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Island, Juli 2013 - Woche 2 - Lakigar, Vik, F261


Es geht regnerisch weiter, aber wir kriegen unser Zeug halbwegs trocken auf die Moppeds - vor allem weil es am Camping einen überdachten Trockenplatz für die Wäsche gibt. Wir parken unsere Motorräder direkt daneben und können so halbwegs geschützt die Sachen einpacken und während des Frühstücks sogar die Zelte ein wenig trocknen.

In der kleinen Gemeinschaftsküche machen wir Eier mit Speck zum Frühstück - diese Energie trägt uns durch einige Kilometer Dauerpiss nach Vik wo wir in einem Restaurant Zuflucht finden.

Bei Kaffee, Kuchen und Suppe sondieren wir die Lage.

Die Wetterprognose ist nicht toll - aber inzwischen ist die Sprengisandur offen, und die ist das Ziel, jawoll!
Heute sicher nicht mehr, dazu ist das Wetter zu beschissen. Es regnet ständig, und reichlich.
Telefonisch suchen wir nach einer Hütte auf den nächsten 50 km Strecke bevor es ins Hochland gehen soll, aber es ist alles voll.
Also Regenkombi an und Zeltplätze abklappern. Der in Seljavellir existiert ebenso wie das zugehörige Schwimmbad nicht mehr, aber bei Seljaland werden wir fündig. Ein Zeltplatz mit Cafe und einem kompetenten Betreiber mit Superjeep vor der Hütte - und Illykaffee!

 

In der Gemeinschaftsküche sitzen wir wie alle anderen Gäste auch, und schauen zu wie es draußen schüttet. Futter von den Moppeds holen, kochen, abends eine Regenpause mit kurz sogar Sonne.
Zelte im Windschatten vom Haus aufbauen. Mit Ortliebtasche ins Zelt. Matte und Schlafsack ausbreiten, der Sturm rüttelt schon wieder am Zelt.

Unser Nachbar ist ein Däne der hier campiert weil es ihn in seinem kleinen Mietwagen bald von der Straße geweht hätte. Hoffentlich wird es morgen besser, der Chef meinte es sei hier nie drei Tage am Stück Schlechtwetter - Schönwetter allerdings auch nicht.

 

In Island herrscht eine gewisse Toleranz seitens der spärlichen Polizei - wie weit würde man damit in Mitteleuropa kommen?

 

 

 

Tolles Wetter und toller sonniger Blick nach Süden übers tiefblaue Meer ... äh ...

 

 

Man erinnert sich vielleicht noch an den Vulkan Eyjafjallajökull (Inselbergegletscher) und seine Störung des Flugverkehrs 2010?

Das hier passierte ein Jahr später ganz in der Nähe, im Juli 2011.

Ein kleiner Ausbruch des Katla-Vulkansystems unter dem Gletscher Mýrdalsjökull (Gletscher des sumpfigen Tales). Sehr viel Schmelzwasser strömte in den Gletscherfluss und verursachte einen Gletscherlauf, quasi einen Tsunami an Land.

 

Der Gletscherlauf zerstörte die Brücke der Ringstraße. Aufgrund einer Gletscherlaufswarnung durch ein Wasserpegel-Frühwarnsystem wurde die Straße bereits etwa eine Stunde vorher gesperrt, so dass niemand zu Schaden kam.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber zurück zu unseren kleinen Sorgen. Die Wetterlage am Handy - für reichlich Regennachschub ist gesorgt, kommt das Wetter doch von Südwesten.

 

 

 

Unsere Rettung: Kaffi Kot in Hamragarðar 861 Hvolsvöllur

 

 

 

Souvenirladen, Coffee House, Camping und Tourenanbieter direkt beim Seljalandsfoss Wasserfall.

 

 

 

Ob das hilft?

 

 

 

Hestur með Kartöflur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurze Auflockerung, Blick zur Küste

 

 

 

Ein trockener Moment

 

 

 

Zumindest von oben kommt keine Nässe.

 

 

 

 

 

 

 

Zelten im Windschatten. Nebendran ein Mietcamper für 2 Leute mit Kleinkind, auf Kangoo-Basis. Das Foto entstand kurz vor Mitternacht.

 

 


Zur Sprengisandur (F26)
 

In einer Regenpause ins Cafe schlurfen, schon mit Endurozeug an. Cappuchino schlürfen, Kuchen essen. Regen. Karte schauen, Bilder und Bericht hochladen. Regenpause, Zelt (nass) einpacken. Ins Bad, dann restliches Zeug aufrödeln.

