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Gamssteinfahrt 2012

Winterfahren mit dem SR-Gespann

Seit mehreren Jahren, seit mein MZ-Gespann wegen osteoporotischer Schwingenrohre in den Vorruhestand geschickt wurde und nach gut 50 Jahren jetzt nur noch im Stadtverkehr und mit leichtem Gepäck verwendet wird, ist das SR500-Gespann das Wintertreffenfahrzeug.
Zu ihrem ersten Wintertreffen fuhr die SR anno 2007 aus Not - das bereits vollgepackte MZ-Gespann verweigerte am Tag der Abfahrt den Dienst, und aus Zeitnot wurde einfach alles auf 's (bis dahin) Sommergespann rübergeworfen und los.
Ui. Da merkt man erst was man alles gemacht hat damit so ein Gespann wintertauglich wird.
Es war der härteste Winter bislang. Am Tauerntreffen-Wochenende fiel fast ein halber Meter Schnee. Auch im Tal waren alle Straßen inklusive Autobahn mit Schneefahrbahn, manche Verbindungen wegen Schneeverwehungen gesperrt. Und ich mit dem Sommergespann mittendrin.
Die Langlaufbereifung AVON Safety Mileage MK2 sorgte für akzeptablen Vortrieb und lustige Drifts, aber kaum Spurhaltung. Ich bin den Staudachers ewig dankbar dass die mir am Weg zum Treffen noch schnell einen Satz Ketten angepasst haben, sonst wäre ich nicht mal bis Hohentauern gekommen ...
Die Doppelscheibenbremse, im Sommer eine angenehme Sache, zeigte sich jetzt von ihrer giftigen Seite und neigte ohne Schneeketten zum Blockieren. Wenn sie mal montiert waren - das war hinten wegen Bremsmomentabstützung zu knapp und erforderte eine Stunde Umbau bei Schneetreiben, und vorne ging es sich nur um Haaresbreite mit der Kotblechbefestigung aus. Die MZ Lenkerstulpen passen nur mit viel Draht, aber ermöglichen immerhin ein Überleben ohne Griffheizung. Irgendwie hab ich dieses Treffen überlebt. Einmal in einen Zaun gerutscht, einige Schäden am Velorex-Beiwagen weil der Kunststoff in der Kälte versprödete. Unzählige blaue Flecken am rechten Bein weil sich das mit dem Ankicken zwar im Sommer irgendwie ausgeht, aber nicht mit den dicken Winterstiefeln. Eine verreckte Batterie weil eine Steckverbindung durch Salzkorrosion aufgab und die Batterie nicht nmher geladen wurde. Nasse Beine weil die Kleidung dem ständigen Beschuss vom Vorderrad nicht standhielt. Oft verschalten weil mit den dicken Stiefeln natürlich auch der Schalthebel zu tief sitzt, man sich aber denkt es geht doch und man es in der Kälte nicht richten mag, mit dem Risiko vor Augen dass sich beim Umsetzen des Hebels die Schaltmechanik ausfädelt - bei angebautem Beiwagen im Schneetreiben nicht so leicht zu richten.
Die Sitzbank war nicht hundertprozentig dicht und die eingedrungene Feuchtigkeit fror das eigentlich bequeme Möbel zu einem Eisklumpen durch. Dazu schauerliche Geräusche wenn beim Einfedern die hintere Schneekette das Schutzblech frisst. Im Nachgang waren auch noch einige Schäden über den Sommer zu vermerken, wie komplett steifgerostete Antriebskette, korrodierte Stecker an Hupe und Bremslichtschalter und Blinkern, steckende Bremssättel durch Oxidation unter den Gleitblechen, Rost überall bis hin zur Unterseite der Sitzbank. Auch der Bewegungsbereich der Telegabel rostet, da wo an Enduros die Faltenbälge sitzen ...

Die nächsten beiden Jahre war die MZ wieder am Start, mit Ersatzmotor und Powerdynamo-Lichtmaschine, und das SR-Gespann wurde sukzessive zum Wintertreffengespann umgebaut. Hier eine kleine Liste und dann ein Praxistest. Schneeketten hatte ich von Firma Staudacher passend gemacht bekommen. Am Gespann hinten essentiell, an der Solo auch vorne.

