kaffeemehl gedrückt werden. Das bedeutet, dass im wirklichen Leben etwa 1 mm Spalt zwischen Kaffee und Sieb liegt - diesen Platz braucht der Kaffee um sich auszudehnen wenn er nass wird.
- Mahlgrad: laut unserem Freund Julian mahlt die GRAEF im Auslieferungszustand generell etwas zu grob, also wurde das Mahlwerk zerlegt und innerhalb der Maschine feiner voreingestellt (steht so in der Bedienungsanleitung). Mahlte es zuerst zwischen grob und fein, so kann man jetzt von außen den Mahlgrad zwischen fein und sehr fein einstellen (40-teilige Skala). Wer es nachmachen möchte: Ich habe das Mahlwerk auf null gedreht, also so dass die beiden Flächen aufeinander lagen - und dann wieder eine halbe Umdrehung auf. Wie man den richtigen Mahlgrad findet ist im Netz vielfach beschrieben - man benötigt für jedes Sieb wahrscheinlich einen passenden Mahlgrad. Gerne brauchen 1-er Siebe feiner gemahlenes Kaffeepulver, etwa 1-2 Clicks an der GRAEF, als die 2er-Siebe, die im Ergebnis etwas robuster und verzeihender sind, weil der Puck dicker ist. Mit der genannten Voreinstellung kriege ich mit Stellung 14 ganz gute Ergebnisse.
- Wassermenge: Ich habe an einem Glas Markierungen für 25 ml und 50 ml gemacht, um die Bezugsmenge abzuschätzen.
- Bezugszeit: Die DeLonghi hat (nicht abschaltbar) eine kurze Preinfusion von etwa 3 Sekunden. Gemessen wurde ab dem Moment wo der erste Tropfen Kaffee ins Glas kam, akzeptabel ist laut Code 25-30 Sekunden. Sehr nett gemacht: der Bezugsknopf blinkt im Sekundentakt, man kann sich also die Stoppuhr sparen.
- Tassentemperatur: das Glas wurde testweise mit einem Leerbezug vorgewärmt.
- Tamperdruck: Wir haben alles versucht, zwischen dem mitgelieferten Plastiklöffeltamper und einem extra angeschafften kalibrierten (druckmessenden) 51-mm-Tamper der etwa 17 kg liefert. Auf Amazon, scarlet espresso „Perfetto“ Tamper kalibiriert 40lbs massiv Edelstahl mit schwarz eloxiertem Alugriff für Siebträgermaschinen, schwere Ausführung
- Siebe: getestet wurden
- Siebträger: getestet wurden
- der originale DeLonghi-Siebträger, dessen Plastikeinsatz etwas gekürzt wurde, damit die offenen Siebe reinpassen. Siehe dazu weiter unten meine Anleitung.
- ein Siebträger von Ariete/Tristar mit einer dünnen Beilagscheibe zur Höhenkorrektur. Der Siebträger hat die gleichen Haltenasen wie der von DeLonghi
- ein modifizierter Siebträger von einer alten Krups Kaffeemaschine. Der Siebträger hat ungefähr die gleichen Haltenasen wie der von DeLonghi, jedoch wurde der Auslauf abgesägt aund auf der Drehbank nachbearbeitet. Die Haltenasen sind höher und wurden um etwa 1 mm abgefeilt. So habe ich einen bodenlosen Siebträger erhalten, mit dem sich die Extraktion bzw. Cremabildung gut beobachten lässt.
- Kaffee: getestet wurden
- Caffe Latino von Aldi/Hofer vorgemahlen (nur Cremasieb), mit dem wir früher sehr gute Resultate erzielt hatten.
- Segafredo Intermezzo vorgemahlen (nur Cremasieb), 40% Robustaanteil, den ich im Büro trinke.
- Caffe Latino von Aldi/Hofer ganze Bohne, mit dem wir früher sehr gute Resultate erzielt hatten.
- Ein selbst gerösteter 100% Arabica-Kaffee von Julian, ganze Bohne
- Lavazza Caffe Crema classico medium roast, ganze Bohne, Robustaanteil
- Segafredo Selezione Crema ganze Bohne, ganze Bohne, dunkle Röstung, kräftig, Robustaanteil.
