motorang.com HOME SITEMAP BUMERANG MOTORRAD REISEN SCHRAUBEREIEN SONSTIGES [Suche] [Forum]

die motorang-seiten - du bist hier:



Das BUCHELI-Projekt - SR 500 FAQ

    Ergänzung zu 4.3 Die Lenkkopflagerung
Lenkkopffragen die nicht im Bucheli stehen


Worum geht´s ?

 




Kontrolle des Lenkkopf-Lagerspiels

 


Da machen wir zwei Prüfungen:

a) Mopped aufbocken und Vorderrad entlasten:
Gabel von ganz links nach ganz rechts bewegen. Die Gabel muss sich völlig und gleichmäßig bewegen lassen. Es dürfen keine Einrastpastpunkte auffallen (besonders in der Mitte drauf achten) und die Gabel muss bei einem leichten Schubs aus der Mittelstellung bis zum Anschlag zum Seitenanschlag fallen. Das Einzige, was bremst darf der Kabelbaum sein

b) Mopped abbocken und draufsetzen:
Vorderbremse anziehen und eine Hand ans obere Lenkkopflager (mit den Fingern die Abdeckschale und Rahmenkopf berühren) halten.
Nun das Mopped kräftig 'anschieben' damit die Gabel eintunkt. Es darf dann am oberen Lager zwischen der Schale und dem Lenkkopf kein Spiel fühlbar sein. Dies ist der Punkt, an dem das Spiel als erstes fühl-/bermerkbar ist.
Lenkkopf anziehen nach Kriterium, bis kein Spiel mehr fühlbar ist, dann nach a) kontrollieren...

 Einstellen des Lenkkopf-Lagerspiels

 

Auch eine kleine Wissenschaft; recht gut im Bucheli beschrieben.
Trotzdem hier als Ergänzung Haralds Version:

1) motorrad auf den hauptständer und vorderrad ausbauen. die gabelklemmungen erst mal alle fest lassen !!
(das vorderrad auszubauen ist nicht unbedingt notwendig, hilft aber beim rütteln ungemein. da hat man etwas mehr gefühl ein klackern zu fühlen.
das schutzblech habe ich aber nie gelöst - kann aber auch nicht schaden. )

2) zentralschraube öffnen.

3) hakenmutter in kleinen winkelschritten öffnen. mit einem stückchen weichen metall an die hakenmutter angesetzt kann man auch mithilfe eines hammers die schraube verdrehen.

4) die zentralschraube wieder r i c h t i g fest ziehen !

> wenn man vor dem motorrad in hocke geht, kann man prima die gabelstandrohre unten greifen.

> ein helfer sollte das motorrad hinten etwas in die federn drücken.

5) nach schrittweisen lösen der hakenmutter und anschließendem wiederfestziehen der zentralschraube spürt man beim hin - und herdrücken der gabelstandrohre irgendwann ein " Lagerspiel".
wenn man diesen punkt erreicht hat zieht man die hakenmutter wieder in sehr kleinen schritten fest.

> und nochmal:
vor jedem prüfen die zentralschraube wieder richtig fest anziehen.

6) wenn man dann irgendwann kein spiel mehr fühlt zieht man die hakenmutter noch einen rucker (ca. 3 min, eine umdrehung sind dann 60min) nach.

7) vorderrad wieder einbauen.
anschließend öffnet man die klemmschrauben der oberen gabelbrücke und zieht sie dann ganz leicht an so daß die klemmungen spielfrei sind.

8) mit dem vorderrad zwischen den beinen drückt man ganz leicht den lenker mehrmals einmal nach links und dann nach rechts. so entspannt man die obere brücke.

> wenn man es noch genauer machen will, legt man eine plane platte ( z.b. glas ) auf die gleitflächen der gabelrohre und drückt am lenker - solange bis die platte ganz aufliegt und nicht mehr kippelt.

9) dann zieht man die oberen klemmschrauben wieder richtig fest.

