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Ein Campingwochenende an Pfingsten,
29.5.-1.6.2020

Gesammelte Bilder und Geschichten

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Wie immer danke ich den fleißigen Fotografen (heuer: Maybach, Peter67), die meine eigene und Pauls Bilderausbeute für diesen Bericht trefflich ergänzt haben.

Prolog

Das Jahr 2020 ist anders. Die COVID-19-Pandemie hat die Welt im Griff, Europa ist im März und April im Lockdown. Im Mai erste Öffnungen, aber noch keine Reisefreiheit. Veranstaltungen sind untersagt. Wir müssen das Pfingsttreffen absagen, zumindest an Pfingsten..
Da aber die Fremdenverkehrsbetriebe mit Ende Mai wieder - unter Auflagen - öffnen dürfen, können wir Österreicher zumindest eine Kontroll-Stern-Campingfahrt zum Treffenplatz unternehmen. Und pünktlich zum 29.5.2020 sind auch kleinere Veranstaltungen wieder zugelassen.

Mein Großer ist einer der ersten, die nach dem Lockdown wieder zur Führerscheinprüfung antreten können - und erledigt das Upgrade auf den A2-Schein mit Bravour. Parallel mach ich unsere Himalayan reisefertig, Kofferträger schweißen, Pickerl, Cockpitstrom, RAM-Mount-Kugeln und so.

Das Campingwochenende an Pfingsten

Freitag 29.5.2020, vom Maybach:
Das Wetter war besser als prognostiziert. Wie hat der Präsident doch so richtig gesagt: "Sch...ts Euch ned aun!" Ich bin am 29. um 0900 Uhr los, durch das Inntal ins Zillertal und rauf auf den Gerlos. Natürlich die alte Gerlosstraße,, mit prachtvollem Ausblick auf die Krimmler Wasserfälle.
Kühl war es, so um die null Grad. Im Pinzgau dann eine erste Pause an der Schmalspurbahn, die auch passend vorbeikam. Das ist Eisenbahn wie auf der Modellbahnanlage:

Der Schienenbus fährt aus ...



Ein beschaulicher Bahnübergang mit dem Hinweis, dass, wer die Schranke öffne, sich bitte vorher bei der Leitstelle melden möge ...



Über Obertauern (dort der einzige Regen auf der Fahrt!) ging es dann in die Steiermark und schließlich auf gewohntem Wege zum Gerngroß. An der Anmeldung kam ich gleichzeitig mit Philipp an, der mir sagte, es seien schon zwei da. Das lässt ja mal hoffen. Und oben angekommen waren wir dann schon zu dritt. Auch sonst hatte sich nicht viel verändert. Nur aufgeräumter war es. Also Abpacken, Grill in Betrieb nehmen und ein Zielbier zischen.

Samstag 30.5.2020: Eine kleine Karawane trifft sich bei mir, und wir knattern durchs Murtal zu Uwe nach Niklasdorf. Autobahnfrei natürlich. Wauschi und Martina, Myke, Consti, Paul und ich.

Wauschi mit TT600. Und Schirm:

Consti und ich mit unseren blauen Teneres:

Paul mit Enfield Himalayan:

Nach wunderbar trockener Anreise bis Knittelfeld verlieren wir die halbe Truppe - Myke hat sich zum Verlassen der Karawane entschlossen und biegt nach dem Einkaufen anders ab, Marti und Wauschi wissen das aber nicht und versuchen ihn einzufangen; Consti, Paul und ich fahren zurück weil niemand nachkommt. Ein wenig mühsam die Angelegenheit ...

Aufbruch aus Niklasdorf:

Hier noch vereint in Knittelfeld:

So fahren nach einer halben Stunde Warterei erstmal nur Uwe, Lotte, Consti, Paul und ich über Gaal und das Sommerthörl nach Möderbrugg, und weiter über Oberzeiring zum Gerngroß.

Sommerthörl Ostanfahrt:

Rast am Sommerthörl:

St. Oswald in Sicht:

Frisch ist es. Um nicht zu sagen kalt. Dafür aber windig. Immerhin trocken! Ankunft nach ca. 170 km.

Parallel dazu hatten Maybach, Fredl, Vitaminski und Peter einen kleinen Ausflug gemacht:

Am nächsten Morgen wurde dann allseits ein Frühstück beim Bäcker in Oberwölz goutiert, draußen serviert. Gut wars! Frühstück auf dem Oberwölzer "Broadway"



Dann stand eine kleine Ausfahrt an: Über das Auental mit seinen alten Kornspeichern gings in den Wöbringgraben und lustig auf Schotter auf der Sonnenseite weiter.

