[Suche] [Forum] | |
die
motorang-seiten
- du bist hier:
|
|
Ergänzung
zu 1.5 Wartungs-,
Pflege- und Einstellarbeiten Antriebskette: Kettenöler, O-Ringkette, Übersetzungen, Einstellen |
||||
|
Nämlich:
Zuallererst aber, weil es so oft falsch gemacht wird: DIE SPANNUNG DER ANTRIEBSKETTE Die Einstellung der Kettenspannung am unbelasteten Mopped ist von einigen Faktoren abhängig, und so ein Wert ist nicht sehr aussagekräftig wenn man ihn nicht selbst mal ermittelt hat. Die Übersetzung (Kettenblatt/Ritzel), eventuelle Umlenkrollen, der Kettenspanner und sein Zustand, Länge der Federbeine etc wirken da mit. Korrekt: 1) Mopped so belasten
oder Belastung simulieren (Spanngurte die das Heck gegen die Schwimnge
ziehen, oder Federbeine einseitig ausbauen) dass Ritzel, Schwingendrehpunkt
und Hinterachse in einer Linie stehen. In dieser Stellung ist die Antriebskette
geometrisch bedingt am stärksten gespannt. Bei manchen Mopetten hat uns der Hersteller diese Arbeit abgenommen, der Wert gilt aber nur für Mopetten im Orginalzustand und nur für das jeweilige Modell. Auch da sollte man die Spannung aber in mehreren Stellungen des Hinterrades feststellen weil die Kette eben ungleich gelängt sein kann. Bei manchen Mopetten mit extrem langen Federwegen begrenzen Kettenführungsrollen oder Schwingenschleifer das Kettenspiel bei vollem Einfedern und Ausfedern - in diesem Fall, oder auch beim Umbau auf viel kürzere oder viel längere Federbeine, sollte man sicherheitshalber das Kettenspiel am jeweiligen Ende des Federweges gegenprüfen - auch hier gelten die gleichen Einstellwerte. Im Zweifelsfall lieber etwas zu locker einstellen als etwas zu stramm (weil etwas zu stramm ist durch die Geometrie schon VIEL zu stramm). Hier nochmal die Fassung,
die Ihr weiter unten findet: Kettenspannung |
|||
|
|
|||
|
||||
|
Im Überblick die Kettendimension (danke Wikipedia): SR500
48T: 1/2 x 5/16 x 8,51 (428) original 130 Rollen Aufgeschlüsselt:
Kettenteilung x Rollenbreite x Rollendurchmesser Seit die SR das Licht der Welt erblickte hat sich auch auf dem Kettensektor einiges getan. Abgedichtete Ketten wurden zum Standard (O-Ring, X-Ring). Es gibt sie in denselben Dimensionen, sie sind pflegeärmer weil die Abdichtung die Fettfüllung am Entschwinden hindert. Pflegen = reinigen und fetten sollte man sie trotzdem, weil auch "außen" Verschleiß passiert. Die Gummidichtungen verreiben früher, die Reibung von Kette auf Zahnrad trägt mehr Material ab, die Kette erwärmt sich stärker. Wenn man die klassischen Rollenketten fahren will, kann man auch Industrieware nehmen, die es von der Rolle gibt, billig. Man erkundige sich im Industriebedarf. Vorteil für Winterfahrer: Man kann die Kette auch "innendrin" nachschmieren. Bei beringten Ketten ist der Spaß vorbei, sobald sich etwas Salzwasser hinter die Abdichtung gearbeitet hat. Dann rostet es dort unaufhaltsam. Zum Reibungsunterschied offene Rollenkette - mit Ringen abgedichtete Kette hat der einschlägig bekannte helvetische Steffi von http://www.youngtimerklinik.de/ vor einiger Zeit eine sehr interessante Messung gemacht: Steffi: :
|
|||
|
||||
Meine Favoriten sind Kettenfließfette zum Pinseln - nebensteheder Kanister sollte bis an mein Lebensende reichen :) Man muss ja auch O-Ringketten und X-Ringketten ölen - die Rollen selbst sind ja sonst ungeschmiert, die Ringe dichten nur die Gelenke/Bolzen ab. Das Edelste sind Kettenöler, deren bekanntester der Scott-Oiler ist. Im Netz kursieren aber auch einige Bauanleitungen, von manuell über halbautomatisch bis mikroprozessorgesteuert ... Das Prinzip ist einfach: ein Öltank ist im Heckbereich montiert, und über eine Regelung wird Schmierstoff tröpfchenweise auf die Kette gebracht. Die Regelung kann viele Faktoren berücksichtigen: Fahrgeschwindigkeit, Niederschlag, Motorlauf, Außentemperatur, ... Hartmut Dix hat den