10) dann alles nochmal kontrollieren

 

 Fetten des Lenkkopflagers

 

Alle 25.000 km oder alle paar Jahre. Geht leider nicht ohne Teilausbau der Gabel. Bei Kegelrollenlagern (einem Standardumbau den wohl die Mehrzahl der SR500 hat) ist das ganz unproblematisch weil es keine losen Teile gibt. Bei den originalen Rillenkugellagern mit losen Kugeln empfehle ich hingegen, ein altes Leintuch oder eine Decke unter dem Montageplatz auszubreiten, damit fallende Kugeln nicht weit rollen und leicht gefunden werden können. Die Gewinde sind alle normale Rechtsgewinde (aufdrehen gegen den Uhrzeigersinn). Ein Hakenschlüssel ist empfohlen. Und ein Magnet zum Sammeln loser Kugeln.

Übersicht und Teile sieht man gut in Oldmans Explosionszeichnungen, Link dazu auf der Bucheliprojekt-Startseite.

  1. Motorrad auf Hauptständer oder mittigen Motorradheber/Wasserkiste stellen, so dass das Vorderrad ein paar cm in der Luft ist. Auf jeden Fall gegen seitliches runterkippen sichern (Helfer?)
  2. Hinterrad passend unterlegen, damit das Vorderrad auf dem Boden steht (und das Motorrad später nicht von alleine nach hinten kippt). Hier bewährt sich ein Holzkeil.
  3. Obere Gabelbrücke entfernen: Verschlussschraube lösen, Hakenmutter öffnen, Gabelklemmung lösen, Gabelbrücke samt Lenker nach oben wegziehen und irgendwo fixieren (hängt ja noch an allen Kabeln, Zügen etc)
  4. Unterlage unter dem Hinterrad stückweise entfernen, aber in der Nähe lassen (geht ideal mit Keil weil stufenlos).
  5. Vorsichtig nach hinten absenken, evtl. etwas "schütteln".
    Das obere Lager sollte so rausspringen das man es greifen kann.
  6. Soweit hinten absenken das das untere Lager frei wird (Hinterrad evt. wieder unterlegen falls der Ständer zu hoch ist).
  7. Sauber machen, Lager prüfen ob eingelaufen, Kugeln ob noch rund und vollzählig.
  8. Prüfen ob man Spiel der Lagerschalen im Rahmen oder gegen den Lenkdorn hat (knackt beim Bremsen, geht auch durch Einstellen nicht weg, meist hat der obere Lagersitz Spiel gegen den Lenkdorn). Jetzt lässt sich das leicht durch Beilegen eines dünnen Blechstreifens (passendes Fühlerlehrenblatt opfern) vermindern, siehe auch "Problemzone Lagersitz" weiter unten.
  9. Alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen. Falls Originallager: Kugeln in Fettbett kleben. In Oldmans Explosionszeichnungen findest Du die Anzugsdrehmomente (Gewinde nur leicht ölen sonst passt das nicht).
  10. Mutter gut festziehen und dann wieder lösen, dann nur soweit anziehen das du kein Spiel mehr hast. Die Gabel sollte von alleine zur einer Seite kippen.
  11. Beim Einstellen darauf achten, dass erst der Anzug der oberen Zentralschraube das Spiel aus dem Einstellgewinde der Mutter rausdrückt und damit das vorhandene Spiel enger wird. Nach dem Anziehen der Zentralmutter jedenfalls nochmal Spiel kontrollieren!

Tipp: ideal ist hier das weiße Lithiumseifenfett, wie es in Fahrradwerkstätten verwendet wird. Es ist an dieser Stelle am langlebigsten.