Die Wolken ziehen wie im Zeitraffer vorbei, bei einem Stückchen blauen Himmel starten wir. Ein Glück, kein Regen bis zur Tankstelle in Hvolsvöllur. Noch eine Packung Notwurst im Tankstellenshop gekauft und weiter.

 

Die F216 führt durch Weideland in einem weiten Tal dahin. Dass wir Rückenwind haben, merken wir bei einem Fotostopp. Immer wieder verweht es den Wasserfall, auch die Lederhandschuhe sollte man nicht nur auf die Sitzbank legen ...

 

Tankstelle Hvolsvöllur: Angler

 

 

 

Tankstellenfotos: Tourenbusse

 

 

 

Tankstellenfotos: Mobilnetz gibt es praktisch überall.

 

 

 

Das ist mal ein lautmalerischer Name für einen Wasserfall ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lieblingsvogel: Austernfischer

 

 

Bald wird der Asphalt zur Piste, und nördlich vom Þórsmörk geht es dahin.Kleine Furten, einige Lacken vom Regen, vorbei am Eyjafjallajökull (Inselberggletscher)

Wir möchten gerne über die F261 zwischen die Gletscher Tindfjallajökull und Mýrdalsjökull gelangen, und von dort über die nördliche Verbindungspiste zur Hütte Hungursfit zur F210 und weiter nach Norden zur 26/F26.

Diese Piste wurde uns vom Campingchef als spektakulär empfohlen, und tatsächlich ist sie das - fallweise verläuft sie in einer schmalen schwarzen Schlucht, halb im und halb neben dem Wasser. [ein Toyota-Video]
Hier sollten wir keine großartigen Fehler machen, weil da wären wir auf uns alleine gestellt - wir treffen praktisch keine anderen Reisenden auf dieser Piste ohne Namen.

 

Leider aber scheitern wir nach einigen wirklich schönen Kilometern an einem Geröllhang - ebenso wie einige Freizeitcrosser ohne Gepäck nach uns.
Die steile Auffahrt ist so locker dass wir uns ständig auf halber Höhe eingraben. Der Versuch, es mit Schwung zu schaffen, endet mit einem Umfaller von Richard, und ich kann das gerade noch so ausreiten als mein Vorderrad leicht wird.

 

Hier geht es los - F261 entlang des Markarfljöt.

 

 

 

Das sollte der Eyjafjallajökull sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der 651 m hohe Einhyrningur - eine zerborstene Basaltkuppel.

 

 

 

Blick zurück ins Tal des Markarfljót und zum Eyjafjallajökull.

 

 

 

Wir passieren die Hütten bei Graenafjall.

 

 

 

Und dann wird es spektakulär ... da unten verläuft die Piste.

 

 

 

 

 

 

 

Und hier scheitern wir mehrfach

 

 

 

Tenere-Sprungschanze

 

 

 

BMW steckt fest. Umkehr.

 

 

 

 

 

 

 

Also drehen wir um und versuchen, weiter über die F216 zur F26 zu gelangen.

 

 

Wir stoßen abends nahe der Kreuzung mit der F210 auf die Mutter aller Furten, so eine wie auf den lustigen Videos auf Youtube. Ich versuche es mit der Tenere, aber komme nicht weit. Das Wasser reicht bis zur Sitzbank als das Vorderrad in ein Loch fällt und sich das Hinterrad dann eingräbt. Nur mit Mühe kriegen wir das Motorrad zu dritt rückwärts wieder an Land. Die Strömung ist recht stark, das Wasser kalt. Die Tenere springt nicht an. Der Auspuff ist vollgelaufen, ich hatte zum Schieben den Motor abgestellt.

Also das Vorderrad den Hang hochgeschoben und das Wasser aus dem Auspuff gekickt. Luftfiltercheck: trocken. Vergaser ablassen, 50x kicken, geht wieder. Ein Geländewagen kommt zur Furt, ein Pajero mit fast normaler Bereifung. Er kommt etwa bis zur Hälfte, dann steht ihm das Wasser bis über die Motorhaube, er legt sofort den Retourgang ein und fährt Vollgas wieder raus. Es sei zu tief meint er, er kenne die Furt.
Was jetzt? Es ist 17 Uhr, wir beschließen hier zu zelten und zu schauen ob es morgen früh geht.