MCCOI-Oiler an seiner XT660 X Bj. 2004
perfekt eingebaut. So zum Ahnung kriegen recht interessant: Anleitung
als PDF, 1100 kB |
||||
|
||||
|
ABER: er kann nicht eine schlecht gespannte oder überlängte Kette retten! Eigentlich wird sowas nur bei Enduros/Crossern eingesetzt, wenn aufgrund Schwingenkonstruktion/Federweg das große Schlabbern auftritt (aber NIE so viel dass die Kette abspringen könnte!!!). Gegen das Abspringen gibts da andere Vorrichtungen, meist Schleifklötze und Anschlagrollen in Schwingenlagergegend oder auch geschlossene Polyamidführungen. WEIL: der Kettenspanner ist völlig unwirksam wenn man zB vom Gas geht und hinten bremst. Dann schiebt das Hinterrad die Kette in Richtung Antriebsritzel (oberes Kettentrum), das untere Kettentrum macht mit dem Spanner in solchen Momenten was es will (mühelos). Wenn die Kette zu löcker gespannt ist, wird oben am Ritzeleingang Fürchterliches passieren, ob mit Kettenspanner oder nicht. Und wenn man Glück hat kann man es mit Kaltmetall wieder flicken ... Wenn eine Kette abspringt,
war die Karre schlecht gewartet, oder es ist sehr kurz vorher was passiert
(Kettenschloss aufgegangen, Führungsstück verloren, Hinterachse
locker, ...). Sonst gibt es das nicht. |
|||
|
||||
|
Markus der Zündfix
schreibt: |
|||
|
||||
|
Displex schreibt: motorang: Fürs Gespann hat man es gerne etwas kürzer. |
|||
|
||||
|
Die "ungleichmäßige Längung der Kette" ist vielleicht auch nur das Symptom, dass beim Einstellen der Kette bei unterschiedlichen Radstellungen unterschiedliche Kettenspannung auftritt. Das kann aber auch an steifen Kettengliedern liegen (vor allem wenns kalt ist und das Fett zäh). Eine Antriebskette kann sich nur derart ungleichmäßig längen, wenn Sie einmal viel zu straff gespannt war und beim Einfedern im Stand überdehnt wurde ... Ich würde annehmen, dass ein Ausbau mit ordentlicher Reinigung (Diesel), neu fetten und ein Glied kürzer wieder einbauen eine Möglichkeit wäre - falls nach dieser Prozedur die Spannung über den Kettenumfang halbwegs gleichmäßig bleibt, sich also gut einstellen lässt. Wahrscheinlich sinds nur verklebte/verharzte Kettensegmente die den Ärger machen. Die Kette reißt nicht und springt auch nicht ab, wenn die Kettenräder OK sind, und die Kette richtig gespannt und noch halbwegs in Ordnung (beweglich) ist. Ich nehme an die Kettenradprüfung ist bekannt? Am hintersten Ende des Antriebskranzes die Kette vom Zahnrad ziehen - sie sollte maximal bis zur halben Zahnhöhe heruntergehen. Im Bucheli steht wie man den Verschleiß misst, am Beispiel der 530er Kette: Dann weißt Du wie groß der Verschleiß wirklich ist (Grenzwert liegt übrigens bei 2% Längung). Falls Du das Buch grade nicht da hast: Die Teilung der 530er-Kette ist 5/8x3/8 Zoll. 5/8 Zoll ist dabei der Abstand der Niete, das sind 2,54 x 5 / 8 = 15,875 und aufgerundet 15,9 mm. Auf eine Kettenlänge macht das lediglich 2,5 mm Fehler aus; die erlaubte Längung beträgt hingegen satte 32 mm. So viel zur Relation ... Zähle an der ausgelegten Kette die Anzahl der Niete ab (etwas mehr als 100 sollten es sein). Dann Anzahl der Niete minus eins, und das Resultat mit 15,9 mm Nietabstand malnehmen (das wäre der Neuzustand). Dann miss nach wie lange die Kette von der Mitte des ersten bis zur Mitte des letzten Niets wirklich ist. Wenn die Differenz mehr als 2% beträgt: wegschmeißen! Also gemessener Abstand dividiert durch rechnerischen Abstand muss kleiner sein als 1,020! bei 1,015 würde ich schon mal überlegen eine neue Kette zu kaufen, weil allzu lange hält sie dann nicht mehr (Verschleiß beschleunigt sich gegen Ende ...) Üblicherweise werden dann auch Ritzel und Kettenblatt zu tauschen sein ("Kettensatz"). Ich habe mir dazu in Autocad ein Maßblatt gemacht, das die verschiedenen Längungen über 10 Glieder (= 11 Rollen) darstellt. Wenn man das ohne Seitenanpassung auf A4 ausdruckt sollte es passen, für XT500 und SR500: |