 

Umbau auf Kegelrollenlager


Zum Wegschmeißen oder Lager eintreiben: kaputte Schrägkugellager-Schalen

Hier noch eine gute Anleitung mit vielen Bildern. Die Site ist leider inzwischen offline, unter den Links sind gerettete PDFs zu finden: [eins] [zwo]

 

Unbestritten eine der häufigsten Verbesserungen, wenns die alten Kugellager nicht mehr machen. Der übliche Tod ist die Zerstörung der Lagerschale durch die Kugeln: an den meistbeanspruchten Stellen bilden sich kleine Grübchen in der Lagerschale, so dass beim unbelasteten Lenken und strammer Einstellung ein deutliches Einrasten zu spüren ist. Achtung: Bei zu großem Spiel und entlastetem Vorderrad fühlt man die Rastpunkte nicht, weil dieser Schaden an den unteren Lagerschalen auftritt, und dort ist ja dann keine Last drauf. Also Spiel mal schön knapp (eher zu fest) einstellen und dann nochmal probieren. Muss schwer gehen aber gleichmäßig, dann sind die Schalen nicht eingelaufen.

Außerdem kommt bei harten Bremsungen gelegentlich ein Knacken aus dem LKL begleitet von einem Ruck, der am Lenker spürbar ist. Der Knack beim Bremsen ist entweder Verschleiß, ein zu locker eingestelltes Lager, oder eine Passungenauigkeit zwischen Lenkkopfdorn und oberem inneren Lagerring, kann also auch bei einem nagelneuen Lager passieren. Abhilfe siehe unten.

Sehr beschleunigt wird das durch falsches LKL-Spiel (zu fest oder zu locker) und fehlende Schmierung. Da die Lagerung nur punktweise aufliegt, kommt es dann genau dort zu Materialschäden. Kerola haben hingegen lineare Kontaktflächen und um ein Vielfaches geringeren Verschleiß, wenn sie auch schwieriger zu montieren und einzustellen sind. Kosten etwa gleich viel wie die originalen Yamaha-Kugellager (30-40 Euro).

Hier: unteres Lager an einer XT500-Gabelbrücke

Übrigens reagieren Lager auch empfindlich auf das Fehlen einer zusätzlichen Masseverbindung zwischen Gabel und Rahmen. Der Masseschluss kommt dann über die Lager zustande. Mitunter gibt es da klitzekleine Lichtbögen, wie beim Schweißen, die dann auch zur Zerstörung der Lager beitragen.

 


Klick vergrößert: Die Operation ist bei XT und SR sehr ähnlich.

 

Also, es ist einfach: alte Lager raus, neue Lager rein.Genaue Anleitung siehe Bucheli. Hier nur ein paar zusätzliche Tipps aus dem Forum und von mir:

  • Zuallererst: Material besorgen. Gibt es im einschlägigen Motorrad-Zubehörhandel wie Kedo, Louis, ... aber nicht im Maschinenbedarf. Es sind also keine Normteile.
  • Mopped auf Hauptständer, Montageständer, Bierkiste oder sonstwie fixieren so dass der Vorderbau freikommt. Wenn Tank und Gabel heraussen sind, steht die SR recht stabil auf dem Hauptständer.
  • Lampenhalter und Lenker komplett wegbauen (8 Schrauben und an den Leitungen und Zügen nach vorne vor das Rad auf einen Stuhl legen. Bremssattel , Vorderrad und Schutzblech von der Gabel wegbauen, dann können Gabelholme aus der Brücke und Brücke aus der Lenkkopflagerung
    usw

    Es ergibt sich aber eh beim arbeiten von selber, du siehst dann schon was wegmuss, keine Bange.
    Jedenfalls schadet es nicht, die Stecker mal aufzumachen und mit Kontaktspray etwas zu pflegen.

    Die einzige Krise kann es sein, die alten Lagersitze runterzubekommen. Da muss man möglicherweise zu harten Bandagen greifen (auftrennen per Flex war bei uns damals das Mittel der Wahl). Die Demontage von Elektrik und Instrumenten ist im Vergleich dazu einfach.

 

Ausnützen des Temperaturunterschiedes

Heiße Sachen sind größer als kalte. Also wenn man beispielsweise eine Welle in ein Lager stecken will und das schwer geht, dann geht es umso leichter je wärmer das Lager und je kälter im Vergleich dazu die Welle ist, wegen der unterschiedlichen Wärmeausdehnung.

