[Suche] [Forum] [Shop] | |
die
motorang-seiten
- du bist hier:
|
|
|
Die Gilsterhobelseite | ||||
|
||||
Man schneidet mit
dem Reifenhobel zusätzliche Lamellen in das Profil des Reifens. Die Lebensdauer des Reifens leidet übrigens nicht (eher im Gegenteil), und das Gilstern scheint auch für moderne Reifen sinnvoll: Es werden immer mehr Schönwetterreifen produziert; mit sehr weicher Mischung für guten Grip, aber wenig Profilierung. Sinnvoll bei Regenfahrten (Kurvenhaftung; hier wird zumeist längs geschnitten), und anscheinend auch im Winter (vor allem bei Gespannen; siehe Auto-Winterreifen die inzwischen alle lamelliert sind. Hier eher quer zur Drehrichtung wegen Vortrieb/Bremsen, oder schräg fischgrätartig für zusätzlich verbesserte Seitenführung). Da die Schnitte nicht sehr tief sind, (um die 1-3 Millimeter), verschwindet die Feinstprofilierung nach einiger Zeit von selbst, wenn sich der Reifen abfährt. Zur Wirkung: Ein Wunder geschieht nicht, aber es hilft. Albert hat sich so ein Teil aus Cutter-Klingen und Aluminium-Flachmaterial selbst gebaut - siehe Bilder links.
|
||||
Das Original | ||||
Und hier dank Klaus noch ein paar neue Fotos dieses ehrwürdigen Werkzeuges (Klick vergrößert): |
Lange vor 1939 schon baute Freiherr Reichlin von Meldegg in Berlin
dieses Werkzeug. Man klemmt das Rad mit aufgezogenem und aufgepumpften Reifen zwischen die Füße, beugt sich von oben über die Decke und zieht mit dem Reifenhobel in Längsrichtung des Profiles ganz feine rasiermesserartige Schnitte in die Profile (Bild 2) nach oben. Mit zwei Fingern werden die Klingen in den Gummi eingedrückt (Bild 4). Man beginnt in der Mitte der Decke, und man beendet die Schnitte am äußersten Profilrand (Bild 3). Am Ende der möglichen Armreichweite macht man mit Kreide eine kleine Markierung. Dort setzt man die Arbeit gleichmäßig fort. In etwa 5 bis 6 Abschnitten kann man die Decke vollkommen umrunden. dabei ist es wichtig, dass die Schnitte gleichmäßig tief erfolgen. Bei starker Schrägstellung werden sie tiefer las bei flacher Haltung des Hobels. Dafür sind zwei verschieden hohe Auflageebenen im Hobel vorgesehen (Bild 4). Um gleich einem weit verbreiteten Irrtum zuvorzukommen: Die Bearbeitung
des Reifens mit dem Reifenhobel schadet der Lebensdauer der Decke nicht!
Durch die feinen Schnitte werden die Blöcke nochmals bis zu etwa
1 bis 1,5 Millimeter tief unterteilt, wobei die Entspannungsmöglichkeit
der Auflagefläche größer wird. Auch entsteht eine gewisse
Saugwirkung. Ein auf diese Weise probilierter Reifen ist fast 100 Prozent
sicher gegen seitliches Wegrutschen auch in größter Schräglage.
Leider ist serienmäßiges Feinstprofilieren wegen der Feinheit
der Schnitte bei der Reifenindustrie nicht möglich. Das Feinstprofilieren mit dem Reifenhobel ist aber nicht mit dem sogenannten
"Sommern" zu verwechseln. Beim Sommern werden etwa 1 bis 1,5
Millimeter tiefe QUERschnitte in das Profil eingefräst. Das macht
man besonders bei recht groben Blockprofilen, um ebenfalls die Auflagefläche
mehr zu entspannen, aber um auch beim Starten und Bremsen mehr Griffigkeit
in die Decke zu bekommen. Früher war dies sogar bei Straßenrennen
gang und gäbe, aber die heutigen (~1960) Straßenreifen sind
in der Gummimischung und in der Profilierung schon so gut, daß man
eine nachträgliche Sommerung nicht nötig hat. Auch die modernen
Motorradreifen mit den feineren Profilen haben eine Sommerung in dieser
Art nicht nötig. Hingegen ist eine nachträgliche Feinstprofilierung
mit dem Reifenhobel immer angebracht.
|
|||
motorangs Gilsterhobel | ||||
|
Konzept: verschraubte Sandwichkonstruktion mit nachstellbarer Klinge
Die Form ist so gewählt, dass man den Hobel gut angreifen und Druck ausüben kann. Die dargestellte Kontur ergibt eine zusätzliche Schneidkante am hinteren Teil des Werkzeugs. Das mag manchem zu gefährlich sein. Wer lieber nur EINE scharfe Werkzeugseite hat, wählt die im Bauplan dargestellte Sicherheitskontur. BAUPLAN (6x) als JPG, 96 dpi. Es geht ganz gut, die Einzelteile zuerst grob auszusägen, dann zumindest zwei Löcher zu bohren und das Paket miteinander zu verschrauben, und dann am Schaubstock mit entsprechenden Schleifwerkzeugen fein zu bearbeiten. Die Löcher (sämtlich DM 5 mm) müssen halbwegs winkelig sein, also mit Ständerbohrmaschine oder Bohrständer arbeiten. Das Sperrholz muss nicht wasserfest sein; hin und wieder mit WD-40 oder ähnlichem Kriechöl einsprühen dann bleiben die Klingen rostfrei, das Holz wird imprägniert und die Klingen gehen auch leichter durch den Gummi. Das Zusatzloch ist bis jetzt nicht nötig gewesen (Schwitzer - hatte eine dritte Schraube vorgesehen ...).
|
|||
|
Viel Spaß beim
Nachbauen!
|
|||
>zurück zur Winterfahrerseite >zurück zur Motorrad-Startseite |
Diese
Site wird durch Google Adsense teilfinanziert
|
||
|