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Die Brücke verströmt den Charme eines Wohnzimmers ... ein bisserl Kapelle ist auch dabei .. was soll da schon passieren?

Wir parken auf dem Parkplatz des kleinen Städtchens, das die Autos aus seinen engen Gässchen verbannt hat, und jausnen erst mal.

Dann wird eine Runde spaziert, eingekauft, Fährtermine erkundigt, und eine "Landkarte" gekauft. Mit Hilfe dieser recht phantasievollen Orientierungshilfe finden wir nach vielen Kurverln am Ende einer 8 km langen Schotterpiste eine kleine Bucht an der Ostküste, die unser Übernachtungsplatz wird.

Das einzige Haus dort ist von Italienern bevölkert, die gerade fröhlich lärmend das Abendessen zubereitet - anscheinend eine Art Ferienhäuschen, denn es sind noch weitere Landsleute mit drei Campern aufgestellt, und als wir dort fragen werden wir zum Haus geschickt. Kein Problem, wir sollen uns einfach vor den ersten Camper stellen …
Machen wir, werfen unser kleines Zelt zwischen Auto und Strand, den Tisch und die Ausbauküche daneben, und dann wird gekocht!

Leider muss ich bei der Gelegenheit feststellen, dass mein treuer Benzinkocher defekt ist - das Pumpenventil hängt und ist nur mit Spezialwerkzeug ausbaubar. Für den Rest vom Urlaub müssen wir mit dem kleinen Gaskocher auskommen, der eigentlich nur für die schnelle Kaffeekocherei mit ist.

EIN Baum reicht zum Hängematte spannen.

So gestärkt bin ich für einen Tauchgang bereit. Bewaffnet mit Digitalkamera und EWA-Marinebeutel mache ich mich auf die Jagd.

Leider ist sowohl Sucher als auch Display unter Wasser unbrauchbar, aber der Autofokus funktioniert und grob draufhalten auch.

Anschaubar werden die Bilder erst nach Korrektur am heimischen Rechner, wo der Grünstich entfernt und der Kontrast angehoben wird. Beim Tauchen erledigt das unser Auge, am Foto muss man nachhelfen - die Bilder vermitteln jetzt einen halbwegs realistischen Eindruck aus der Schnorchlerperspektive.

Viele Goldstriemen

Oben: ein Schriftbarsch (der mit den schwarzen Streifen)

Rechts (leider abgeschnitten): ein sehr schöner bunter Meerpfau

Die Bucht hält uns noch bis zum frühen Nachmittag, dann geht's weiter auf Erkundungsfahrt. Kefallonia hat nur zwei Campingplätze, obwohl deutlich größer als Lefkada - hier steckt der Tourismus noch in den Kinderschuhen, zumindest was Camping anbelangt.

Wir schauen uns mal den ersten an, in Sami - es ist Wochenende, und die Woche des italienischen Feiertages Nr. 1 - Ferragosto - dementsprechend brechend voll ist es dort. Ein schattenfreies Platzerl würden wir schon bekommen, aber … nach den guten Erfahrungen der letzten Nacht probieren wir weiter unser Glück, irgendwas Passendes werden wir schon finden. Also weiter in Richtung zum Camping Nr. 2 in Argostoli, der Inselhauptstadt.

Es dämmert, also suchen wir auf der tollen Karte erfolgversprechende Platzerl aus und fahren sie ab. Die Gegend weist ein paar Höhlen auf, da könnte man ja am Parkplatz übernachten und morgen früh gleich unter die Erde?

Die erste Höhle ist mitten in der Stadt, die zweite so schlecht beschildert dass wir uns komplett verfahren und nur mit Mühe wenden und zurückfahren können (Schotterstraße - steil - bergauf - eng - nachts …) - die Bodenfreiheit und das Untersetzungsgetriebe unseres Kraxelautos zahlen sich wieder aus. Nach einem weiteren Fehlschlag ähnlicher Natur finden wir auf der Hochebene zwischen Sami und Argostoli zwischen Weingärten einen Platz, wo die Schotterstraße breit genug für zwei Autos ist, weit und breit kein Haus, nicht mal Hundegebell, und viel Ruhe und Sternenhimmel - passt. Am nächsten Morgen in Ruhe gefrühstückt, und weitergefahren.