Je nach Bauteil können wir verschiedene Taktiken anwenden, um das zu erreichen:

  • Erhitzen auf Kochplatte (bequem z.B. bei Radlagersitzen in Bremstrommeln) oder notfalls altem Bügeleisen
  • Erhitzen in Öl, Tipp von Soulman: Da das Lager unterseitig nur eine schmale Auflagefläche hatte, wurde es auf der Herdplatte nicht richtig heiß.
    Jetzt hab ich gewartet, bis meine Frau aus dem Haus ist, dann etwas Motoröl in den Kochtopf gekippt, Lager rein und Vollgas! Das wurde so heiß, dass ich es mit Handschuhen nicht anfassen konnte. Kochlöffel - auf den Dorn - und schwups saß es an seinem Platz!
  • Erhitzen mit weicher Flamme (also nicht Schweißbrenner, sondern Lötlampe)
  • Erhitzen mit Heißluftgebläse oder notfalls Föhn
  • Erhitzen im Backrohr
  • Erhitzen durch Auflegen eines sehr heißen Hilfsmittels, z.B. alte Lagerschale
  • Erwärmen durch Einstecken in die Hosentasche oder Einlegen in heißes Wasser
  • Abkühlen durch Kältespray (Elektronikbedarf, Medizinbedarf), notfalls Bremsenreiniger-Spray
  • Abkühlen in Kühlschrank/Gefrierfach (für Lager oder andere Kleinteile wie Kolbenbolzen)

Es kommt eigentlich nur auf den TemperaturUNTERSCHIED an.

Wir haben beim Lenkkopflager zwei Fälle: Die Schalen im Rahmenrohr (die sollen möglichst kleiner werden damit sie leicht reinflutschen), und die Schalen auf dem Gabelrohr (die sollen möglichst weit werden damit sie besser drüberpassen)

Also: die Lagerschalen (diejenigen, welche ins Rahmenrohr kommen) vorher ein paar Stunden ins Tiefkühlfach legen , und das Rahmenrohr irgendwie erwärmen.

Die Lagerschalen die aufs Gabelrohr sollen: erwärmen, möglichst auf etwa 100 Grad Celsius ("spuckheiß"), z. B. mit Gasflamme, Herdplatte, Backofen, Föhn ...
Wenn das Gabelrohr gekühlt ist gehts leichter, muss aber nicht sein.

Dann die heiße innere Lagerschale auf das kühle Rohr aufschieben, wahrscheinlich fällt es von alleine auf den Sitz. Gegebenenfalls etwas nachklopfen, entweder mit einem Dorn schön rundherum oder mit einem Rohr zentrisch drauf.

Detto die gekühlte äußere Lagerschale in den vorgewärmten Sitz im Rahmenrohr setzen, Vorgehensweise wie oben.

Statt Klopfen kann man die LKL auch einziehen, wenn man sich aus einer Gewindestange, ein paar Muttern und passenden Beilagen das entsprechende Werkzeug bastelt.

Jedenfalls VORHER passende Beilagen (Rohrstück, Nuss ...) zum Reinklopfen und dicke Handschuhe zum Lager angreifen bereitlegen.

Beim Einbau sollte man nicht mit GUTEM Fett geizen.
Es stellt sich beim Einbau die Frage nach der Dichtring-Einbaulage. Das untere Lager auf der Gabelbrücke schaut so aus:

- Käfig mit Rollen auf Lagerkonus
- Distanzscheibe
- Dichtring um Distanzscheibe rum

Der Dichtring hat ein V-förmiges Profil. Man kann ihn also mit der offenen (breiteren) Seite nach unten einbauen, oder nach oben.