- Gourmet Espresso Speciale "Espresso" oder "Crema" von Aldi/Hofer ganze Bohne (mattschwarze Packung)
- Wassertemperatur: Bei der Dedica lässt sich die Wassertemperatur jeweils einen Schritt nach unten oder oben verstellen. Uns passt die heißeste Einstellung am besten. Anders als bei Kesselmaschinen kann man hier NICHT temperatursurfen, also zuerst auf "Dampf" umstellen, dann auf "Kaffeebezug" zurück und starten - weil die Maschine den Bezug nicht startet, so lange das Wasser zu heiß ist. Außer man schaltet sie kurz am Hauptschalter aus und wieder ein, anscheinend gibt es hier eine fix programmierte Wartezeit statt eine Kontrollmessung ...
- Siebträger: seitlich am Rand ist eine kleine Kerbe zum Heraushebeln des Siebes, falls man es wechseln möchte. Das geht beispielsweise mit dem Rand eines anderen Siebes. Ein neues Sieb einsetzen geht aufgrund der Federklammer am besten so: Sieb mit der Öffnung nach unten auf eine feste Unterlage legen, und den Siebträger entsprechend drauflegen, dann gerade auf den Siebträger drücken.
- Kaffeesorte: Die Maschine scheint nicht dafür geeignet zu sein, aus reinen Arabica-Bohnen mit offenem Sieb eine vernünftige Crema zu erzeugen. Möglicherweise liefert sie dafür zu wenig Temperatur. Oder zu wenig Druck? Kaffeemischungen mit einem veritablen Robusta-Anteil sind zu empfehlen.
Reinen Arabica müsste ich so fein mahlen, dass ich auf Durchlaufzeiten > 45 Sekunden käme (im offenen Sieb wohlgemerkt). Bei Verwendung eines Crema-Siebes tampern wir nur mit halber Kraft, aus dem gleichen Grund.
- Notabschaltung: Wenn der Dedica das Wasser ausgeht (also die Pumpe trockenläuft), schaltet sie sich ab.
Im Endeffekt habe ich folgende Fehler gemacht (denke ich):
- Die Kaffeemühle wurde gleichzeitig mit der Dedica gekauft und unwesentlich früher in Betrieb genommen. Ich habe inzwischen gelernt, dass ein konstantes Mahlergebnis erst nach 1-2 kg gemahlenen Kaffee zu erwarten sind.
- Angenommen, dass die Maschine für jeden Kaffee geeignet ist. Ist sie meiner Meinung nach nicht.
- Zu verkopft gemessen anstatt zu probieren.
Noch ein paar Anmerkungen zur Dedica 685:
- Die Bezugsmenge kann man selbst voreinstellen, indem man während des ganzen Bezugs die Taste gedrückt hält. Der Bezug stoppt, wenn man die Taste loslässt, und die Menge (nicht Zeit - tatsächlich Menge!) wird gespeichert. Das kann man für für jede Taste (Eintassenbezug und Zweitassenbezug) separat machen.
- Ein Bezug kann jederzeit durch nochmaliges Drücken der Taste gestoppt werden.
- Die Dedica hat eine automatische Abschaltung, man kann unter drei Zeiten wählen (Bedienungsanleitung). Nach der automatischen Abschaltung kann man die Maschine auf eine von zwei Arten wieder einschalten:
- Auf eine Bezugstaste oder die Dampftaste drücken, oder
- Am seitlichen (!) Hauptschalter aus- und wieder einschalten.
- Da die Maschine einen Thermoblock (=Durchlauferhitzer) hat statt einen Wasserkessel, heizt sie sehr schnell auf. Gestoppte 40 Sekunden.
Bis man eine Portion Kaffee gemahlen und getampert hat, ist die Maschine üblicherweise bereit. Auch nach dem üblichen Leerbezug zum Tassen vorwärmen ist keine Wartezeit notwendig.