1) Passende Lenkerstulpen. Gibt es nicht, man kauft sich was und passt es an, oder baut gleich selbst. Die Anpassung sollte mit mechanischen Mitteln erfolgen, weil kleben nicht auf Dauer hält. Mit Draht oder der Nähmaschine. Wichtig und ein Lernprozess war dass die Stulpen nach Möglichkeit auch bei Volleinschlag weder Hupe noch Killschalter betätigen sollten und man an die Schalter trotzdem gut drankommen sollte. Ich habe im Endaubau Enduro-Plastikschalen montiert und zusätzlich entsprechende Blechohren an die Griffarmatur geschraubt um die Stulpen von den Schaltern fernzuhalten.

2) Griffheizung. Große Auswahl am Markt, und die Lichtmaschine mit ihren 150 Watt schafft das. Sie dient zum Wärmen kalter Finger (beispielsweise nach dem Auflegen der Ketten) und zum Trocknen der Handschuhe (beispielsweise nach dem Abwischen des Helmvisiers bei Schneefall).

3) Steckdose für Visierheizung. Hatte ich schon dran zum Betreiben von Navi und Campingzubehör. Empfohlen: Montage am Lenker links und Schalter im Sichtbereich daneben. Dann sieht man ob der Schalter an ist, und kann ihn während der Fahrt betätigen ohne vom Gas zu gehen.

4) Vorderes Chromschutzblech sitzt zu knapp am Rad für Ketten, und ist rostanfällig. Es ist ohnehin ein Gabelstabi verbaut so dass die Stabifunktion der Schutzblechbrücke verzichtbar ist. Also ein Edelstahlwinkel gebaut und an der Gabelbrücke befestigt, an den dann von unten ein Endurokotflügel geschraubt wurde. Eine Verlängerung ist anzuraten, weil eine Kühlungsproblematik eh im Winter nicht vorkommt, und dann weder Füße noch Motor/Elektrik so stark eingesaut werden.

5) Hinteres Chromschutzblech sitzt zu knapp am Rad für Schneeketten, und ist rostanfällig. Man kann es entweder etwas höher setzen, oder ein zu tiefes EInfedern verhindern (zusätzlichen Stoppgummi auf die Dämpferstange) oder um 2-3 cm längere Federbeine einbauen.

6) Vordere Befestigungsschraube der Bremsmomentabstützung an die Schwinge steht je nach Bauart zu weit vor, die Schneekette streift. Umbauen. Es gibt auch andere SR500-Schwingen mit dazu passender Bremsmomentabstützung - zumindest drei verschiedene Bauarten sind bekannt.

7) Die Schwingenlager (Nadellager) sind empfindlich auf eindringende Feuchtigkeit. Schwinge ausbauen und Lager gut fetten vor/nach dem Winter ist empfehlenswert, oder Umbau auf weniger empfindliche Buchsenlösung.

8) Bremssattel: Alle unlackierten Aluflächen werden korrodieren. EInmal saubermachen und lackieren hilft viel. Dabei sollte man die Edelstahl-Gleitbleche runterbauen und auch unterhalb saubermachen und lackieren, dann mit einem hitzefesten Fett (Heißlagerfett) wieder draufbauen. Die Bremsbelagträger kann man etwas kleiner feilen und abrunden, da wo sie gleiten sollen. Die korrodieren nämlich auch und dann zwickt es, die Bremse quitscht nervig und steckt irgendwann weil sie nicht mehr zurückstellt.

9) Die Bohrungen der Bremsankerplatte (Achse und Bremswelle) sollten sauber und maßhaltig und gut gefettet sein. Auch hier ist die Materialpaarung Stahl-Alu unvorteilhaft und neigt zum klemmen durch Korrosion. Kupferpaste an dieser Stelle ist ungeeignet weil sie aushärtet. Heißlagerfett ist das Mittel der Wahl. Gilt auch eventuell für die Seitenwagenbremse ...