Nachdem uns beide Campings nicht soo toll vorkamen, entscheiden wir uns für einen Strandtag - eventuell kann man nach Badeende ja dort übernachten?
Wir fahren also wieder nach Norden hoch. Es ist sehr sehr heiß, wir sind müde - da kommt eine kleine Pause ganz recht. Bushaltestelle mit Platane, Quelle, Ruhebankerl, Schatten - und eine Handvoll Weintrauben als Stärkung. Dann, eine halbe Stunde später, gehts weiter.

In und um Assos ist es reichlich eng, und die Parkplätze rar … aber wir finden was brauchbares. Mittagspause.

Danach fahren wir zum kefallonischen Vorzeigestrand "Myrtos Beach".

Auch hier: Übernachtungsplatz Fehlanzeige. Es stehen zwar ein paar Camper unten, aber es erzählen uns die Leute dass um 21 Uhr die Polizei durchfährt und die Leute wegschickt, man kann oben an der Straße beim Restaurant auf dem Parkplatz übernachten. Außerdem ist heute abend das jährliche Konzert in der Bucht, und wer keine Eintrittskarte kaufen will muss bis 19:30 weg sein.

Schicksal - wir müssen eh Wäsche waschen und fahren halt doch zum Camping in Sami. Weil nur für eine Nacht ist, kümmert uns auch der fehlende Schatten nicht.

Danach geht's zum gestrigen Badestrand. Der ist über viele enge Asphaltkehren erreichbar, wo jetzt gegen Mittag die Parkplätze rar werden - die meisten Leute parken jetzt schon entlang der Straße, in der prallen Sonne mehrere Kehren oberhalb des Strandes, und wandern mit Sack und Pack hinunter. Wir werden nach einem Blick aufs Fahrwerk runtergewinkt, Normalautos werden zurückgeschickt. Warum wird uns bald klar - es sind nur noch Weichsandparkplätze frei. Rein geht's noch mit Schwung und 2WD, fürs Rausfahren werden wir dann alle angetriebenen Räder brauchen die wir haben.

Die Schwimmerei ist schön, das Wasser sehr sauerstoff- und sandreich und daher türkisfarben. Die Brandung ist nicht ohne, und sorgt für viel Unterhaltung. Geduscht wird dann beim Fahrzeug, nur aufs Klo wandern wir zur kleinen Taverne (nächstesmal kommt das Porta Potti + Heckzelt mit …).

Abends fahren wir wieder auf die Hochebene und stellen uns auf unseren "alten" Platz - inzwischen wissen wir auch wo man das Auto parken muss damits morgens im Schatten steht …

Morgen solls mit der Fähre wieder nach Lefkada gehen, das Ticket hatten wir in Sami telefonisch reserviert.
11:45 Abfahrt = 11:15 am Hafen, das ist sportlich, weil es doch 1 ½ Stunden Fahrerei sind bis dahin. Gut eineinhalb Stunden brauchen wir auch für zügigen Aufbruch, allerdings mit Komplettfrühstück (Espresso aus der Kanne und so).

Hier ein Blick aus dem Elternbett nach vorne zum Kinderbett.

Oben: Frühstück

Rechts: Kücke mit Kühlbox, daneben Kinderbett

Auf Lefkada nehmen wir die Inlandsroute nach Norden, dann halbwegs direkt zum nächsten Etappenziel: die Quellen des Stix (Archeron Springs). Hier vermutete man in der Antike den Eingang zur Unterwelt. Für uns scheint der Platz allerdings wie das Paradies, mit seinem kalten Wasser, und schattigen Ruheplätzen - es ist extrem heiß, man wird ganz schön schläfrig beim Fahren.

Kurz nach dem Untermeertunnel von Preveza fahren wir bei einer Tankstelle zu, tanken Kaffee und Eis. Die Küste hat hier einige Campings, ist aber derart unspektakulär dass sie sich wohl nur als Wohnwagenstellplatz eignet ...