- Ein Idiot hat die Füllstandsanzeige für den Wassertank entworfen - sie befindet sich nur außen und auf der Rückseite der Maschine. Zieht man in Betracht, dass die Maschine speziell für kleine Küchen entworfen wurde, dann sind zwei Szenarien wahrscheinlich: 1) die Maschine steht eingebaut zwischen anderen Geräten mit dem Rücken zur Wand, und 2) Man füllt den Wassertank eher im eingebauten Zustand nach, als ihn jedes mal heraus zu heben.
Also: NICHT ganz voll füllen, sonst hat man flott eine Überschwemmung, da das Wasser seitlich beim Klappgriff herausrinnt. Zwei Fingerbreit unterhalb ist safe ...
- Derselbe Idiot hat wahrscheinlich den Hauptschalter seitlich und weit hinten platziert, sodass wir die Maschine fast immer über die automatische Abschaltung sich selbst abschalten lassen. anstatt seitlich am wenig prominenten Schalter herumzufummeln.
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Lustiges Probierzubehör:
Cremasieb (links) versus offenes Sieb (rechts):
Siebträgermods: Links Dedica mit gekürztem Plastikeinsatz, Mitte Ariete, rechts Krups mit abgeschnittenem Boden
Siebe: Links Dedica Cremasieb, dann Ariete Cremasieb, Ariete Cremasieb geöffnet, und das HS1086-Sieb ganz rechts.
Anleitung zum Kürzen des Siebträgereinsatzes:
Wenn ein Cremasieb verwendet wird, schießt ein nadelfeiner Kaffeestrahl unten aus dem Sieb. Der muss abgefangen und umgeleitet werden, so dass aus dem Siebträger gleichmäßig Kaffee aus den beiden Ausläufen rinnt. Das wird durch einen im Siebträger angeschraubten Plastikeinsatz mit einer Art Labyrinth bewerkstelligt - er beruhigt den Kaffee und schützt ihn auch vor Kontakt mit dem (wärmeableitenden) Aluminium des Siebträgers:
Dieser Plastikeinsatz ist auf die mitgelieferten Siebe abgestimmt, die sich verjüngen (siehe Bild oberhalb, Sieb ganz links). Ein anderes Sieb, zumindest wenn es für 2 Portionen geeignet ist, steht am Plastikeinsatz an, bevor es komplett in den Siebträger eingelegt werden kann.
Die Abhilfe ist simpel: kürzen!
Gekürzt wird hier nur am äußeren Rand, das Labyrinth (und damit die Funktion) bleibt unverändert.
- Siebträger mit Öffnung nach unten auf den Tisch legen (ohne Sieb drin)
- Kreuzschlitzschraube lösen
- Einsatz entnehmen
- Einsatz mit Öffnung nach unten auf den Tisch legen:
- Papierklebeband (Malerkrepp) außen rundherum kleben
- Stift in richtiger Höhe anlegen (auf einem Buch oder so, damit die Höhe auch bleibt)
- Einsatz drehen - so entsteht ein umlaufender Strich parallel zum oberen Rand, wo der Einsatz gekürzt werden muss.
- Kürzen - mit einer Feinsäge oder einer kleinen Trennscheibe
- versäubern - ich habe dazu ein 100er Schleifpapier auf den Tisch gelegt und den Einsatz darübergewegt bis glatt
- versäubern 2: mit einer Klinge kann man die Schleifkante noch von den Schleifresten säubern.
Ich habe leider vor dem Kürzen kein Maß genommen, aber ich kann mit Maßen des Einsatzes NACH dem Kürzen dienen, so dass das von mir verwendete HS 1086-Sieb reinpasst.
Das HS-1086-Sieb ist am Rand ab Auflage 24 mm hoch.
Der Einsatz ist so gekürzt, dass 23 mm Abstand vom Rand des Siebträgers vorliegen:
Der gekürzte Siebträgereinsatz ist so wie hier gemessen 35 mm hoch:
Inzwischen haben wir die alte Espressomaschine für Notfälle oder Garteneinsätze weggepackt. Es hat gut zwei Monate gedauert ...