10) Alle Züge (Kupplung, Deko, 2x Gas, eventuell Seitenwagen) brauchen regelmäßig eine Spülung und Nachschmieren mit Öl. Ich verwende zum Spülen bremsenreiniger oder Reinigungsbenzin, zum Nachfetten normales Motoröl. Zug aushängen, oben mit Trichterchen versehen, Mittelchen einfüllen und warten, nachkippen, warten - bis es unten raustropft. Verletzte Bowdenzughüllen rächen sich unterwegs wenn der Zug klemmt ...

11) Radlager prüfen beim Radwechsel. Radlagerwechsel bei Minustemperaturen im Schneetreiben ist unlustig und vermeidbar (und falls nötig dann sollte man die passenden Lager mithaben).

12) Komplettes Mopped mit Konservierungswundermittel einjauchen, außer Reifengummi, Sitzbank, Tank, Gläser und Lenkergriffe. Es sollte etwas kriechfähiges sein und im Frühjahr wieder entfernbar. Bekannt ist S100, ich persönlich bevorzuge SurfaceShield, andere nehmen einfach Kriechöl oder Konservierungswachs etc - Hauptsache man tut überhaupt etwas. Wichtig ist es auch mal unter den Tank zu zielen und auch spritzwassergefährdete Steckverbindungen und die Batterieanschlüsse. Nach längerer Fahrt das Mopped mit warmem Wasser abzuwaschen und nach Trocknung die Behandlung zu wiederholen ist empfohlen - wenn möglich bei Plusgraden. Die meisten Parkgaragen haben Plusgrade ...

13) Kette schmieren schmieren schmieren ... sonst kann man sie bald mit der Flex entfernen. Steifgewordene O-Ringketten sind praktisch unrettbar.

14) Speichen sind anfällig - beim Einspeichen sollte man jedem Gewinde einen Schuss Leinöl oder Seilfett oder Unterbodenwachs gönnen, ebenso bei der Reifenmontage mal unters Felgenband schauen und auch dort die Speichennippel und deren Sitze konservieren.
Wohl dem der stabile Guss- oder Blechräder hat, da ist die Korrosionsproblematik kleiner.

15) Passende Reifen. Im WInter heißt das weniger dass man grobstolliges Profil braucht (das macht im Gegenteil Reifen unbrauchbar für Schneeketten die dann lustig zwischen den Stollen liegen und sich nicht spannen lassen und kaum Straßenkontakt haben) sondern vielmehr ähnlich wie beim Auto ein Profil mit guter Selbstreinigung, vielen Kanten (ideal: Lamellen) und weicher Gummimischung. Heidenau bietet einige Profile mit Wintereignung an, oder man lässt sich bei Reifen Immler etwas vulkanisieren.

16) Steighilfen: Schneeketten oder Spikes sind seriös und dauerhaltbar. Mit Übung sind Ketten in ein paar Minuten angelegt oder heruntergetan. Schraubspikes oder KoldKutter Reifenschrauben ebenso, für Solofahrer die DOCH Stollenreifen fahren wollen. Andere Anfahrhilfen können halten oder auch nicht - wenn nicht dann sind die Kollateralschaden oft nicht unerheblich ...

17) Der vordere Bremslichtschalter sitzt recht offen und korrodiert weg. Durch etwas aus dem Zubejhör ersetzen, beispielsweise einen hydraulischen Schalter. Der vom Fußbremshebel lebt im Salz auch nicht so lange, dann versifft er innerlich. Höhersetzen und Zug mit Draht verlängern hilft etwas.

18) Der innerhalb des Schutzblechs verlegte Kabelbaum zu Rücklicht und Blinkern stirbt im Winter durch Salznässe und beschuss mit Rollsplitt oder eine schabende Schneekette. Neu verkabeln, unter der Sitzbank ist auch riskant wegen Quetschung durch selbige, besser neben der Sitzbank am oberen Rahmenrohr entlang.