Richtig ist Öffnung nach unten, also so (im Querschnitt):

/\ /\

 Problemzone Lagersitz

 

Man kann die Kegelrollenlager auch nur dann wirklich empfehlen, wenn die Lagersitze schön rund sind. Ansonsten sollte man die Aussenringe etwas kleiner, oder die Lagersitze grösser machen, und die Aussenringe dann mit Loctite 638 einkleben. Der Grund ist, dass die Lagersitze für die dickwandigen Kugellager gedacht, und daher nicht besonders rund sind.
Der dünnwandige Lageraussenring passt sich dieser ovalen Form gerne an, und das Lager verzieht sich und sorgt für seltsames Fahrverhalten.

Kann man auch nachlesen auf der Seite http://www.emilschwarz.de, und dort sowohl die beste Version von Kegelrollenlagern kaufen. Man kann ihn nur empfehlen, er weiss wovon er redet.

Das Aufweiten des Lagersitzes kann man mit dem Geradschleifer machen, ist nicht wirklich lustig und man muss den Rahmen dazu auf den Kopf stellen können.

Vielleicht gibt es auch noch andere Methoden? Sinnvoller ist es, den Ring in der Drehbank und einer Schleifmaschine oder HM-Drehstahl kleiner zu machen, es braucht ja nicht viel. Man könnte auch eine kugelgelagerte Halterung bauen und den somit LEICHT drehbar gelagerten Aussenring vorsichtig an die (sauber abgerichtete!) Schleifscheibe eines ordinären Schleifbocks halten. Auf diese Weise kann man ein Kugellager ein paar zehntel kleiner schleifen ...

Andererseits kauft man sich die Emil-Schwarz-Lager ja nur einmal im Mopedleben, und sie beseitigen auch gleich den zweiten Mangel: das Spiel des Lenkkopfrohres im oberen Innenring.

Fazit: Wenn ich keine handwerklichen Möglichkeiten hätte, kaufte ich ohne zu zögern bei Emil, auch wenn das ein Vielfaches der Kegelrollen/Originallager kostet.

Eingeklebte Lager demontieren: Üblicherweise reicht erwärmen über 150°C und rausdreschen. Bei der unteren Lagerschale helfen zwei dicke (gegenüberliegende) Schweisspunkte, dort kann man dann einen langen Stahl ansetzen.

Am 13. 04. 2003 von Sven geschrieben:

Emil Schwarz Kegelrollenlager
Warum die teuren Emil Schwarz (ES) Lager?
Also es ist folgendermaßen: Die Lagersitze für die Außenringe im Lenkkopf sind nicht wirklich zylindrisch. Gut, nichts in der Realität ist wirklich zylindrisch, aber in diesem Fall fehlt es sich dann doch schon etwas weiter. Das kommt i.A. daher, daß der Lenkkopf fertig bearbeitet mit dem Rahmen verschweißt wird und sich beim Abkühlen verzieht. Das ist übrigens kein SR typisches Problem, haben andere Motorräder auch.
Speziell bei der SR und der XT haben die Kegelrollenlager sehr dünnwandige Außenringe, die im Sitz unrund gedrückt werden. Bei den serienmäßig verwendeten Schrägkugellagern sind die Außenringe sehr viel widerstandsfähiger gegen unrund gedrückt werden, weil ihre Bohrung deutlich kleiner ist, sie also "dickwandiger" sind. Ein weiteres Problem ist, daß die Innenringe oben und unten nur auf etwa der Hälfte ihrer Breite(Höhe?) im eigentlichen Lagersitz stecken, oben, weil der Sitz eine sehr große Fase hat, unten, weil er dort ziemlich tief auf d49 freigedreht ist. Das kann zusätzlich dazu führen, daß der Kegelwinkel der Laufbahn verändert wird. Man kann das am Tragbild des Lagers erkennen, in diesem Fall sieht man, daß der Außenring nur auf halber Breite getragen hat. Naja, die SR/XT ist halt nicht für die Verwendung von Kegelrollenlagern konstruiert worden. Und schließlich hat bei vielen Japanern der Lagersitz oben am Lenkdorn für den Innenring des oberen Lagers zuviel Minus. Man kann dann das Lagerspiel so genau einstellen wie man will, es bleibt Spiel vorhanden, zwar nicht im Lager, aber zwischen Lenkdorn und Lagerinnenring.
Die beiden ersten Probleme versucht man zu lösen, indem man Außenringe mit Untermaß, die mit ein klein wenig Luft in den Sitz passen, einklebt. Dadurch werden sie nicht verformt.
Das Spiel am oberen Innenring wird bei den ES Lagern durch die sogenannte Lagertragmutter eliminiert. Grob gesagt ist bei dieser Lösung der Innenring fest mit der Einstellmutter verbunden. Die ganze Chose hat dann immer noch solange Spiel (im Gewinde), bis man die obere Gabelbrücke montiert und die Zentralschraube festgeknallt hat. Dadurch wird ja die Einstellmutter gekontert, und der daran befestigte Innenring sitzt nun fest. Er stützt sich jetzt halt nicht mehr am Lagersitz, sondern am Einstellgewinde ab.
Die Lagerschalen sind aus (durchgehärtetem) Stahl, meist 105Cr6 oder was ähnlichem. Man kann sie ganz gut mit Hartmetallwerkzeugen bearbeiten, die ES Teile sind aber wohl runtergeschliffen.

