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Ergänzung
zu Kapitel 1.5, Seite 18
Bowdenzüge |
Worum geht´s
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Eigentlich steht alles im alten Bucheli. Leider aber nicht mehr in den
neueren Ausgaben, obwohl sich an der Technik gar nichts geändert
hat. Bowdenzüge reissen nach wie vor, und man kann sie auch immer
noch selber machen ...
Wie man ein Gasseil einstellt steht weiter unten.
Hier also zum Thema
"Bowdenzüge löten"
Hertweck
erklärt das alles ganz genau in seinem Buch "Besser Machen -
Arbeiten an Motorrädern".:
Daher in aller Kürze
meine Tipps dazu:
- Löten hält
besser als schrauben. Wer also unterwegs seinen Bremszug oder Kupplungszug
reparieren muss, ist mit der Löterei besser dran. Für Gaszug,
Deko oder Choke tut es auch ein Schraubnippel
- Nicht alle Seile
kann man löten. Viele käufliche Fahrradseile sind nicht lötbar,
leider. Anscheinend sind die aus Edelstahl, wofür man ein spezielles
Flussmittel benötigt. Am besten man kauft im Industriebedarf oder
beim Mopedhändler Bowdenhülle und Seil als Meterware (2 mm
Seil Durchmesser). Etwas schwieriger ist es, die passenden Lötnippel
zu bekommen. Die sollten aus Messing sein, und eigentlich dort erhältlich
wo man das Seil bekommt. Louis hat einiges im Programm was man so an
Einstellern, Nippeln, Endkappen etc benötigt. Nicht geben tuts
dort Tonnennippel, beispielsweise für den Gaszug. Die baue ich
selbst, siehe unten.
- Angeblich funktioniert
"Lötwasser" als Flussmittel besser als Lötfett bzw
das Zeug das im Elektroniklot drinnen ist. Ist aber "sauer"
und wenns nachher nicht neutralisiert wird korrodiert es! Ich nehme
immer Elektronik-Lötfett "säurefrei" - bislang problemlos.
- Möglichst
das Seil durch eine saubere oder gereinigte Hülle schieben (Bremsenreiniger)
bevor mans verlötet ...
- Zum Thema "unterwegs
löten" siehe unterhalb.
- Zum Abzwicken des
Seils sollte man sich einen ordentlichen Seitenschneider leisten. Kombizange
oder Leatherman ist Murks. Die Etymologie des Namens und somit
auch die Schreibweise dieses Werkzeuges ist übrigens umstritten:
Viele leiten die Bezeichnung von der Aufgabe des Schneiden von Saiten
ab (Saitenschneider), andere von der Anordnung der Schneide, die im
Gegensatz zum Vornschneider oder Mittenschneider seitlich angeordnet
ist ... ich halte mich mal an den Vorschlag aus dem LEO.
- Lötkolben
mindestens 80W, oder Lichtbogenlöten oder
Butanbrenner verwenden.
- Den fertigen Zug
auch mal schmieren! Oben so lange Motoröl oder besser Nähmaschinen-
oder Waffenöl reinkippen bis es unten rausläuft. Außer
bei Hüllen mit Teflon-Innenzug, die kann man mit Silikonspray behandeln,
weil mineralisches Öl mögen die nicht ...
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Abmessungen: |
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Abmessungen
der "langen" SR-Züge (für breitere Lenker) in cm:
Kupplung:
Gesamt :118,5
Hülle :108
Hub*: 9,2
Gas
(2x):
Gesamt :104,5
Hülle : 95,5
Hub*: 9
(Diese
Angaben sind aus dem Forum - mein Gaszug hat gemessene 111 cm an der 1978er
SR500 2J4)
Deko:
Gesamt :79
Hülle :75
Hub*: 3
*)
Hub:
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Eigenanfertigung Lötnippel: |
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Die Löterei selbst:
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Sauberes
Seilende durch sauberen Lötnippel stecken und aufzwirbeln (siehe
rechts) mit Spitzzange - idealerweise die einzelnen Drähte u-förmig mit der Spitzzange umbiegen!
-
Dann
Nippel so weit aufschieben dass der Drahtpuschel in den Kopf passt.
-
Flussmittel
drauf, verlöten. Dabei ordentlich heiß machen, bis das
Lot am Ansatz herausläuft.
