Meine Anmerkungen zum russischen Nachbau des Optimus 8R vulgo "Hunter": (ohne Gewähr, ich übernehme keine Verantwortung für Schäden irgendwelcher Art) Der Russe ist von der Funktion eine exakte Kopie des schwedischen Optimus 8R. In Details ist er anders, so dass leider die Originalteile vom Optimus nicht verlässlich passen. So ist zB bei meinem das Tankgewinde um 1 mm größer, so dass die Zusatzpumpe nicht verwendbar ist. Mit etwas Glück kann man ihn noch neu bekommen; hier soll die Inbetriebnahme und Verwendung beschrieben werden. Die Inbetriebnahme ist simpel. Zuerst mal checken, ob der Kocher konserviert ist - meiner war mit irgendeiner klebrig-speckigen hellblauen Pampe überzogen, die ich erstmal mit Wasser, Benzin und verschiedenen Lösungsmitteln abgemacht habe (war auch in den beweglichen Teilen ...). Lass nur das Ventil zu - wenn mans drehen kann ist gut, öffnen zerstört eventuell die Dichtung. Auch die Düse würde ich erst raustun wenn die Inbetriebnahme nicht funktioniert - und dann beim ersten Mal nicht mit dem beigelegten Pressblechschlüsselchen, sondern im Schraubstock mit einem ordentlichen Werkzeug! Dann organisierst Du Feinbenzin (=Reinigungsbenzin aus der Farbenhandlung, oder Kocherbenzin aus dem Campingbedarf). Notfalls geht auch bleifreies Normalbenzin, ich habe den Kocher auf Reisen immer damit gefüttert und nie Probleme gehabt außer dass er deutlich mehr rußt. Zum Vorheizen eignet sich Spiritus, irgendein Trockenbrennstoff wie Esbit, eine Brennpaste wie fürs Fondue oder etwas Ähnliches. Notfalls auch Benzin - rußt aber. Es zahlt sich aus das Sicherheitsventil im Tankdeckel zu überprüfen. Einfach mal aufschrauben und schauen ob es steckt/festgerostet/vorhanden ist und wieder zusammenbauen. Dann im Garten (jedenfalls aber im Freien) ein geeignetes Plätzchen suchen. Den Tank füllst Du zu 3/4 voll, etwa. Sollte jedenfalls noch Luft drin sein wegen Druckaufbau. Deckel fest zuschrauben, der muss dicht sein. Sonst Gummi im Deckel erneuern (kann man aus benzinfestem Gummi selber schneiden). Den Hitzeschild vor dem Tank beim Vorheizen hochklappen, damit der Tank heiß wird und Druck aufbaut. Ventil gegen Uhrzeigersinn ganz aufmachen und dann im Uhrzeigersinn wieder ganz zumachen (linksrum schauts auch "zu" aus, ist es aber nicht, siehe weiter unten). Dann die kleine Vorheizschale unter dem Brenner mit Spiritus randvoll machen (macht auch nix wenn etwas danebengeht) und anzünden. Warten bis der Spiritus komplett verbrannt ist. Der Kocher fängt evt. etwas zu fauchen an, das sind Benzinreste im Brenner - ist normal. Dann den Hitzeschutz wieder runterklappen, das Ventil öffnen bis du das Benzingas zischen hörst und anzünden wie einen Gaskocher. Der Brenner arbeitet mit deutlicher Geräuschentwicklung, anfangs etwas schwächlicher, später dann deutlich stärker. Das ist die Selbstverstärkung (Abwärme des Kochers erhitzt Tank, der mehr Druck aufbaut und damit mehr Brennstoff liefert etc). Wenn man den Kocher mit zu kleiner Flamme betreibt reicht die Abwärme nicht aus, und die Leistung nimmt stetig ab bis er ausgeht. Also auf kleiner Flamme etwas länger zu köcheln ist schwer - die Domäne dieses Benzinkochertyps ist das kraftvolle schnelle Erhitzen, Braten, Kochen und nicht das stundenlange Dahingaren. Er brennt sehr heiß, weshalb die Speisen in den dünnen Campingtöpfen gerne etwas festbraten (auch zB beim Milch erhitzen). Wenn Du das Ventil ganz nach links aufdrehst (gegen Uhrzeigersinn), dann schiebt sich von unten eine Reinigungsnadel durch die Düse. Möglicherweise erlischt dann auch die Flamme. Wirklich zu und dicht wird die Sache nur rechtsrum. Der Kocher läuft bei voller Kraft etwa 20-30 Minuten (mit etwa 1/4 Liter Benzin). Gegen Ende lässt die Leistung deutlich nach, und irgendwann geht er von selber aus. Man kann ihn auch vorher jederzeit einfach abdrehen. Auskühlen lassen und wegpacken. Mitführen in Flugzeug übrigens kann Schwierigkeiten geben. Am sichersten funktioniert es wenn der Kochertank mit Wasser gefüllt wird, damit ist jede Explosion ausgeschlossen. Passendes Benzin bekommst Du praktisch überall auf der ganzen Welt. Überdruckventil: wenn man größere Töpfe verwendet, oder Pfannen, dann bekommt der Kocher mehr Abstrahlungshitze als er braucht, und irgendwann schlägt eine kleine Flamme aus dem Überdruckventil. Das ist normal und ungefährlich. Etwas zurückdrehen oder Topf/Pfanne mit mehr Abstand zur Flamme verwenden. Lästig bei diesen Kochern ist es, dass sie recht schnell Hitze und Druck verlieren wenn man sie abdreht. Eine Minute später ist es schon Essig mit nochmal anzünden, da spuckt er nur noch große gelbeStichflammen aus. Das ist unvergastes Benzin, und immer ein Zeichen dafür dass der Kocher zu wenig vorgeheizt ist. Auch wenn beim Kochen der Sprit ausgeht, muss man nach dem Nachfüllen nochmal vorheizen. Also am Besten immer vor dem Kochen den Tank auffüllen, dann passts schon. Aber keine Angst, ist eigentlich alles sehr simpel. Explodieren tun die Dinger nicht (obwohl man von Leuten die noch nie so ein Ding hatten ständig davor gewarnt wird). Die Wartung beschränkt sich auf gelegentliches Putzen (Entfernen des Rußes).