Manchmal sind die Lagersitze nicht nur oval, sondern sogar überhaupt zu groß. Dann knackt es beim Bremsen auch mit korrekt eingestelltem Lagerspiel, weil sich die Lagerschale im Sitz bewegen kann!
Auch hier: dünnes Blech (Fühlerlehre) beilegen, wenn möglich mit Lagerkleber - dazu muss halt alles raus und entfettet werden.
JoeBar: Ich habe das Blatt längs in den Schraubstock gespannt und eine kleine Kante auf der Längsseite abgeknickt. Diese Kante habe ich dann mit 'nem Seitenschneider mehrfach in kurzen Abständen angezwackt. nun die dicke Seite zwischen Lager und Dorn geschoben. Und die umgeknickten 'fähnchen' zwischen Lager und Einstellschraube verhindern, dass sich das Teil irgendwann wegruckelt...

Ausbau der alten Lenkkopflager (LKL)

 

 

Auf dem Lenkdorn:
1) Mit einem flachen Meissel rundherum in den Spalt unter der Lagerschale klöppeln und schauen ob das beginnt sich zu bewegen. Dann mit größeren Werkzeugen fortfahren (Schraubenzieher ...)

2) Wenn das nicht klappt, die Lagerschale vorsichtig heißmachen und nochmal probieren, oder mit einem Dremel mit guter (gewebeverstärkter) Trennscheibe mit einem schrägen Anschnitt schwächen, dann mit einem Meissel trennen (der Ring ist hart und spröde) und runterklopfen.

3) Das passende Profi-Spezialwerkzeug heisst "Trennmesser", es geht normalerweise aber ohne.

Im Rahmen:
Die normalen Rillenkugellager haben innen deutlich Überstand und lassen sich mit einem Dorn reihum geschlagen leicht entfernen . Nicht nur an einem Punkt prügeln, sonst wird der Sitz versaut.
Kerolas kann man nur schwer entfernen, weil der Hinterschnitt bauartbedingt fehlt. Solltest Du solche drinhaben, kann man entweder eine passende Nut dremeln, oder etwas aufschweißen um daran den Sitz herauszuziehen.

Wenn man schweißen kann, dann legt man eine Raupe innen auf die Lagerfläche; die zieht beim Auskühlen die Lagerschale zusammen und sie lässt sich leichter entfernen, sagt man.

Oder wie JoeBar: Ich schweiße meist schnell eine fette Unterlegscheibe oder ähnliches in den Lagerring, dann hat man genug Ansatzpunkte um den Ring rauszuschlagen...