Danach gings weiter nach Metnitz, wo der berühmte Totentanz auf dem Programm stand und dann das Mettnitztal hinein und über die Flattnitz wieder in die Steiermark. Geplant war, von St. Ruprecht über den Allgauberg nach Ranten zu fahren - die Straße auf der Karte verhieß netten Schotter. Aber - die Straße endet - insbesondere für japanische Straßen-Vierzylinder auf ca. 1350 m Seehöhe, wo wir eine Pause einlegten. Der zunächst unwirsch wirkende Bauer, der nachsehen kam, was da für Gestalten auf seinem Terrain rumstanden, wurde aber nach der Frage, wie es denn mit dem Wild stehe, sehr viel milder und nötigte uns ins Haus, wo wir dann seine Trophäen besichtigen mussten. Er erklärte uns auch, dass die Straße früher bestanden habe, als das Gebiet noch zur Gemeinde Ranten gehörte - aber das sei Mitte der 1960er Jahre dann geändert worden und seitdem gäbe es die Verbindung nicht mehr. Soviel zur Aktualität der ÖAMTC-Karte im Massstab 1:150.000 ...
Dann also übers Murtal zurück und erneut über Hinterburg nach Oberwölz zum Gerngroß, wo nun schon ganze Heerscharen (also ca. 15 Leute) anwesten. Ein nettes Begrüßen - immer schön mit Abstand und draußen! - hub an, in das dann der Notruf von Mex kam, der in St. Peter am Kammersberg nicht mehr weiterkam.

Am Gerngroß treffen sich alle:

Der Herbert H ist mit dem orangen Neueisen da.
Mein üblicher Zeltplatz vor dem Waschraum wird bezogen, obwohl verkleinert weil einiges an Aufräumarbeiten um den Gerngroß geschehen ist.

Später treffen auch Myke (außenrum mit Kaffee in Oberwölz) und Wauschi und Martine (Sommerthörl, nach einiger Sucherei) ein.

Am Nachmittag desselben Tages ruft Mex an, er wär nicht weit weg aber funkenlos. Das SR-Gespann hat's von Fieberbrunn eh weit geschafft diesmal :D
Wir brechen kwasi vollständig auf zur Pannenhilfe nach St. Peter am Kammersberg auf, und treffen dort auch auf Max und den Traunermike.

Mex ist guter Dinge (zumindest bemüht) und Wolfgang strahlt Zuversicht aus:

Nach einiger Suche wird eine marode Lichtmaschine am CARABINIERI-Gespann festgestellt.
Und es zieht zu ...

So wird Mex samt Gespann von Max samt Gespann ca. 20 km zum Gerngroß geschleppt.

Der Kupferwurm wird im Verlauf des Abends gefunden und samt seinem Nest in einem Stück Lichtmaschinen-Kabelbaum entsorgt. Neue Kabel angelötet und gut.

Die Jugend heizt uns ein! Tom (gatsch.hupfa) und Hannah sind auch angekommen. Fein, wenn Campinggäste sich so gut verstehen, denk ich mir.

Sonntag 31.5.2020 beginnt der Tag sonnig, fein!

Am Camping ist alles wie immer, Abstand halten ist ob der geringen Belegung problemlos:

Das CARABINIERI-Gespann ist auch wieder ganz (und probegefahren, so um Mitternacht rum):

Erstmal Kaffee! Christoph ist auch da und hat seinen Bergkocher mitgebracht, optimiert auf Hangneigung 5 °:

Ich ärgere mich mit einem undichten Optimus 111 (seufz):

Wir fahren auf eine Jause zur Edelraute hoch, über den Sölkpass, die Genussrunde sozusagen.

Ab dem Sölkpass ist Regenkombi angesagt, sicherheitshalber, aber auch weil es saukalt und windig ist!

Im Tal passt es zwar wieder, aber die Straße bleibt nass und die Regenkombi an. neue Abfahrt von Hohentauern in Richtung Edelraute - das ist ja eine Schotterstraße! Klass !

Wohl dem der 6 Euro in Münzen eingesteckt hat ...

... oder einen freundlichen Helfer zur Hand!

Jause auf der Edelraute, gut wie immer, nur halt mit etwas mehr Abstand und das Personal trägt Mundschutz. Dank Wetter ist es eh nicht super überfüllt. Ja, Wetter ... [Kurzvideo]

Parallel zu uns machen Maybach, Puki, Fredl, Vitaminski und Peter ihre eigene kleine Runde:



Abends eskortiert Uwe die Lotte auf der Puch heim und kehrt mit dem Bergefahrzeug zurück, weil des ghört auch bewegt!

Puki schlägt auf:

Hannerl beim Jauserl:

Andy beim Grillen:

Forellen konnten in geringer Stückzahl erlegt werden! Dazu Brot, MItgebrachtes, Eingekauftes... und Getränkeversorgung durch Phillip (vom Camping Rothenfels), inklusive einiger hier nicht abgebildeter Flaschen Wein!

