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Das Gamssteintreffen 2007

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Samstag, die Fortsetzung

 

Uwe und ich schlafen naturgemäß wie Murmeltiere, werden erst durch dezentes Motorengepolter geweckt. Der Blechroller steigt gerade von seinem Gespanntaxi (als Passagier) als ich das Zelt aufmache. Es rutscht eine Menge Schnee von der Zeltwand, da ist nachts noch deutlich etwas nachgekommen.

Inzwischen aber ist es niederschlagsfrei, sogar blauer Himmel zeigt sich stellenweise. Olly hatte es gestern mit seiner Olga auch nicht raufgeschafft, wie noch viele andere auch, und war zu Fuß samt Gepäck raufgelaufen.

 




 Inzwischen sind die Leutchen am Parkplatz beim Basteln. Der Tobi hat die Kupplung seiner MZ komplett vernichtet, da gibts keinen Eingriff mehr. Gerade wird an einer vernudelten Schlitzschraube herumgemeisselt, um den Deckel abzubauen, aber was dann?
Den Schraubenkopf bohrt Uwe erstmal mit dem Bordschrauber aus.

Ich habe nicht vor, meine Kupplung zu ruinieren, und hole mein Ersatzteilköfferchen, wo seit 12 Jahren ein Satz neuer Reibbeläge drin ist. Und ein paar Abzieher und so. Da kommt Freude auf, und man hält sogar den Geruch des alten Getriebeöls halbwegs aus (würg).

Einem Südgrazer hats an der Ural die Antriebswellenverzahnung abgenudelt. Hier hilft eine Querbohrung mit einer halbwegs vernünftigen 6er Schraube weiter und hoffentlich bis nach Hause.

Dem Könich ist die Kupplung an der MZ hingegen festgebacken - sie trennt gar nicht mehr. Er macht da aber jetzt garnix dran, weil fahren kann er ja auch ohne Kupplung, und man richtet das besser mal in Ruhe mit Werkzeug bevor man hier noch was Ernstes ruiniert

 

 

 

 

Inzwischen löst sich auch unser Hauptproblem momentan: wir hatten beim Einkaufen die Milch vergessen und stehen beim Kaffeekochen ohne eine wesentliche Ingedienz da - ewiger Dank gebührt dem Sepp, der vom Sumperer einen Liter herbeischafft!!
Es wird uns am Parkplatz auch nicht fad, ständig kommen Leute vorbei und sagen hallo.
  Wir versuchen am Nachmittag nochmals unser Glück, mit wesentlich erleichterten Booten, weniger Bekleidung, und frisch gestärkt - nada! Gegenverkehr zwingt die Knepta in eine Autospur, Aufsitzer, aus. Beim Bergeversuch gibt die Seilwinde auf - wahrscheinlich Getriebeschaden. Klasse. Zu viert heben wir den Eisenhaufen aus dem Loch ...
Schiebung - der Film (1,5 MB WMV)
 

Ich bin mit der MZ gleich gut hochgekommen wie gestern, die Symptomatik ist ident. Zu viel und zu schwerer tiefer Schnee. Da hilft weder Fahrkönnen noch Schneekette, nur die folgenden Dinge einzeln oder in Kombination:

  • Viel mehr Motorleistung (woher?)
  • Immer nebenherlaufen und mitschieben (tu ich mir nicht an, das pack ich momentan gesundheitlich sicher nicht)
  • Beiwagenantrieb (woher?)
  • Mit schleifender Kupplung hochmördern (man sieht ja wo das endet)
  • Eine Handbreit mehr Bodenfreiheit ...

Ergo beschließen wir nach ein paar Anläufen dass uns der Gamsstein diesmal bezwungen hat.

Gegen den späteren Nachmittag fahren wir daher zum Sumperer runter zum Essen - sehr empfehlenswert! Wir dürfen auch unsere tropfnassen Fahrklamotten zum Trocknen dalassen, und nehmen Getränke und dann Schweinsbraten gemeinsam mit Mister B und dem Maybach zu uns.

Während dem Essen ziehen die Temperaturen an, es friert. Natürlich versuchen wir auf der jetzt festeren Unterlage nochmals unser Glück, aber es endet genauso wie die zig Versuche zuvor.

Also hocken wir uns zum Zelt, werfen Uwes Brenntrommel an und kochen Glühmost bis das Holz alle ist, und gehen dann schlafen. Morgen ist ja noch ein langer Tag, Heimfahrt ist angesagt ...

 


Sonntag, 10.12.2007

Die Nacht war länger als die gestrige, und das ist gut so. Den ganzen Morgen über paradieren die Gespanne vorbei, heimwärts. Wir bauen mal das Zelt ab.

Es hat sich wieder gut bewährt - Platz reichlich und auch unter widrigen Bedingungen flott aufgestellt. Einzig der Zeltofen wär noch fein gewesen, hätte er uns doch selbst ermöglicht unser Zeugs trocken zu bekommen ...