19) Die Beiwagenbremse erhält eine zusätzliche außenliegende Rückstellfeder, weil der lange Seilzug recht viel Reibung hat und so die Bremse früher steckt als sie müsste.

20) Das Velorex Seitenwagenfahrgestell hat im Winter ein leichtes und rostsicheres Gepäckboot aus stabilem GfK bekommen, und einen schnell zugänglichen Werkzeugkoffer am Heck desselben.

21) Nachdem die Elektrik immer wieder Korrosionsprobleme hatte, gab es im Herbst den Rundumschlag. Die schon länger verbaute Autobatterie lässt Platz im ehemaligen Batteriekasten. Dort ist jetzt ein spritzwassergeschützter Verteilerkasten mit einem zentralen Masseanschluss, Relais, und einem modernen Sicherungshalter für handelsübliche Flachsicherungen. Alle Elektrikleitungen (beispielsweise zum Rücklicht oder zum Beiwagen) gehen direkt vom Inneren dieses Kastens zum Verbraucher, ohne Stecker dazwischen der dann wieder Probleme macht. Viele davon wurden komplett erneuert.

Also eine Menge Umbauten eigentlich. Und trotzdem ... ein bisserl was geht immer zu schrauben.

Es soll mit Uwe und seiner Dnepr MT11 "KNEPTA" zum Tiroler Gamssteintreffen gehen. Von mir daheim sind das glatte 400-500 km je nach Streckenwahl.

Freitag geht es los, wir wollen auf zwei Tage hinfahren, einen netten Abend dort verbringen, und den dritten Tag für die Heimfahrt verwenden. Die ersten Kilometer nach dem Sommer brauchen immer etwas Gewöhnung, einige Wochen war das Gespann in der Garage und für lange Probefahrten war keine Zeit mehr. Es stellt sich heraus dass die Elektrik gut funktioniert (uff) aber der Beiwagen zu leicht ist und bei jeder Rechtskurve abhebt - das lässt sich durch Umverteilen des Gepäcks leicht lösen. Das zweite Problem ist unerwartet und lästiger. Die Räder und Bremsen wurden im Frühjahr erst gewartet, da mit dem Gespann auch schon das Sölkpasstreffen bestritten wurde - trotzdem tut sich jetzt die Beiwagenbremse schwer, stellt nicht ganz zurück, quitscht. Die Bremswirkung hinten ist auch nicht toll, hm.
Eine schnelle Lösung, die auch an Uwes Dneprgespann funktioniert, die seltsamerweise die genau gleichen Probleme hat: die Seitenwagenbremse wird von außen mit der Zange bewegt, geschmiert und zurückgestellt, die EInstellung etwas gelockert, und die folgende Strecke mit weniger Seitenwagenbremse bestritten. Abends haben wir besser Zeit, das zu richten. Später wird ein Gummispanner verwendet um die Rückstellung zu unterstützen.
Die Fahrt ist flott, mit 80-95 km/h geht es dahin durch Oberkärnten, die Straßen sind schneefrei und es ist kalt und windig. Infolge des kleinen SR-Tanks und um Fahrt auf Reserve zu vermeiden tanken wir alle 120 km etwa. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 7-8 l/100 km sind wir da auf der sicheren Seite und können uns immer wieder in Tankstellen aufwärmen und den Koffeinspiegel ausgleichen.
Gegen 16 Uhr wird es dunkel, und nachdem die AiA ja im Dunklen nicht fährt schalten wir die Zusatzbeleuchtung ein. Dabei wird leider ein elektrisches Problem an der Dnepr offenbar: die Lichtmaschine ist irgendwann tagsüber verstorben und die Batterie ist auch schon halb leer. Es geht noch eine zeitlang so weiter bis der Motor erste Zündaussetzer zeigt, mit Scheinwerfer ist dann nichts mehr. Wir können jetzt an der Tankstelle im eisigen WInd (-7°C) schrauben oder wir schaffen noch die restlichen 50 km bis zum geplanten Nachtlager, wo wir eine Werkstatt nützen dürfen. Uwe entscheidet sich für den Mittelweg und tauscht recht unaufwändig den Regler. Das reicht leider nicht, und wir fahren mit dem unbeleuchteten Russen weiter. Das Standlicht funzelt vor sich hin, und die Dnepr fliegt halbrechts vor mir durch die Nacht - die schnelle Bundesstraße erlaubt das ganz gut. Ich leuchte links an Uwe vorbei und sichere den kleinen Konvoi lichtmäßig nach hinten ab - mit nur einer Wagenlänge Abstand ist das allerdings eine knappe Stunde Konzentration pur. Glücklicherweise hat die Dnepr schlechtere Bremsen als das SR-Gespann ...
Gegen sieben ist auch das geschafft, wir sind beim Iselsberger Sepp angekommen. Am Fuße des Großglockner können wir nach einer warmen Mahlzeit in der Werkstatt das Nötige basteln. Uwe baut die Ersatzlichtmaschine ein, nix geht. Erst nach erneutem Reglertausch gehen bei der Knepta wieder die Lichter an. Dann noch zwei Seitenwagenbremsen zerlegen, säubern, fetten und einbauen, und am neuen Russenvorderrad die Beläge eben feilen.