FAZIT nach einem Jahr
Inzwischen haben wir die alte Espressomaschine für Notfälle oder Garteneinsätze weggepackt. Es hat gut zwei Monate gedauert ... Nur zum Herumspielen verwende ich eines der oben verlinkten offenen HS1086-Siebe, beispielsweise wenn ich Kaffee geschenkt bekomme. Ansonsten:
Für schnellen unkomplizierten Kaffee verwenden wir das original mitgelieferte Cremasieb (und zwar die 2er-Größe für 1 Bezug, bei uns werden Doppio getrunken). So voll dass es getampert gerade noch in die Maschine passt - da gehen dann gerade so 14 g rein. Getampert wird immer mit dem Automatiktamper (17 kg).
Damit schmeckt uns ein 65 g Doppio oder ein 105 g Lungo (kommt vor allem von der verwendeten Tassengröße, und hat etwas mehr Wasser als im klassischen Rezept). Kommt wohl vom mitgelieferten Sieb und der voreingestellten Preinfusion. Die Crema ist klasse!
Mit dem frisch gemahlenen Gourmet Espresso Speciale "Espresso" von Aldi/Hofer gibt das einen Kaffee, der meiner lieben Frau gut schmeckt und mir als feine Basis für einen Latte dient.
Lieblingskanal für Kaffee-Nerds: James Hoffmann alias jimseven
FAZIT 2023 nach 6 Jahren Betrieb
Die Maschine ist noch täglich in Betrieb und störungsfrei. Inzwischen sind wir bei einem 100% Arabica aus Honduras gelandet, ebendort bei Aldi/Hofer zu kaufen.
Einstellungen:
- Temperatur: 3 (hoch)
- Wasserhärte: 2 (mittel) - Graz hat 15-16 °dH (Einstellung mittel = 10-20 °dH, darüber = hart) entspricht ca. einer Reinigung pro 100 Liter Wasser. Und ja, wir verwenden Leitungswasser, der von DeLonghi angebotene Filter für den Wassertank machte geschmacklich keinen Unterschied ...
- Zeit: 1 (3 Minuten bis Standby)
Inzwischen verwenden wir Siebe von einer alten 680er, die sind nicht zerlegbar (also zerlegen sie sich auch nicht selbst ...).
Da wir inzwischen 4 Flaschen DeLonghi-Entkalker zu je 5 Einheiten verbraucht haben, dürften da an die 2000 Liter Kaffee durchgelaufen sein in 6 Jahren. Upgrades:
Beste Modifikation: externer Wasserbehälter. Das ist ein 1-Liter-Glas, das per Edelstahlrohr mit dem Wassertank verbunden ist. Wenn man eventuelle Luftblasen aus dem Rohr saugt (mit einem Schlauch), dann ist der Wasserstand in beiden Tanks immer gleich hoch, also doppelte Kapazität - und man sieht das auch auf einen Blick, und leichter nachzufüllen geht es auch, nämlich nur im Glas.
Außerdem haben wir einen hübschen Tamper geschenkt bekommen und ich habe auf einen Edelstahl-Siebträger mit Holzgriff aufgerüstet: perfk Professioneller Kaffee-Siebträger-Halter für EC680 685 - entgegen der Artikelbeschreibung ist er nicht bottomless sondern hat ein Drucksieb. Um den Ausfluss zu beruhigen hab ich ein Stück Edelstahlblech unterhalb des Siebs eingelegt. Und ja, der Doppelauslauf funktioniert auch bei einer einzelnen Espressotasse :-)
Wenn ich dran denke verwende ich oberhalb einen Puck Screen ( Abeillo Puck Screen 51mm ) , der das durchschießen des Pucks zuverlässig verhindert (aber für das Original Delonghi-Sieb einen Hauch zu groß ist)
Und zum sauber halten: KYONANO Microfasertuch
Ein kleiner Tipp noch zum ausprobieren: Beim ersten Bezug, oder etwas schwächerem Kaffee, kann man eine zusätzliche Preinfusion einschieben: Bezug starten, und nach den ersten paar Sekunden, wenn die Maschine serienmäßig pausiert, den Bezug stoppen (durch drücken der Bezugstaste). Dann, nach ein paar Sekunden den Bezug erneut starten. Die zusätzliche Preinfusion führt zu längerer Kontaktzeit und mehr Quellen des Kaffees. Und auch etwas mehr Kaffee in der Tasse, also Vorsicht falls man die Menge eh schon auf "randvoll" eingestellt hat ... |