|||
|
||||
|
Endlosketten sind natürlich haltbarer, weil jedes Kettenschloss ein potenzieller Schwachpunkt ist (Montagefehler etc). Allerdings muss man dazu die Schwinge (tei-) ausbauen. Endlosketten sind bei starken Maschinen empfohlen, für die Standard-SR aber unnötig. Eine Zwischenlösung
sind Nietschlösser, die entweder mit Verschraubung oder mit dem Hammer
funktionieren. In beiden fällen wird eine Verbindung hergestellt,
die sich nur noch mit Gewalt trennen lässt. |
|||
|
||||
|
|
|||
|
||||
|
Die Ritzelmutter hat auf einer Seite eine Ausnehmung, diese muss zum Motor zeigen. Sie nimmt den überstehenden Vielzahn der Keilwelle auf. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund auf dem Vielzahn aufreitet, wird sie sich über kurz oder lang lockern. So etwas kann vorkommen wenn ein Ritzel zu dünn ist, die dahinter liegende Buchse zu kurz, oder eben die Mutter falschherum montiert wird. Oder ohne Sicherungsblech. Siehe dazu auch weiter unten für Bilder (Umbau auf 520er Kette) Für Reisen kann es vorteilhaft sein, auf die 32er Mutter außen einen 22er Kopf (Mutter) aufzuschweißen, um die Mutter unterwegs mit dem Bordwerkzeug aufmachen zu können. Dabei darf die Zahnwelle natürlich nicht aufreiten .... Anzugsmoment ist laut Yamaha 70 Nm (Werksangabe 2J4 1978). Im ersten Modelljahr der XT500 (1986) waren hier 4-8 mkg spezifiziert, also 40-80 Nm. Andere Lösung
zur Ritzelsicherung: Übrigens ist die Welle härter als die Mutter - wenn man die Mutter nicht mehr anziehen kann ohne dass sie durchdreht, kann es schon reichen, eine neue Mutter zu verwenden. Man darf sie auch schon vorher ersetzen, wenn sie merklich Spiel im Gewinde auf der Welle hat! Ritzel für Montage/Demontage gegenhalten: siehe Spezialwerkzeuge
|
|||
|
||||
|
|
|||
|
||||
|
Am
sichersten kannst du die Kette einstellen, wenn du mindestens
einen, notfalls auch beide hinteren Stoßämpfer ausbaust. Nun
mit Ratschengurten die Schwinge so weit hochziehen bis die Antriebswelle,
die Schwingenlagerung und die Hinterachse eine gerade Linie bilden. *Wenn die Kette beim vollständigen ein- oder ausfedern auf der Schwinge aufliegt (auf der Schwingenrolle oder entsprechenden Schleifern an anderen Motorrädern) dann verkürzt sich das Spiel wieder. Hier kommt es zusätzlich also auf die Federbeinlänge etc an - bei gröberen Umbauten sollte man also die maximale Kettenspannung auch in den Endpunkten des Federweges prüfen, zumindest einmal. Hiha: Wenn man eine trockene Kette nach langer Zeit wieder mal schmiert, wird sie beträchtlich länger, das ist normal rei97: Ein weiterer Grund für Schlabbereien kann Spiel im Kettenblattträger und/oder in der Schwingenlagerung oder sogar ein lockerer Motor sein. Anmerkung von motorang: Im Maschinenbau (ohne Federung, ohne Rost, mit Dauerschmierung und üblicherweise ohne große Lastspitzen, ohne Straßendreck und Salz, Rollenkette ohne O-Ringe) gilt als empfohlenes Spiel des Leertrums 1% des Achsabstandes. Zu knapp ist schädlicher als zu locker. Wer auf plusminus null einstellt wird das Getriebeausgangslager killen. Wer seine Kette nicht gepflegt hat und nach dem Winter ungeprüft losfährt kann seine Kette auch killen wenn er auf plusminus 10 eingestellt hat (weil sich die wahrscheinlich durch Rost