Schließlich ein Gutenachtbier und aufs Zimmer. Licht aus um eins, nach 290 km.

Samstag früh nehmen wird die KNEPTA-Batterie vom Lader und stellen beim Packen fest, dass mein Hinterrad ein Problem hat. Frische Aluspäne, scheiß Bremswirkung, Dauerquitschen. Ich vermute ein Bremsbelag hat sich gelöst, weil durch Rumreißen am Rad kein Gewackel feststellbar ist. Mex wohnt nicht allzu weit weg und hat eine XT, also angerufen und Hurra wir dürfen kommen. Nach etwa 60km über den Pass Thurn bei Schneematsch und 5 Stops, um die Zündung mit Kriechöl vom Salzwasser zu befreien, sind wir gegen 13.30 dort und werden sehr liebenswürdig in der geheizten Werkstatt empfangen. Man sollte übrigens bei winterlichen Zündungsproblemen nicht nur Zündkabel und Spule/Stecker trocknen und ölen, sondern durchaus und speziell auch die Steckverbindungen der CDI, das nur am Rande.
Eine halbe Stunde später ist es doch das rechte Radlager gewesen, das gegen ein noch gutes aus Mex' Fundus gewechselt wird. Gegen vier fahren wir weiter, deutlich ruft der Gamsstein den wir traditionell nachts bezwingen werden. Davor etwa 70 km Tiroler Talstraßen mit viel Verkehr und Einkaufsrummel. Bei Wörgl fallen an der Knepta beide Rücklichter aus. Das Problem - ein Kabelbruch am Sicherungskasten - ist rasch unter Gefluche behoben. Danach geht es recht schnell, in Pill biegen wir bergauf, und nach vielen hundert Höhenmetern salznasser Straße parken wir am Beginn der Schneestraße zum Gamssteinhaus, es ist so 19 Uhr etwa. Wir legen jeweils hinten Ketten auf, das sollte reichen.


Bild hat Georg gemacht (Zweiradantrieb)

Die Piste hat eine gut fahrbare Konsistenz, handbreitentiefe Spurrillen sorgen für Vorderradführung und mit Schneekette treibt das Hinterrad mächtig voran. Hatte ich schon erwähnt dass mir Mex einen SR-Motor mitgegeben hat? Dessen Gewicht im Boot hilft jetzt mächtig beim Kurvendrift in Bergauf-Linkskehren. Ohne Probleme parke ich wenige Kilometer später vor dem Gamssteinhaus auf 1700 m und bin froh. Plötzlich Stille, und ein atemberaubender Sternenhimmel.
Uwe kommt ein paar Minuten später noch froher rauf, ihn hatte eine Spurrille beiwagenseitig in den Graben gespurt. Er kam allerdings aus eigener Kraft wieder raus. Es wird ein verdient netter Abend, ein paar alte und viele mir neue Gesichter, feines Abendessen, und ein Zimmerl hats auch für uns. Minus 15 Grad draußen und kein Platz mehr für unser Zelt, zumindest nicht außerhalb der bekannten Lawinenschneise.