Montag 1.6.2020 dann die Heimreise. Wegzuräumen ist wenig, weil es wurde wenig hergeräumt :D

Mein treuloser Optimuskocher wurde durch Uwes Phoebus 625 abgelöst:

Hurrah!

Und der Puki - yeah (Enders) Baby!

Der Herr Dottore, nach dem Morgenkaffee:

Und dann geht es in alle Richtungen heim! Fredl:

Tom:


Trocken geht es übers Gaberl heim, mit obligatorischer Cremeschnitte beim Gaberlhaus. Die Katze freut sich!

Das ist übrigens die kürzeste Strecke meiner Anreiseoptionen, mit 120 km in etwa.

PS: der mex ist am Samstag heimgefahren und schreibt uns später noch was:

Einen Grant hab ich. Schon bei der Abfahrt zum Sölk.
Und gleich nach 50m knallt die SR und mein Schwager macht eine Seilbergung wieder rauf auf den Berg. Erst beim zweiten Anlauf runter startet sie und läuft, so lala halt.
Immer wieder verweigert sie die Gasannahme über 4000 upm und auch sonst, alles seltsam.
Bischofshofen ist ein Drecksloch voller rücksichtsloser Poser und in Eben fährt mir so eine Tante rückwärts aus einer Einfahrt vors Mopped.
In einem Kaffee kurz vor Schladming sitzt dann ein Trupp uniformierter Fahranfänger mit Ihren Touratech-BMWs und sie geben mir lächelnd "thumbs up". Ich ignorier sie nicht einmal. Grantig bin ich, hab ich schon erwähnt?
Weiter dann zum Sölk und bei der Hütte an der ersten Kehre was gegessen. War eigentlich nett dort, aber so eine Heini plärrt durch die Gaststube daß er mit der Klimaerwärmung nichts anfangen kann weil er da was im Fernsehen gesehen hat und so. Ich zahl.
Die SR will sich nicht kicken lassen, aber springt dann zumindest abwärts an. 2 Kehren weiter, Benzin aus. Also Kanister reinegschüttet und wieder angerollt. Runter zur Kreuzerhütte kommt mir dann ein depperter Pickup auf meiner Seite entgegen und ich fahr am Bankett - genau was ich brauch.
In St. Peter bei der Lagerhaus Tankstelle dann Benzin und Essen gekauft und den Max getroffen.
Dann war es aber mit dem Mopped aus. Kurz ist sie noch gelaufen, fast rauf bis zur Kirche, aber dann liess es sich auch nicht mehr anrollen. Mit dem Fluke alles durchgeprüft und nach einer Stunde Gebastel entschieden, dass die Zündspule hin ist. Reserve liegt daheim. Einen Regler oder CDI hätt ich im Angebot gehabt.
Aber dann:
Der AIA Bergetrupp rückt in voller Stärke an und es wird mit Peters SR Zündspule getauscht, Zündschlösser umgangen, Zweit-CDI angesteckt, gemessen und gemutmasst.
Mehr gesammelte SR Kompetenz als hier war in diesen Minuten, an diesem Samstag Nachmittag, an keinem Ort des Universums!
Ich werd langsam freundlicher. Aber das Mopped leider nicht.
Dann flutet Uwe mit seinem Geheimspray die Lima und "braaaaam" sie läuft. aber nur kurz, halt. Laune ist wieder da.
Der Max schleppt mich mit dem schön elastischen Kletterseil 20 km rauf zum Gerngross und zur Belohnung gibt es Bier und Saft.
Dann Abzieher aus den Tiefen des Bootes geborgen und das Polrad mit der legendären 'opfergurtwürgeschlinge' runtergebaut.
Uwe hat mit seinen drei Brillen "etwas grünes" zwischen den Kabeln gesehen, und das wird gesucht.
Der Lima hat der der Winter jedenfalls nicht recht getaugt. Ein Kabel fast ab, Knetmetall zur Stabilisierung gebrochen und auch sonst schaut das alles so irgendwie 'mau' aus.
'Engelsgeduld Uwe' zupft und zieht, misst ein bisserl und lötverbindert und irgendwann ist die Lichtmaschine dann wieder einbaubereit.
Dazu die SR zum betreuten Schrauben in die warme Stube geschoben, Plätze verteilt, Sessel zurechtgerückt und alles wieder zusammengeschraubt.
Rotwein als Teilchenbeschleuniger.
00:15 SR läuft!
Alles fast wie bei einem Sölkpasstreffen.
Irgendwann bin ich dann auch nicht mehr launig.
DANKE an Alle, die SR hat mich heimgebracht.

 

   
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