in der Kette etwas verkürzt hat). Wer auf plusminus 30 einstellt hat im Betrieb wahrscheinlich maximal plusminus 50 und die Kette dengelt irgendwo dran oder springt im übelsten Fall ab. Es kommt wohl auch immer aufs Motorrad an. Ich würd bei der XT500 als "Grenze" der Lockerheit ansehen wenn der Federspanner nicht mehr ordentlich arbeiten kann (bei der XT500 wird der Federkettenspanner übrigens bei der Einstellung NICHT beachtet, man entlastet ihn also). Oder wenn die Kette auf der Schwinge läuft. Dann ist es zu locker, auch wenn dieser Fahrzustand im wirklichen Leben kaum mal vorkommen wird und wenn dann nur ganz kurz, bei Beinahe-Stoppies oder Sprüngen. Ich hab das Kette einstellen bei meiner Tenere gelernt. Die wird über einrastende Exzenterscheiben eingestellt. Es gibt meistens eine zu knappe und eine zu weite Einstellung, ich nehm die zu weite und schau halt öfter mal nach der Spannung. Und ich messe da auch nicht jedesmal nach. Meine persönliche Erfahrung: ich stell die Kette lieber etwas lockerer ein. Mir ist noch keine abgesprungen, runtergefallen oder sonstwas, und die Sätze halten auch so lange wie bei anderen. Und ich hatte noch kein defektes Abtriebslager.
|
|||
|
||||
Die teure 530er Kette ist reichlich überdimensioniert. Die späten Modelle kamen mit einer zierlichen 428er aus. Lediglich
muss beim Ritzel der Breitenunterschied ausgeglichen werden Hendrik:
ich hab zig schwingen vermessen...3mm sind da nix, bei den rahmen gibts auch toleranzen im mm bereich... Zur Distanzkorrektur übers Ritzel gibt es vier Möglichkeiten:
|
||||
|
1. Eine längere Distanzhülse (XT500, 18,5 mm) hinter dem Ritzel einsetzen und ein 6 mm breites Ritzel verwenden. Das ist das Standardprozedere und diese Hülse wird auch genau dafür von Kedo verkauft, Artikel 27520. Die Seite mit den Ausnehmungen gehört zum Motor hin eingebaut ... Wenn man die Distanzbuchse rauszieht kommt Öl daher - die bildet einerseits (außen) die Dichtfläche zum Wellendichtring der Abtriebswelle und andererseits (innen) die Dichtfläche zum O-Ring auf der Abtriebswelle. Beide Dichtringe können beim Ausbau/Wechsel leiden, ich würde die dementsprechend mitwechseln oder zumindest liegen haben falls es nach dem Buchsenwechsel ölt. Distanzhülse lang, 18,5 mm, für 520er Ritzel ohne Bund >
90387-25507
|
|||
|
2. Eine Distanzscheibe HINTER dem Ritzel einsetzen und ein 6 mm breites Ritzel verwenden. Die originale kürzere SR-Distanzbuchse wird also beibehalten und durch eine Distanzscheibe verlängert, die innen so groß sein muss dass sie über die Wellenverzahnung passt. Gibt's bei Freunden mit Drehbank. Oder nach dem Tipp von Kampffussel2 vorgehen und statt einer Beilagscheibe gleich Ritzelsicherungsbleche verwenden::
|
|||
|
3. Eine Distanzscheibe VOR dem Ritzel einsetzen und ein 6 mm breites Ritzel verwenden. Die originale kürzere SR-Distanzbuchse wird also beibehalten und auch die Kettenflucht von der SR wird beibehalten - die Kette läuft innen genauso wie bei der 530er, ist nur weniger breit.
|
|||
|
4. Ein 520er Ritzel mit Bund einsetzen. Das ist auf der Welle knapp 9 mm breit, hat die notwendige Distanz also schon integriert. Je nach Gusto kann man sie so oder so einbauen und damit die Kettenflucht auch frei wählen, ähnlich wie bei 2. versus 3. Bundritzel mit annähernd gleicher Breite wie ein 530er Ritzel gibt es passende von der XTZ750 (Bund beidseitig) und bei JT-Sprockets:
Das Ritzel für den 428er Kettensatz hat übrigens bereits einen Bund, daher ist beim Wechsel von 530 zu 428 oder umgekehrt nichts beizulegen.
|
|||
<<Zurück zur BUCHELI-Projekt Startseite |
[Impressum] |
Diese
Site wird durch Google Adsense teilfinanziert
|
|
|