Vorsorgemöglichkeiten:

  • Lagerschalen mit Nut kaufen, um die Demontage zu erleichtern (Louis)
  • eine solche Nut vor der Montage einschleifen.
  • vor dem Einbau der Kegelrollenlager zwei Aussparungen in die Planfläche am Grund der zugehörigen Lagerbohrung zu schleifen, dann kann man den Außenring später leicht mit einem Dorn austreiben

Lenkungsdämpfer

 

 

Auf der Solomaschine:

Sven: wenn Deine SR ansonsten ein Serienfahrwerk hat und Du nicht auf der Rennstrecke unterwegs bist, braucht's das Ding nicht. Direkt schädlich ist er aber auch nicht. Eigentlich sind Lenkungsdämpfer für extrem starke Motorräder gedacht, die beim Rausbeschleunigen schon mal das Vorderrad vom Boden heben bzw. keine Last mehr auf dem VR haben. Das wiederaufsetzen des Vorderrads mit der Reifenflanke (also außerhalb der -mitte) erzeugt einen Drehimpuls um die Lenkachse, der das Rad in Kurvenrichtung drehen will...
Andererseits hab' ich mir einen Lenkungsdämpfer an die XT gebaut um das Lenkerschlagen bei Geradeausfahrt (ab ca. 120km/h) zu dämpfen. Hat sehr gut funktioniert, ohne spürbaren Einfluss auf das Lenkverhalten.

Steamhammer: ein Lenkungsdämpfer kann schon sinnvoll, bzw. sogar notwendig sein. Er soll ja das Lenkerschlagen (z.B. beim Überfahren von Bodenwellen) verhindern. Einige sensible, moderne Wuthocker kommen ohne Lenkungsdämpfer garnicht mehr aus.
Oft sind die Teilchen einstellbar, da kann es schon etwas kritisch werden, er soll ja auch noch gewollte, schnelle Lenkbewegungen zulassen. Blockiert das Teil, oder ist zu schwergängig.......da muß ich nichts weiter zu sagen.
Mit einem anderen Motorrad, als der SR, habe ich die Erfahrung gemacht, daß ein gut funktionierender Lenkungsdämpfer für Gelassenheit im Vorderrad sorgt und schweißtreibende Auskeilerei im Ansatz unterbindet. Wie gut er ist, weiß man erst dann, wenn man ihn wieder ausbaut. Auf alle Fälle muß er eingetragen werden.

Grund für Lenkerpendeln kann auch die Gewichtsverteilung sein: zu hinterradlastige konfiguration, fastb leerer Tank, loses oder leicht schwingendes Gepäck, ausgeschlagene/lockere Lagerung von Rädern/Schwinge/Lenkkopf, unpassende Reifen, falscher Luftdruck, Auffräsungen auf der Fahrbahn ...

Sitzposition weiter nach vorn verlegen kann helfen.

Am Gespann:

Es tritt öfter ein Lenkerpendeln an Gespannen auf, vor allem im Schiebebetrieb und bei niedrigen Geschwindigkeiten. Das ist eher normal weils halt ein asymmetrisches Fahrzeug ist (muss aber nicht sein) und kann durch Einbau eines Lenkungsdämpfers behoben werden. Oft hilft es aber schon, die ganze Fuhre etwas steifer zu machen (zum Beispiel durch einen Gabelstabilisator).

Lenkungsdämpfer gibt es teuer als Spezialteil neu zu kaufen; dann sind die aber auch einstellbar und piekfein mit Anbauteilen. Mal fragen bei forum.dreiradler.org wegen Bezugsquelle. Funktionieren sollten auch alte Dämpfer aus Waschmaschinen oder VW Käfer/Bus. Anbau mit Kugelköpfen empfehlenswert, von Lenker auf SW-Anschluss oder Rahmen.

 

    <<Zurück zur BUCHELI-Projekt Startseite

ZUM SEITENANFANG
HOME E-Mail SITEMAP
[Impressum]
Diese Site wird durch Google Adsense teilfinanziert
 
Google