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Enduromania September 2008
Eine Woche Endurowandern in Südwestrumänien

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Vorgeschichte  

Eigentlich wollte Martin mit mir nochmal in die Sahara fahren, was aber wegen Hausumbau und wegen der angespannten Lage in Nordafrika ausschied. Ein Bericht im XT-Forum weckte meine Neugier, und ein paar Wochen später waren wir zusammen mit zwei weiteren Firmenkollegen als Team bei der Enduromania angemeldet. Der letzte Termin im Jahr - erste Septemberwoche - liegt für alle halbwegs günstig. Und die Veranstaltung versprach Fahrspaß ohne allzu großen organisatorischen Aufwand:

Die Enduromania ist keine Rallye, sondern eine Orientierungsfahrt für Endurofahrer. Als Grundlage hierfür dient das bereitgestellte Kartenmaterial, auf dem eine Vielzahl von Punkten und Wegen eingezeichnet sind die angefahren werden können. Doch auch das Erforschen neuer Wege wird prämiert.

Was noch vor zehn Jahren in den Gebieten um den Gardasee oder in den Alpen möglich war, ist nun rund 1000 Km nach Osten verlegt. Nur, daß in Rumänien die Landschaft weitläufiger, die Bevölkerung freundlicher und das Preisleistungsverhältnis noch ausgewogen ist. Auch Auffahrten, wie sie nur noch der legendäre Chaberton bietet, sind hier keine Seltenheit.


Die Vorbereitungen sind unterschiedlich intensiv - während Martin an seiner ohnehin für Schottergrubenfahrerei ausgelegten KTM genau nix macht außer Reifenwechsel, muss meine brave XT 500 vom Tourer zum Geländemopped umgebaut werden. Zumindest eine kürzere Übersetzung, längere und härtere Federung hinten, und Umbau des Lenkers auf Endurospiegel und Handprotektoren wird erledigt.

Inhalt dieses Berichts:

 


Freitag
   

Heute Leihbus geholt und eingeräumt - zuerst meine XT 500 und Phils XR 600 rein, dann jede Menge Boxen und Säcke dazwischen und darauf.


Die Kinder (in Summe 8) müssen daheim bleiben. Aber zumindest die Ausrüstung anprobieren dürfen sie ...

Campinggeraffel, Ersatzteile, Werkzeug ...
    
   Abends Hänger dran, Nigels TTR 250 drauf und auf der Bahn nach Wien, wo Martin schon wartet. Er wartet etwas länger, weil ich nicht hinfinde (Guter Vorsatz: bis zum nächsten Mal Navi besorgen). Mitternachts steht die KTM 625 auf dem Hänger, und es geht weiter.
    
Wir haben und für eine Anreise über Nacht entschieden, weils weniger Verkehr hat und uns 1-2 Tage Aufenthalt bringt ...

Samstag

Ich chauffiere durch halb Ungarn, dann Fahrerwechsel. Weiter gehts mit dem reparieren meiner Motocrossstiefel (Ahle, Faden, Zange). Gegen 7 geht die Sonne in der letzten ungarischen Stadt - Szeged - auf.

    
Da wir einen Nebengrenzübergang gewählt hatten, gibt es nur kurzen Aufenthalt ohne LKW-Stau, und weiter auf guter Straße durch Agrarsteppe nach Temeschwar. Dort am Bankomat 750 RON (rumänische neue Lei) behoben, das entspricht knapp 220 Euro.
    
 
    

Von Temeschwar über Lugoj nach Caransebes ist die Straße stark von Baustellen, Ampeln, Schlaglöchern, Umleitungen, Fuhrwerken, Schwerverkehr geprägt. Für die 250 km in Rumänien brauchen wir gut 5 Stunden ...

Ab Lugoj wird die Gegend vielversprechend hügelig, später bergig - wir haben die Karpaten erreicht!

    
Caransebes, die letzte Stadt vor dem Basislager. Bemerkenswert ist die Digitalanzeige neben der Ampel, diese zeigt die verbleibenden Sekunden bis zum Phasenwechsel an.
    
Wir besichtigen die örtliche Gas-Hauptleitung. Das geht ganz einfach vom Auto aus ...
    
Die Flüsse sind zwar nicht sauber, aber unverbaut. Auch wenn sie mitten durch die Stadt fließen.
    
Die letzten Dörfer vor dem Basislager. Wir machen erste Bekanntschaft mit den Dorftieren ...
    
    

Schlaglöcher gibts überall, Vmax auf der Hauptstraße war mit dem Auto 60 - 70 km/h.

Die Fahrerei durchs Dorf findet langsam statt - einerseits wegen der allgegenwärtigen Schlaglöcher und Kuhfladen, andererseits bevölkern viele Lebewesen die Straßen ... Gänse, Kühe, Hunde ... und auch die Kinder spielen dort.

    

Ankunft am Treffpunkt in Virciorova nach 16 Stunden Fahrt. Unser Basislager ist ein Bauernhof mit Campingmöglichkeit im Obstgarten. Von hier aus werden wir täglich zu unseren Rundfahrten aufbrechen.

Zelte aufstellen, ausladen, sortieren, letzte Basteleien.

Wer eine Ahnung bekommen möchte wo das etwa liegt: Google Maps aufrufen und "Caransebes" eingeben.

    


2 Klos, 2 Duschen, 1 Waschbecken, für etwa 80 Leute, aber es geht.

Links ist die Heißwasserbereitung zu sehen.
Da heisst es für unseren Gastgeber Marius: früh aufstehen.

    

Das erste abendliche Barbecue: Huhn, Kürbis, Spieße.

