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motorangs SR-Seiten ... Seite 2
 

Im Februar 2004 wurde die Überholung begonnen. Hauptsächlich um mal nachzusehen, in welchem Zustand sich der Motor tatsächlich befindet (hoher Ölverbrauch). Außerdem Kleinigkeiten zu richten:

  • Antriebswellendichtring (siehe öliges Bildchen links - Motor von links unten)
  • Ritzelmutter auf 22 mm ändern (wer hat unterwegs schon den 32er dabei ?)
  • Ritzelabdeckung hat ausgerissenes Gewinde -> Helicoil
  • LiMa-Befestigungsschrauben mit Schraubensicherung einbauen, ...

Und: es bestand der begründete Verdacht, dass der Vorvorvorbesitzer den Motor tunen ließ, und deswegen keine vernünftige Vergaserabstimmung zustande zu bringen war.

Hier also die Story, mit Bildern ...


Zerlegen: Motorausbau
1 Stunde

Das Gespann wird auf die Rampe geschoben, der untere Seitenwagen-Hilfsrahmen entfernt. Sitzbank und Tank runter, Vergaser weg, Elektrik abhängen, Öl ablassen, Züge aushängen usw., alles Routine, trotzdem schön den Bucheli daneben liegen haben und immer wieder mal nachlesen, und keine Eile. Das Kettenschloss bleibt zu, stattdessen wird das Ritzel gelöst (Helfer latscht auf Bremse, dann mit der 32-Nuss dran) und abgezogen. Der Auspuffkrümmer geht leicht herunter, und offenbart Rostschäden. Einer der Auspuffstehbolzen war durch eine Inbusschraube ersetzt worden, aber die Gewinde sind beide gut.

Tip: im Bucheli steht dass man den Motor nach rechts aus dem Rahmen heben soll. Es geht auch nach links (rechts sitzt bei mir der Beiwagen), wenn man die linke Fußraste demontiert hat. Gut ist es wenn man einen Helfer hat: einer alleine ist mit dem Anheben des Blocks vollauf beschäftigt, der andere kann ansagen wo es klemmt, die blöde Ölleitung weghalten, oder zugreifen wenn die Kraft nachlässt. Auch Arbeitshandschuhe sind vorteilhaft, schnell hat man sich sonst eine Rißquetschwunde zugezogen (passiert anno 1987, 17 Jahre her und immer noch in Erinnerung - autsch!)

Der Motor wird zunächst auf einer Bierkiste zwischengelagert, und dann auf einem Halter verschraubt, um besser arbeiten zu können. LiMa-Deckel abnehmen, Ventildeckel runter und Kolben durch Drehen am Rotor auf OT Arbeitstakt gestellt (Beide Kipphebel haben Spiel). Dann Schrauben über Kreuz auf und mit dem Gummihammer die Haube gelockert und abgezogen

 

Frisch ist's im Februar zu schrauben ...

Kickindikator sitzt auf Nockenwelle

Der Deckel ist nur eingeklebt

Zylinderkopfhaube, abgenommen

Blick in den Zylinderkopf

Der Steuerkettenspanner der 2J4
Zylinder demontieren
1 Stunde


Zuerst den Steuerkettenspanner ausbauen.
Nockenwellenzahnrad lösen geht gut mit dem elektrischen Schlagschrauber, den ich erstmals einsetze. Dadurch entfällt die mühsame Gegenhalterei fast völlig, und auch mit Schraubensicherung verklebte Gewinde lösen sich.

Links zu sehen: das passende Werkzeug für den Zweck: elektrischer Schlagschrauber für die Alu-Hülsenmuttern, Hand-Schlagschrauber für die Kreuzschlitzschrauben des Steuerkettenspanners.

Nockenwellenzahnrad abnehmen, Kette sichern, Welle entnehmen. Der Kopf kommt als nächstes dran, auch er problemlos: alle Stehbolzen bleiben im Block, die Muttern öffnen brav.

Dann die nächste Bauchweh-Aktion: die langen Alu-Hülsenmuttern die den Zylinder am Block halten. Grausliche Geschichten gehen um über völlig verrottete Gewinde, rundgedrehte Köpfe und dergleichen. Mit flankengreifenden Nüssen und Schlagschrauber gehts ruckzuck, und der Zylinder lässt sich abziehen.

Genug für heute. Die Teilewerden noch angeschaut, die Laufspuren scheinen harmlos, lediglich das Stoßspiel der Kolbenringe legt einen Wechsel nahe (der Kolbenringe).

Der Plan für den nächsten besuch: es werden die Ventile auf Dichtigkeit geprüft, dann die Ventilfedern ausgebaut und die Ventilschaftdichtungen getauscht.


Kolben nach Demontage: Ölkohle

Kolben gesäubert, Auslassseite

Kolbenbolzen: perfekt!

Nockenwelle: unauffällig, Lager OK.
Vermessung ergibt einen Grundkreis von 29/29,5 mm, also deutlich weniger als die serienmäßigen gut 32 mm -> Tuningteil

Kopfdemontage und Vermessung: nochmal eine Stunde Zeit ...

Das Stoßspiel und der Zustand der Zylinderlauffläche lassen Überhohnen und neue Ringe ratsam erscheinen - anscheinend waren die Kolbenringe während einer längeren Stehzeit mal am Zylinder etwas festgerostet :(

Die Kipphebel zeigen ein gleichmäßiges Verschleißbild, auch die Einstellschrauben sind noch gut.


Stoßspiel: am Limit

Übrigens... hier ein paar gute Seiten: Nockenwellen Gradscheibe

Demontage der Kipphebelachsen - laut Bucheli übrigens mit M8-Schraube herauszuziehen, bei mir war es M6 …

KH-Achsenlagerung rechts ist nicht ausgeschlagen (was ein öfter vorkommendes Verschleißbild wäre)

KH-Achsenlagerung links ist ebenfalls spielfrei, ich bin glücklich :)

Ventilausbau mit Tischlerzwinge

Rohrstück gelocht für Ventilkeile

Brennraum nach Ventilentnahme

Durch diese Schmiernut sind die beiden
Kipphebelachsen verbundern

Ergebnis Ventilvermessung:
Einlass DM 47 mm, 102 mm lang
Ventilfeder entspannt
außen 44 mm lang, innen 44,9 mm lang

Auslass 39 mm, 101 mm lang
Ventilfeder entspannt
außen 44 mm lang, innen 45 mm lang

Außenfedern sind aus 4 mm Draht
Innenfedern sind aus 3 mm Draht

also wohl alles serienmäßig ...


Abzeichnen der Nockenkonturen. Das Ergebnis gibts hier.

Die Steuerketten-Gleitschiene …

Die Steuerketten-Führungsschiene hat ein T-förmiges Profil mit etwa 1,4 mm erhöhtem Mittelsteg - eingelaufen oder serienmäßig?

Im älteren Bucheli (5053-54-55) steht dazu nur "Die Gleitschienen … auf Verschleiß kontrollieren". Der neuere Bucheli (5094) definiert es etwas näher: "Verschleiß, das heißt Ausbrüche". Scheint also noch OK zu sein ...


… hier ausgebaut zu sehen.
    Hier gehts zur Seite 3: Nockenwellenanalyse >>>
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