Ist hier der Fahrer größer oder das Mopped kleiner ...
... als hier ? ->
Sepps neues Wintergespann ("dem Unglück entkommen") mit dem Könich am Sozius.
Der knorrige Iserlsberger Sepp (kurz I-Sepp) mit seinem knorrigen Russengespann.
Der Könich endlich wieder am eigenen Bock, mit fester Kupplung dem Heimweg entgegensehend ...
Der Lois am Kilodiesel (Hatz-Umbau mit 1000 ccm)
Auch der Tobi fährt neu belegt heimzu:
  Aufpacken, zweites Frühstück und Klamottenwechsel beim Sumperer, gemeinsam mit dem OllY.

Film:
Die rauchende Bremse (1,4 MB WMV)

Dann vormittags los, ins Tal, zur Tankstelle. Dort die klassische rauchende Bremse, und es gibt das passende Öl für die Knepta.
Wir wollen beim Iselsberger Sepp mittagessen, also weiter das Inntal entlang, Zillertal, alles läuft wie es soll. Alte Gerlosstraße - ein Traum mit Quasteln.

Vor dem Felbertauern steht aber Sepps Ural mit Schleppgurt neben der Straße. Die Lienzer Gespanntreiber finden wir ein paar Meter weiter in einer Jausenhütte. Gute Gelegenheit, es ist eh Mittagszeit - wir ordern ein Gulaschsüppchen und setzen uns zum Plaudern dazu. Sepp vermutet einen Motorschaden in der Gegend Kolben/Pleuel, jedenfalls Ende. Ein Kollege ist schon mit dem Anhänger unterwegs.

 

Ein anderer hat ein wichtiges Teil verloren ... wer entdeckt worum es sich handelt?

Weiter gehts, der Weg ist noch lang - aber immerhin trocken und mit plus drei Grad angenehm warm. Wir werden den Iselsberg auslassen und im Tal über Oberdrauburg heimfahren. Oben am Felbertauern ist es etwas kühler und ich merke dass die Visierheizung nicht geht. Die Kontroll-LED flackert. Nicht klass. Der Motor läuft unbeirrt, aber alles an Elektrik fällt der Reihe nach aus, zuerst die starken Verbraucher, dann auch die schwachen.

 

 In Lienz zur Tankstelle, Analyse: ein lockerer Flachstecker hatte sich erhitzt und die Sicherung angeschmort, da dürfte es lustig gefunkt haben. Lässt sich aber schnell beheben.
Währenddessen entdeckt Uwe Spätschäden von der Gamsstein-Auffahrerei: Breitstrahler vorne sind mechanisch teilkaputt, ebenso mein Nebelschlusslicht. Lässt sich alles flicken, weiter gehts nach Spittal.

 

 

 

 

 

 

Die Motoren laufen brav, das ist die Hauptsache. Ich muss mit dem Gas ein wenig aufpassen damit der Kolben nicht klemmt, die Hauptdüse ist wohl noch etwas mager oder der Schwimmerstand zu niedrig. Man hörts aber eh ganz gut wenn der Motor zu knistern und rasseln anfängt, und wenn er kein Gas mehr annehmen will, und schaltet dann halt zurück.

Spittal Lagerhaus-Raststätte, gegen 16:45, und es dunkelt, so wie beim herfahren. Als Bilanz heisst das dass wir die gesamte Strecke einmal bei Tag und einmal bei Nacht gefahren sein werden ...

Auf der Autobahn: es beginnt zu regnen. Immerhin hat auch Uwe vorsorglich die Kombi drübergezogen vor der Autobahn - nur ebenso wie ich den Tankrucksack noch ungeschützt. Also runter bei der Raststation und Verhüterli drüber. Leider find ich so schnell den Gummi nicht der das Davonfliegen verhindert - schwerer Fehler. Inzwischen regnet es sehr stark, und beim Versuch den abhebenden Regenschutz runterzuhalten steck ich mir die Visierheizung ab. Die folgenden 15 km bis zur nächstmöglichen Ausfahrt sind nicht klass. Das Visier ist in Kürze komplett beschlagen. Ich vermeide ein Anhalten am Pannenstreifen wie der Teufel das Weihwasser - mit Wischen, Wünschen und Schätzen schaffe ich es irgendwie auf meiner Spur zu bleiben. Manchmal mit offenem Visier (Nadelstiche), dann wieder probier ich einhändig die zwei Kabelenden zu verbinden ... ufff.

Endlich die Ausfahrt, es geht noch ein paar km dahin bis zu einem Kreisverkehr, dort lässt sich das Malheur beheben. Wieder auf die Autobahn, weiter. Regen Regen Regen. Raststation Klagenfurt/Wörthersee, wir essen zu Abend, rufen mal daheim an.
Inzwischen fängt es draußen an, dick zu schneien. Immer wenn man glaubt es geht nicht beschissener ...