Wegen der vielen Nachfragen:
den genialen Klappgrill mit Arbeitshöhe gibts beim Praktiker-Baumarkt in Deutschland. Zusammengeklappt zwei Finger dick und so groß wie die Grillfläche oben. Leider hat sich Praktiker aus Österreich zurückgezogen.

Holzkohle kann man vor Ort bei vielen Tankstellen kaufen.

    
Martin hatte wegen eines Auslandsaufenthaltes sehr wenig Zeit zur Vorbereitung und baut sich jetzt seine GPS-Halterung aus Tape und ein paar Alu- und Isomattenresten.
    
Voila - die Halterung ist fertig
    
Im KTM-Hecktank: Reservesprit
    
Empfehlenswert: hydraulische Kupplungsbetätigung.
    


Nochmal geflickt für den allerletzten Einsatz (?): meine Kastinger Crossböcke


Rechts: die Enduromania Plakette, unser "Ausweis" für das Befahren der Wege und Pfade Südwestrumäniens.
    

Sonntag

Nach ungewohnter nächtlicher Hundebellerei werde ich leicht gerädert vom Hahnengeschrei geweckt. Ein Rumäne erwacht wahrscheinlich, wenn die Hunde NICHT bellen ...

Sieben Uhr Lokalzeit ist's (sechs Uhr mitteleuropäische Zeit). Kaffee aufstellen, rein ins Fahrgewand. Gewöhnen an die Rüstung (danke an Herbert fürs Leihen des Brustpanzers und an HorXT fürs Überstellen), und gewöhnen an meine jahrelang trocken gelagerten Stiefel ... autsch.


Nigel hat sich den Daumen in der Schiebetür gequetscht und probiert mal den Handschuh an ... und fährt dann lieber ohne Handschuhe.

Der Grill gibt auch eine passable Anrichte ab ... die Kaffeeküche besteht aus dem großen Optimus 111 Benzinkocher und zwei Espressokannen, sowie - wichtig - dem Milchschäum-Quirl ...
    

Der erste Ausflug - noch ohne Wertung - zeigt bald was uns erwartet: stets sehr schöne, aber fallweise recht anspruchsvolle Wege und Pfade. Unglaublich, wo die Rumänen mit ihren LKWs und Traktoren noch überall rumfahren. Die Spuren sind stellenweise gut knietief, eine XT passt da so gerade noch rein, ohne dass der Motorblock bzw. die Hebelei klemmt ...

Phil findet heraus dass seine XR etwas zu hoch ist für ihn - speziell, wenn man auf lose-steinig-steilen Bergaufstücken mal schnell mit dem Haxen abstützen müsste ... die ersten Umfaller werden eingesteckt.

Der "Probelauf" führt uns zum Kontrollpunkt VARTOP unweit des Dorfes. Da gehts gleich mal in die Höhe und wir haben einen schönen Ausblick und erste Weidetier-Begegnungen.

    
    
   
    
 
    
Weiter gehts immer bergauf zum Kontrollpunkt CUCUIU, und dazu passen auch die Tiere ...
  
Der Kontrollpunkt (Farbmarkierung am Felsen) ist hier zu sehen, dahinter geht der Weg hinauf nach DOBREA (ja, das ist der Weg).
    
 
    


Über die Alm und durch den Wald zum Kontrollpunkt DOBREA.

Das Bergaufstück ist mit Schwung und Vorlage gut zu schaffen ...

    
Bei DOBREA treffen wir eine andere Truppe, die sich hier etwas ausrastet.
    
Bald wissen wir, warum. Die sind uns entgegengekommen und dort raufgefahren, wo wir kaum runterkommen ... Phil legt seine XR gleich mal hin, ich derbrems es irgendwie, muss die XT aber auch gegen den Hang lehnen - eine andere Art des Parkens ist gerade nicht möglich. Ist DAS steil!
    
 
    
Gemeinsam wird aufgestellt... und dann runtergerollt.
     
Im Ort Borlova werden wir bei einer Pension hereingebeten, wo es auch etwas zu essen gibt.
    
Der Seniorchef verdeutlicht uns die Speisekarte ... und eine halbe Stunde später hat jeder 2-3 Forellen auf dem Teller!
     

Nigel betrachtet inzwischen seinen Daumen, der täglich Gestalt und Farbe ändert ...

Danach fahren wir noch über die alte "Straße" (fallweise Geröllpiste) auf den Muntele Mic, den "Hausberg" - fürs Punkte holen macht man das besser über die Asphaltstraße, aber wir haben ja heute noch Zeit, und können rausfinden, was die Karte mit "Non modernized road" meint. Es ist fallweise echt nett zu fahren, alte Pflastersteinfahrbahn durch den Wald bzw. am Bach entlang - bald aber schwenkt die Piste in Fallinie den Berg hinauf.

    

In Phil verhärtet sich die Abneigung gegen steile Aufwärtsstrecken mit losem Geröll ... mit gemeinsamen Anstrengungen kommen wir bis rauf, genießen den abendlichen Rundblick und die Rückfahrt über die Hauptstraße - zwar ist die auf zu einem Gutteil Schotter, aber so einer der 60-70 km/h verträgt, ohne Stress.

Abends kommen wir recht müde ins Camp, gleich wird der Griller angeworfen. Phil und ich basteln an den Moppeds, während Nigel und Martin unser Team bei der Willkommensrunde vertreten. Dort werden auch die Listen mit den 80 Kontrollpunkten ausgegeben, die man nach eigener Einteilung und Zeitplanung versucht anzufahren.

Ab morgen ...

    

Schadensbilanz am XT 500-Zubehör: GPS-Halter gebrochen, Nummerntafelhalter gebrochen. Alles reparabel. Das Motorrad selbst zeigt sich den Strapazen bis jetzt gut gewachsen.

    
   Hier unsere GPS-Software im Einsatz am Notebook: TTQV 4.
     
     
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