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Ergänzung
zu Neukapitel 3.7 Ansaugstutzen und Luftfilter
Motorgehäuseentlüftung, Luftfilter und Luftfilterkasten |
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Motorgehäuseentlüftung |
Motorgehäuseentlüftung original |
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Bei den älteren Modellen gibt es eine direkte Verbindung durch ein
Gummiformteil, das den pulsierenden Überdruck im Kurbelgehäuse und damit verbundenen
Ölnebel in den Luftfilterkasten leitet.
Bei den späteren
Modellen wurde noch ein kleiner Filter zwischengeschaltet.
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Hintergrund: |
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Im Kurbelgeäuse und damit im gesamten Motorgehäuse entsteht
durch den auf- und absausenden Kolben ein ständiger Druckwechsel,
der über eine Verbindung ins Freie erleichtert wird. Früher
mal ging bei praktisch allen Moppeds diese Entlüftung über einen
langen Schlauch in Richtung Antriebskette.
Inzwischen ist z.B.
in Deutschland laut StVZo ist eine Motorentlüftung ins Freie, auch
über einen Abscheider oder Filter generell verboten, die Gase MÜSSEN
dem Verbrennungsprozess wieder zugeführt werden. Daher die Verbindung
zum Luftfilter.
In Summe entsteht
übrigens durch Undichtigkeiten an Ventilführungen und Kolbenringen
permanent ein leichter Überdruck, der umso stärker ausfällt,
je verschlissener die genannten Bauteile sind.
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Probleme |
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Dann kann es vorkommen, dass massiv Ölnebel oder Flüssigöl
und jedenfalls Überdruck in Richtung Luftfilter wandert, was zu Problemen
beim Motorluf führen kann: Der Luftfilter verölt und damit überfettet
das Gemisch. Außerdem kann durch die geänderten Druckverhältnisse
der (druckgesteuerte) Gleichdruckvergaser irritiert werden.
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Abhilfe |
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Zum Testen, ob die genannten Symptome durch die Motorentlüftung bedingt
sind:
- Original-Entlüftungsding
entfernen
- Öffnung am
Luftfilterkasten verschließen
- Entlüftung
wie in Urzeiten über Schlauch realisieren (Gartenschlauch passt
prima).
Ca. 1m lang reicht
völlig aus damit hinten nichts rauskommt, zumindest kein Ölnebel.
Dreck kann auch keiner angesaugt werden da die Luft viel zu träge
ist um so schnell durch das Labyrinth im Motor und den Schlauch zu kommen,
es pulsiert nur kräftig. Verlegung im Bogen hinauf in Richtung Sitzbank
und gegen Ende wieder deutlich nach unten, damit eventuell eindringender
Schmutz nach AUSSEN abfließt.
Die im Zubehör
käuflichen edelstahligen Entlüftungsfilter verfehlen ihre Wirkung
zumeist. Abgesehen davon dass sie offensichtlich illegal sind, kann auch
durch die Nähe zum Motor Sabberei stattfinden. Auch wurde erhöhter
Motorinnendruck vermutet (Probleme mit Ölsifferei an Wellendichtringen
etc. )
Wenn schon vorhanden,
dann mittels Schlauchstück möglichst weit vom Motor wegverlegen,
z.B. unter die Batterie.
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Luftfilter |
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Der originale Schaumstoffluftfilter kann im Alter wegbröseln und findet sich dann gerne im Vergaser oder der Kurbelgehäuseentlüftung wieder. Da passiert scheints eine chemische Zersetzung, die durch Auswaschen in Lösungsmitteln eher beschleunigt wird. Wenn schon auswaschen dann in warmem Seifenwasser.
In Richtung Vergaser ist ein Drahtgeflecht ("Flammsieb") das zumindest in dieser Richtung verhindert dass es Teile des Luftfilters ansaugt.
Ein gern genommener Weg ist der Tausch gegen einen Wechselfilter aus Baumwollgewebe, von K&N. Dieser wird vorgeölt gekauft und einfach statt dem Originalfilter in den Luftfilterkasten eingesetzt, plug and play - allerdings sollte man nach dem Tausch dringend etwas fetter bedüsen da der Filter mehr Luft durchlässt und das Gemisch recht mager werden kann.
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Luftfilterkasten |
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Etwas für geduldige ist der Ausbau. Je nach Zusammenbautoleranz kann es manchmal empfohlen sein das Hinterrad und das Kotblech auszubauen und den losgeschraubten Kasten nach hinten aus dem Rahmen zu ziehen.
Der Kasten von der 2J4 geht auch zur Seite raus, wenn auch sehr sehr sehr knapp und nur mit sanfter Gewalt:
herrkoeppen schrieb mal:
Das geht auch bei der 48T ohne Hinterradausbau. Man braucht dafür einen Kreuzschlitzschraubenzieher, einen 10er Schlüssel und etwas Geduld (Zeitaufwand: 1(?) Stunde):
Motorentlüftung abnehmen. Deckel vom LuFi-Kasten abschrauben. Sitzbank abnehmen. LuFi-Kasten-Schnorchel abziehen. Die zwei obenliegenden LuFi-Kasten-Halteschrauben lösen. Schelle am Vergaser lösen und den Ansaugstutzen abziehen. Wenn er sich nicht seitlich rausholen läßt, einfach über die Nut in den LuFi-Kasten reindrücken. Batterie ausbauen. Batteriekasten abbauen (zwei seitliche Schrauben zum Rahmen und obenliegende (vertikale) Schrauben (Halteblech Gummilager)). Zur Sicherheit (Kabelbruch) Batteriekasten locker fixieren, evtl. auch Blinkrelais abziehen und nach außen hängen. Befestigung der Schutzblechverlängerung (Kunststoffteil) rechtsseitig abschrauben (die andere Seite wurde schon zusammen mit dem Batteriekasten gelöst).
- So, jetzt kann es ganz schnell gehen; oder auch nicht, wenn man mit dem Kopf durch die Wand will. Der LuFi-Kasten kann jetzt Richtung Batteriefach bewegt werden. Bei dieser Bewegung ist schon mal die Lage des LuFi-Kastens für den Ausbau im Hinterkopf zu behalten; und zwar muß die (geriffelte) linke (Batterie-)Seite nachher oben liegen, er muß also (in Fahrtrichtung gesehen) um 90 Grad gedreht werden. So weit nach links durchstecken, daß Stirn- oder Rückseite zum rechten Rahmendreieck zeigen - also noch eine 90 Grad-Drehung, nun diesmal quer. Nun müßte der riesengroße Plastikkasten ohne großen Kraftaufwand (fast bündig) durch die Öffnung passen. Bei Mißerfolg immer daran denken, daß es tatsächlich geht ...
(so schon mehrfach an einer 86er SR exerziert)
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