Zu
viel Lötzinn ist schlecht weil dann das Seil auch ein Stück
weit verzinnt und damit steif und bruchgefährdet wird. Am besten
kopfüber löten: Seilende nach unten und so lange Lot in den
Spalt geben bis sich unten ein schöner Kopf gebildet hat.
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Zum
Thema "Löten unterwegs" |
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Da gibt es ein paar Möglichkeiten.
- 12V-Lötkolben
ist die schlechteste davon (zu geringe Leistung, groß).
- Butangasbrenner
gibt es schon sehr klein und billig, zur Not tuts auch ein Glutpunkt-Feuerzeug.
Aber manchmal braucht man die Hitze etwas gezielter und will nicht Benachbartes
anschmurgeln. Oder es weht starker Wind und das Löten mit der Flamme
ist nicht lustig.
- Lichtbogenlöten
mit dem Kohlestift. Hab ich aus dem Hertweck-Buch "Besser Machen",
praktiziere ich seit Jahren mit Erfolg, mit 6V und 12V. Abgefallenes
Kabel auf Lampenfassung löten, oder Bowdennippel reparieren etc.
Im Folgenden ist das beschrieben:
Das ganze passt übrigens
locker in eine Zigarettenschachtel.
Eine alte 4,5 Volt Flachbatterie oder eine größere Zink-Kohle-Batterie
zerlegen (Baby oder Mono, ohne Aufschrift "Alkali") und vorsichtig
Kohlestift entnehmen. Bei der Flachbatterie ist schon ein Messingblech
dran, die wäre also vorzuziehen. An die Blechzunge passt dann ein
handelsüblicher Kfz-Flachstecker :-).
Kohlestift am Ende anspitzen (Schleifpapier, Feile)
Zwei Stück Kabel,
je ca. 1m lang zuschneiden, mit mindestens 1,5er Querschnitt. Eines wird
mit dem Kohlestiftblech verbunden und mit dem Pluspol der Fahrzeugbatterie
(6-12 Volt), das andere mit dem Minuspol der Batterie und über eine
kleine Krokoklemme mit dem zu lötenden Teil.
Berührt man mit der Kohlespitze das Werkstück, so entsteht dort
ein Lichtbogen und punktgenau sehr schnell große Hitze, damit lässt
sich wunderbar beispielsweise ein abgefallenes Kabel wieder anlöten.
Was man noch braucht:
Minidose Lötfett, etwas Lötzinn, Zubehör wie Lötnippel
oder Stecker ... Und
eine kleine Zange zum Kohlestift halten, das Ding wird sehr heiss!
Am besten zuhause
mal ausprobieren!
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Gasseile einstellen |
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Das hat Frank im XT-Forum mal zusammengefasst, gilt genauso für SR500, XT600 und weitere Moppeds mit zwei Gasseilen.
Wenn nur eine Mutter auf dem Seilzugende ist muss sie rechts vom Halter sitzen. Andernfalls kannst du das Zugende nicht im Halter kontern. "Gespannt" sollen die Gaszüge eben nicht sein.
Ich fange immer damit an die Gaszüge in weichen Bögen so zu verlegen, dass sie in allen Lenkerstellungen leicht zu betätigen sind und nie schwergängiger werden. Dann hänge ich zuerst den Öffnerzug (oben) ein und drehe den Einsteller im Halter grob in Position. Anschließend den Schließerzug einhängen und auch grob im Halter positionieren. Öffnerzug in der Halterung so einstellen und kontern, dass in Leerlaufposition des Schiebers in jeder Lenkerstellung ein geringer Leerweg am Gasgriff vorhanden ist und der Vergaser bei Vollgas bis zum Anschlag aufgezogen werden kann. Anschließend den Schließerzug einstellen und kontern und darauf achten, dass er in Leerlaufstellung etwas Spiel auf der Rolle hat und den Öffner in Vollgasstellung nicht behindert.
In beiden Endstellungen (Leerlauf und Vollgas) muss der jeweils unbetätigte Zug etwas Luft haben und sich an der Gasseilführung am Vergaser leicht abheben. Evtl. hilft es die Gaszüge anders zu verlegen oder auch im abgebauten Zustand erstmal testen, ob die Zuglängen überhaupt eine korrekte Einstellung ermöglichen.
Sollte dir eine Einstellmutter auf dem Seilzugende fehlen kann man eine sogenannte "halbe Mutter" (halbe Bauhöhe) mit einer Eisensäge schlitzen und aufsetzen. Das reicht für die Konterfunktion im Halter allemal.
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