Aber es hilft nix, weiter muss es gehen. Noch knapp 200 km zu mir nach Hause. Die Sicht ist eingeschränkt, der Schnee pappt uns in Sekunden das Visier zu. Eigentlich fahren wir die meiste Zeit einhändig und wischen herum, oder halb blind. Die Visierheizung packt das auch nicht mehr, die Visiere laufen öfter mal an und wollen mit dem Finger bewischt werden. Dennoch sind wir mit 70-80 deutlich flotter als viele PKWs (Sommerreifen?) und öfter auf der Überholspur zu finden. Möge der Zirkus schnell vorübergehen, und schadenfrei, denke ich mir.

Runter bei der nächsten Raststation, weil mein Sprit ist alle. An der Tankstelle können wir auch ein Antibeschlagmittel von Sonax kaufen, was die Sicht etwas verbessert. Trotzdem kein Kindergeburtstag - und jetzt noch über die Pack ... Zwischendrin Licht- und Zündaussetzer, eine ambulante Behandlung mit WD-40 beseitigt diese ersten Salzschäden. An der Knepta gibt der Scheinwerfer auf. Uwe fährt mit den Breitstrahlern weiter.

Dann verliere ich den Uwe, wir werden durch andere Autos getrennt und es ist nicht klar ob er am Packsattel wie vereinbart zur Raststätte abgefahren ist. Konnte er nicht, stellt sich heraus, weil er nicht mehr rechtzeitig Spur wechseln konnte. Ich fahr natürlich raus und gebe ihm damit ein paar Minuten Vorsprung ...

Es ist so gegen 22 Uhr als wir uns bei der Raststation Kaiserwald wieder treffen. Wir sind uns relativ einig dass die Fahrt ein bisserl nervt. Aber immerhin halten die Moppeds. Ich trete die MZ an, die einen Hupfer nach vorne macht - eh klar Gang drin. Also in den Leerlauf gehebelt und wieder gekickt - Kicker geht leer durch. Kein Zug am Kupplungshebel. Was ist denn jetzt??? Ein paar Kilometer vor daheim springt die Kupplung vom Konus oder was?

Wir sind schon dran den Deckel abzunehmen da erinnert sich Uwe dass es bei Gunnars Puchroller mal eine ähnliche Situation gab, da hatte sich der Kupplungszug am Hebel ausgehängt. Also doch mal ein bisserl herumgezogen und voila, die Kupplung tut wieder. Anscheinend war der Mechanismus unten vorn am Mopped im Salznebel festgehakt. WD-40 rein und weiter, nix wie heim.

 

22:30 geht das Gartentor auf, die MZ kommt in die Werkstatt, da kann sie bis morgen abtropfen. Uwe hat nochmal 60 km, ich beneide ihn nicht. Quartier kommt aber nicht in Frage, er wills bis nach Hause schaffen.

Ich trag mal das nasse Zeug in den Heizkeller, geh duschen, warte aber mit dem Endbier lieber noch bis Uwe anruft. Kann ja sein dass noch eine Moppedbergung ansteht, und da müsste ich noch Autofahren.

Gegen 00:30 dann Entwarnung. Uwe ist daheim. Er hatte unterwegs Schwierigkeiten um diese Uhrzeit noch Sprit zu bekommen, und als er endlich einen Tankautomaten gefunden hatte nahm der seine nassen Geldscheine nicht, die mussten erst am Krümmer getrocknet werden ...

 

Au Mann was für eine Fahrt. Das reicht jetzt mal fürs erste. Erstaunlicherweise ist meine Erkältung nicht wieder schlimmer geworden, ich glaub ich lauf noch ein paar Tage auf erhöhtem Adrenalinpegel.

Also den Gamsstein werde ich bei so einer Wetterprognose das nächste Mal auslassen, das hab ich beschlossen. Ein paar Grad mehr oder weniger wären OK gewesen, aber grad so an der Taugrenze ist das was für schweres Gerät (hab ich nicht) oder Masochisten (bin ich nicht).

Wenns schon ein Wintertreffen ist, dann sollten Leute mit vernünftiger Ausrüstung auch hochfahren können finde ich.
Schneefräsen und Pflüge sind erfunden, und halbwegs bezwingbare Verhältnisse könnten mit wenig Aufwand hergestellt werden. Es braucht ja keiner eine apere Auffahrt, wohlgemerkt. Aber halt halbwegs fahrbar, mit Ketten auch ohne Allrad ....

 

  Der Lois hat allerdings angekündigt, da bis nächstesmal was zu verbessern. Dann freuen wir uns doch schon auf den Saisonbeginn 2008!
  Ach ja, wie es oben ausgeschaut hat sieht man ganz gut auf den Bildern von Michael A. Mayer: Homepage und dann Gamsstein 2007 klicken ...
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