Sonntag am Morgen schaffe ich es doch mal die Kamera zu zücken und eine Runde Bilder zu machen:


Dekadenter Blick aud dem Zimmer


Es dämmert


Verdammt. Wir hatten gestern abend vergessen Frank reinzuräumen, und jetzt ist der arme Kerl komplett durchgefroren. Zigarette aus, Kaffee vereist. Mal schauen ob wir den nochmal aufgetaut bekommen ...


Mächtiges Gefährt vom Kofferraum. Der Mann heißt halt so. Gebaut hats der Löw mit einem TR-1 Motor, und dals der Motor durch war hat der Kofferraum das Herz einer KTM LC8 transplantiert. gelungen!


Zusatztank unter dem Stauköfferchen, so muss das sein!


Auch unser völlig unverwüstlicher Transalpinist ist wieder mal da. Lediglich mit Schraubspikes als Traktionshilfe.


Komplettes Wärmepaket: Schaffellsitz, Kniedecke, Lenkerstulpen von Tucano. Möglicherweise schläft da noch einer drin?


Georgs Dieselwunder. Alles sebstgebaut. Chinesendiesel aus der Kiste, Ural-Trümmer, drei Dosen Lack,


Und die Instrumente vom Raumkreuzer Orion.


Überbreit, springt aber trotzdem nicht an.


Der Lois ist mit dem Neuchinesen da!


580 ccm, eingespritzte 40 Pferde, mechanischer Rückwärtsgang, mitlenkendes Seitenwagenrad. Mit Heidenau K67 einfach raufgefahren, lediglich ein paar Riemchen vom Trabant ums Hinterrad geschnallt. samt Gattin im (blechernen) Seitenwagen. Einfach kaufen, anmelden, fahren. Wenn man gerade 8 Kiloeuro übrig hat.


Motorische Neuentwicklung, konstruiert von AVL (laut Importeur Motorwerk). Also mitnichten eine BMW-Kopie. Honda hat auch irgendwo mitgespielt und Bosch spritzt ein und regelt.


Chinesischer Reifen


Arschwärmer

Gemütswärmende Farbgebung


Visierwärmende Kabelei


Gesamterwärmende Schiebung


Das Wärmewunder ist aufgetaut, die Sitzbank hoffentlich auch.


Pökelmopped, meine SR500.


Hilft schon ein bisserl, der Kanisterspritzschutz.


Orientierungslos


Und ohne Geschwindigkeit.


Hier wärmt sich auch einer auf. Oder sein Öl. (Bild vom südschwedischen Georg geschossen)


Herzerwärmend - die KNEPTA erwacht brüllend zum Leben!


Long way down


Das kleine SR Gespannchen


Und der Bergetrupp

Sonntag nach dem Frühstück beginnt die lange Heimfahrt - bei strahlendem Sonnenschein durchs Zillertal und über die alte Gerlosstraße weiter nach Mittersil. Auch heute ist es recht frisch - aber ohne jegliche Pannen geht es dahin. Das ist sehr erfreulich. Bei Ramsau wird es wieder mal dämmrig, und kurz vor Liezen endgültig dunkel - da haben wir aber schon den Gasthof erreicht wo wir uns wieder aufwärmen können bei einer Suppe.
Die letzten 90 km fährt die KNEPTA wieder mal ohne Ladung, es hat auch die Ersatzlichtmaschine zerschüttelt. Manchmal halten die ewig und manchmal nur einen Tag ... aber wir haben ja schon Reichweitenerfahrung und Uwe kommt noch gut auf Batterie heim. Auch die SR hat es eine Stunde später geschafft, nach knapp 1000 km ist die erweiterte Probefahrt für diese Wintersaison zu Ende. Braves Eisen.

Einige Tage später: Motorbergung, Anfertigung eines Motorhalters zur Lagerung:

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