 

Unwahrscheinlich aber möglich dass der Wasserstand auf Boxerniveau absinkt. Momentan stürmt und regnet es, das Zeug ist nass oder voll mit schwarzem Sand oder beides. Martin richtet sich als erster im Zelt ein. Ich durchsuche das Gepäck am Mopped: Futter und Waschbeutel, Schlafzeug und Wäschesack ins Zelt, draussen noch ausziehen, pinkeln, und rein in die Höhle. Richard kommt zum Essen rüber, Notwurstzeit. Zähne putzen in der Apsis, schlafen um 20 Uhr.

 

"Meine" Furt ...

 

 

 

Notcamping

 

 

 

Windstilles Abendessen

 

 

Sonntag 7.7.2013. Mein 13.Hochzeitstag, beiläufig. Aufstehen um sechs, Blick aus dem Zelt: der Wasserstand ist gesunken, aber nicht genug. Es war nachts windig, jetzt ist es trocken draußen. Wir packen langsam zusammen, trocknen und säubern alles so gut es geht.

Meine rechte Box (Werkzeug und Teile) war halb voll mit Flusswasser ... aber jetzt kommt die Sonne raus.
Da wir hier nicht weiterkommen müssen wir zur Küste zurück und von dort direkt in die F26 einsteigen.

 

Immer wieder kommen Wanderer vorbei, die über die alte hölzerne Fußgängerbrücke den Fluß queren.
Leider kriegen wir da die BMW nicht hoch.
Also rein in die feuchten Klamotten und tour retour.

 

Offensichtlich nur für Fußgänger

 

 

 

Zeug trocknen - ohne Wäscheleine

 

 

 

 

 

 

 

Verdammt ... der Alukoffer ist abgesoffen. Ich hätte Ablauflöcher reinmachen sollen. So muss ich alles ausräumen, ausschöpfen, trockenwischen.

 

 

 

Ein Heißgetränk am Morgen macht extrem gute Laune!

 

 

 

Und das Wetterchen auch!

 

 

Mein Motorola Defy+ läuft nach einer Woche als Navi (mit angestecktem Stromkabel) hinter dem Display an.

Auch mein Navigationsbackup ist damit ausgefallen. Bleibt noch Martins Garmin-Gerät und die Papierkarten.

 

Das Defy wird später auf einem Heizkörper getrocknet und tut wieder normal seinen Dienst.

 

Seit der Furtscheiterung ist das Bergeseil absolut griffbereit ...

 

 

Nach einem kurzen Stück Piste kommen wir zur letzten Furt von gestern. Da waren wir einfach durchgefahren. Heute hat Richard Pech, erwischt mit dem Vorderrad einen Stein und kann den Boxer nicht in der Strömung halten. Während ich in den Fluss laufe legt sich die BMW nach rechts, die Alubox öffnet sich ein Stück, und ich sehe Gepäck aufschwimmen, kann gerade noch den Deckel zuknallen.
Dann zu zweit die GS unter dem Gejohle der Wanderer ans andere Ufer schieben - am besten geht es indem ich am Vorderrad drehe.

Richard flucht und beginnt die Zerlegung. Wasser im Luftfilter, im Auspuff, in den Vergasern, Zylindern, und in der rechten Alubox. Das Brot und ein paar andere Futtersachen sind zum Wegwerfen, der Schaden insgesamt gering.

Nach einer Stunde brummelt der Boxer wieder und es geht weiter. Recht zügig fahren wir zurück bis Hvolsvöllur, kehren bei einer Pizzeria ein und studieren unsere Optionen. Es beginnt zu regnen, laut Vorhersage dauerhaft für 2 Tage.

 

Wir finden als letzte Möglichkeit vor der F26 zwei Zeltplätze bei Leirubakki die wir ansteuern. Da zum Dauerregen jetzt auch noch etwa 50 km/h Wind kommen, und am Camping kein Trocken- und kein Aufenthaltsraum sind, entscheiden wir uns für eine Schlafsackunterkunft beim Hotel Leirubakki. Mit 25 Euro pro Nase bezahlbar und wir haben ein 4er Zimmer mit zwei Stockbetten für uns, können am Gang die Sachen über Heizkörpern trocknen, und heiße Dusche ist ebenso inklusive wie W-LAN, Hot Pot und Sauna. Ich schlafe gegen 21 Uhr ein. [Link]

 

 

 

 

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